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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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lange mit Nick, Tristan und Liam unterhalten. Worum es dabei genau ging, weiß ich nicht. Ich weiß allerdings, dass Nick und Tristan vor etwa zwei Stunden ihr Hotel verlassen haben und sich auf den Weg zum Flughafen gemacht haben.“
    Niko blieb der Mund offenstehen und Colin nickte.
    „Das war auch meine erste Reaktion, als Kilian mich anrief, um es mir zu sagen. Sie fliegen nach Hause und fahren dann für ein paar Tage nach Cumberland. Adrian hat das wohl schon seit einiger Zeit mit Tristans Familie so geplant. Bis sie wieder zurück sind, behalten wir ihre Zwillinge im Auge. Liam sollte zwar auch fliegen, hat sich aber strikt geweigert.“
    „Das wundert mich nicht“, murmelte Niko und strich sich durch die Haare. „Wenn Noah sterben sollte, dreht Liam durch.“
    „Ich weiß.“ Colin beugte sich vor und drückt ihm ein Sandwich in die Hand. „Iss das, keine Widerrede. Und jetzt sag' mir endlich, was mit deinem Bullen ist? Glaubst du ihm, dass er keine Affäre mit Grace hat?“
    Niko zuckte mit den Schultern. „Er hat gesagt, dass er es mir erklären wird.“
    Colin verdrehte seufzend die Augen zur Decke. „Niko, sei ehrlich, bitte. Magst du Tyler?“
    „Ja, ich mag ihn“, gab Niko zu und biss ins Sandwich.
    „Willst du mehr von ihm?“
    „Er will mehr“, murmelte Niko kauend, was Colin ein Grinsen entlockte.
    „Und du nicht?“
    Niko setzte an, etwas zu sagen, ließ es dann allerdings bleiben, denn egal, was er gesagt hätte, es wäre nicht das Richtige gewesen. Er wusste einfach nicht, was er wollte. Einerseits war er wegen Grace stinksauer gewesen, aber andererseits war der Gedanke, eine richtige Beziehung mit Tyler zu haben, fast zu viel für Niko. Flucht, schrien alle seine Instinkte, dabei war ihm gleichzeitig klar, dass er das seinem Bullen nicht antun durfte und auch nicht antun würde. Es ging nicht. Im Moment ging irgendwie gar nichts.
    „Ich weiß nicht. Keine Ahnung. Ich muss erst darüber nachdenken“, sagte er schließlich und widmete sich dem restlichen Sandwich.
    Colin schmunzelte, so als wüsste er genau, was in ihm gerade vorging. „Als Mik mir damals die Wahl ließ, mich für oder gegen ihn zu entscheiden, war ich nicht in der Lage, eine Entscheidung zu treffen und habe ihn dadurch erst mal verloren. Dabei hatte mein Herz sich zu diesem Zeitpunkt längst entschieden, ich hatte nur zu viel Angst davor nachzugeben. Ich glaube, du stehst gerade vor dem gleichen Problem.“ Colin drückte kurz seine Hand. „Lass dein Herz die Wahl treffen, Niko. Am Ende hat es immer recht.“
    Nein, das hatte es nicht, dachte Niko und schwieg. Es ging auch anders, das bewies ihm seine Mutter jeden Tag aufs Neue. Sein Vater war nicht gut und trotzdem blieb sie bei ihm. Trotzdem hatte sie immer gegen Alex und ihn und für ihren Vater entschieden. Wie konnte so eine Liebe, die in Nikos Augen keine war, richtig sein? Was, wenn sein Herz denselben Fehler machte? Waren falsche Entscheidungen eigentlich vererblich?
    „Worüber denkst du nach?“, fragte Colin mitfühlend und für einen sehr langen Moment überlegte Niko, ihm alles zu erzählen. Wirklich alles.
    Er tat es nicht. Es war zu gefährlich.
    Niko schüttelte den Kopf und nahm sich ein weiteres Sandwich, um etwas in der Hand zu haben. „Ist nicht so wichtig.“

    „Dad ist ziemlich wütend auf dich.“
    Niko stöhnte auf und sah über die Schulter zu Kilian, der eben hinter ihm aus dem Krankenhaus getreten war. Dale an seiner Seite grinste und nahm Kilians Hand, was dem ein verliebtes Lächeln entlockte, bevor er ihn wieder ansah. Innerlich wand sich Niko unter Kilians Blick wie ein Aal. Äußerlich ließ er sich nichts anmerken, bis Kilian seufzend die Augen verdrehte.
    „Sturkopf. Will ich wissen, was du angestellt hast?“
    „Nein“, antwortete Niko und seufzte lautlos, als Kilian die Stirn runzelte. „Es ist besser, wenn du es nicht weißt, glaub's mir.“
    „So schlimm also?“
    „Kilian, ich...“
    „Hey! Corvin!“
    Niko drehte sich überrascht herum und entdeckte auf der anderen Straßenseite Grace Maguire, die mit einem lässigen Grinsen an einem Motorrad lehnte. Was wollte die denn? Niko warf ihr einen ablehnenden Blick zu, weil er nicht wusste, wie er auf sie reagieren sollte. Eigentlich hatte er den Rest des Abends gemütlich in seinem Hotel verbringen wollen, weil Colin ihn nach ihrem Frühstück mit ins Krankenhaus genommen und bis eben nicht aus seinem Blickfeld gelassen hatte. Tylers Partnerin schien allerdings eine

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