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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Bettdecke seinen Rücken hinauf zum Schulterblatt, wo die rote Rose saß. Niko lächelte. „Ein Geschenk von Alex. Ich mag Rosen, obwohl ich ein Kerl bin. Er hat sie gemalt und mir zum Einundzwanzigsten geschenkt. Ich habe sie noch am selben Tag stechen lassen.“
    „Sie passen zu dir“, sagte Tyler und küsste ihn, bis die Anspannung, von der Niko bis eben nicht gewusst hatte, dass sie da war, von ihm abfiel. „Und ja, sie gefallen mir. Sogar sehr.“ Tyler lächelte und wandte sich ab, um in der Schublade seines Nachttisches zu kramen und ihm dann die Faust hinzuhalten. „Gib mir deine Hand.“
    „Wieso?“, fragte Niko misstrauisch und Tyler stupste ihm neckend gegen die Nase.
    „Tu's einfach. Bitte.“
    Mit einem nachgebenden Seufzen hielt Niko Tyler die Hand hin, worauf der die Faust öffnete und etwas Kaltes, Kleines aus Metall in seine Hand legte. Es hatte Zacken an einer Seite und war oben rund. Niko schaute verdutzt auf seine Handfläche. Ein Schlüssel?
    „Wofür ist der?“
    „Für diese Wohnung.“
    Niko sah Tyler sprachlos an. Ein Wohnungsschlüssel? Tyler konnte ihm doch nicht einfach einen Schlüssel für diese Wohnung geben. Er lebte mit Grace hier, wie sollte das denn gehen? Niko konnte sich nicht vorstellen, dass sie sonderlich begeistert darüber war, das ihr Bruder ihm einen Schlüssel zu ihrer Wohnung überließ.
    „Und was ist mit Grace?“
    „Sie ist einverstanden. Ich habe sie gefragt. Sie findet die Idee hervorragend. Ihre Wortwahl, nicht meine.“
    „Aber...“
    „Du musst ihn nicht annehmen“, unterbrach Tyler ihn leise. „Es ist nur ein Angebot. Falls du mal keine Lust auf dein Hotelzimmer hast, oder einfach nur raus willst, weil dir alles zu viel ist. Bounty freut sich immer über Besuch. Genau wie meine Galaxie, meine Sterne und die Planeten an den Wänden.“
    Niko musste unwillkürlich grinsen. „Bounty freut sich vor allem über Leckerlis.“
    „Die du ihm ständig mitbringst.“
    „Tue ich nicht“, widersprach Niko und spürte, wie er rot anlief, weil er tatsächlich immer etwas für den Kater in der Tasche hatte, sobald er herkam.
    Tyler lachte leise. „Man lügt übrigens seinen Freund nicht an. Schon gar nicht, wenn er ein Cop ist.“
    „Sagt wer?“
    „Sage ich.“
    „Das ist doch kein Argument.“
    „Was? Das mit dem Cop oder dem Freund?“
    „Das überlege ich mir noch“, erklärte Niko grinsend, wofür Tyler ihm mit einem erhobenen Finger drohte.
    „Vorsicht. Gleich zanken wir wieder.“
    Niko schnaubte. „Du hast doch angefangen.“
    Tyler wandte sich lachend ab, um die Lampe auf dem Nachttisch auszuschalten, bevor er sich wieder dicht an ihn schmiegte. „Ich mag dich, Corvin. Auch wenn du mir manchmal tierisch auf die Nerven gehst.“
    „Blödmann.“
    „Danke“, konterte Tyler belustigt und Niko verdrehte frustriert die Augen. Sein sturer Bulle war wirklich sehr schwer aus der Ruhe zu bringen.
    „Normalerweise schläft man nicht mit Männern, die einem auf die Nerven gehen“, stichelte er und stöhnte auf, als Tyler eine Hand zwischen seine Beine schob. „Ich dachte schon, du kapierst es nie.“
    „Sag' nächstes Mal einfach, dass du Sex willst. Und jetzt leg' den Schlüssel weg. Ich habe nicht vor, das Ding morgen zu suchen, weil er irgendwo im Bett verschollen ist oder einem von uns am Hintern klebt.“
    Niko prustete los.

- 12. Kapitel -

    Tylers Wohnungsschlüssel brannte Niko ein gefühltes Loch in die Hosentasche, als er am nächsten Morgen aus dem Taxi stieg und ins Krankenhaus ging, um sich zu erkundigen, ob es etwas Neues gab. Gab es nicht, daher verzog sich Niko nach einer Weile in die Männertoilette und holte den Schlüssel aus der Tasche, um ihn zwischen seinen Fingern zu drehen.
    Sein sturer Bulle hatte ihm einen Wohnungsschlüssel gegeben. Einfach so. Er konnte es immer noch nicht ganz glauben. Nur, weil sie jetzt offiziell Liebhaber waren, die eine Beziehung führten. Zwar nicht richtig offiziell, doch damit würde er hoffentlich klarkommen. Niko warf einen Blick in den Spiegel über dem Waschbecken und grinste dümmlich. Ja, er benahm sich albern, aber hier sah ihn ja niemand. Man bekam schließlich nicht alle Tage einen Schlüssel zur Wohnung des eigenes Freundes, da war es bestimmt in Ordnung, sich im Spiegel anzugrinsen.
    Sein Handy in der Jackentasche begann zu vibrieren. Niko zog es heraus und nahm den Anruf an, ohne vorher aufs Display zu sehen.
    „Nikolai!“
    Er zuckte so heftig zusammen, dass ihm der Schlüssel

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