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Stille Wasser

Stille Wasser

Titel: Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anne Gilman , Josepha Sherman
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nicht anfängst, dir regelmäßig die Zähne zu putzen«, presste sie hervor, stieß mit dem Ellbogen nach hinten, verdrehte die Schultern und wirbelte gleichzeitig herum, um den Angreifer wieder abzuschütteln. In Gedanken sah sie ihn bereits der Länge nach im Sand liegen, japsend und verzweifelt nach Luft schnappend, oder nach Wasser, oder was auch immer diese Biester zum Leben benötigten.
    Doch stattdessen fand sie sich selbst auf der Seite liegend wieder, das Gesicht voller Sand und mit einem Merrow im Kreuz, der überhaupt nicht daran zu denken schien, den Griff seiner Klauen zu lockern.
    Klauen. Oh nein...
    Sie konnte das allmählich einsetzende Gefühl von Taubheit in ihren Armen bereits deutlich spüren. Das war nicht gut.

    196

    Überhaupt nicht gut. Die körpereigenen Widerstandskräfte einer Jägerin sollten eigentlich in der Lage sein, die Wirkung des Toxins auf ein Minimum zu reduzieren. Wobei die Formulierung ›sollten eigentlich‹ durchaus den Kern der Sache traf.
    Sie musste diese Klette so rasch wie möglich wieder loswerden. Buffy versuchte sich herumzuwälzen, um in eine günstigere Position zu kommen.
    Das eiskalte Wasser, das ihr ins Gesicht schwappte, war wie ein Schock.
    Oh. Dumm gelaufen.
    Während ihres kleinen Gerangels hatten sie sich weit genug strandabwärts bewegt, um nun direkt im Wasser zu liegen.
    Dem Element der Merrows. Positiv daran war lediglich, dass die mittlerweile einsetzende Unterkühlung das taube Gefühl in ihrem Körper nicht mehr ganz so schlimm erscheinen ließ.
    Bevor Buffy reagieren konnte, hatte der Merrow sie bereits in tieferes Gewässer gezerrt, von wo aus sie die Strömung immer weiter davontrug, weg vom Strand, weg von den anderen.
    Und dann tauchte der Merrow in eine heranrollende Welle ein und nahm sie mit sich...
    Um sie herum war nichts als Wasser, bläulich grün, trübe und kalt... Es durchflutete ihre Lungen, schien ihr Gehirn zum Platzen zu bringen, und kalte, mit Schwimmhäuten bewehrte Klauen packten sie und zogen sie in die Tiefe, fort von der rettenden Atemluft, hinab in den Tod...
    Dann ließ der Druck nach und Buffy schoss nach oben, ihr Kopf durchbrach die Meeresoberfläche, und hustend und keuchend rang sie nach Luft. Mit gehetzten Blicken hielt sie nach dem Merrow Ausschau.
    Etwas Kaltes streifte sie an der Seite und ließ sie nach unten blicken. Der Merrow, den schuppigen Hals in einem unmöglichen Winkel verdreht, trieb in Rückenlage neben ihr.

    197

    Buffy schaute wieder auf und sah, ihr gegenüber und nur wenige Armlängen entfernt, Angel im hüfttiefen Wasser stehen.
    »So viel zu deiner Salzwassertheorie«, sagte sie und versuchte, ihren Atem zu beruhigen.
    »Es war das Risiko wert.«
    Er streckte ihr eine Hand hin und dankbar griff Buffy danach.
    Sie verzog das Gesicht, als sie die eisige Meeresbrise auf ihrer nassen Kleidung fühlte, die sie, trotz der Hitzewallungen, die sie nach einem guten Kampf immer verspürte, vor Kälte schlottern ließ. »Ja, ich –“
    Plötzlich wurden sie erneut angegriffen, diesmal von drei Merrows, die offensichtlich beschlossen hatten, dass ausnahmslos alles, was sich im Wasser befand und bewegte, Bestandteil ihres Speiseplans war.
    Buffy watete auf denjenigen zu, der ihr am nächsten war, griff nach ihrem Pflock... und stellte fest, dass sie ihn irgendwo im Wasser verloren hatte.
    Oh-oh...
    Der Merrow präsentierte grinsend zwei Reihen monströser Reißzähne und kam näher. Angel hatte alle Hände voll mit den beiden anderen zu tun, die er zu zerlegen versuchte, ohne in die Nähe ihrer Klauen zu geraten. Weiter oben am Strand kämpften ihre Freunde immer noch gegen die Vampire – war das Giles, der dort im Sand lag?
    Lass das!, ermahnte sich Buffy. Konzentrier dich auf das Hier und Jetzt, du kannst dich später um sie kümmern.
    Zuerst einmal musste es ein Später geben.

    Der Vampir, der bedrohlich über ihm aufragte, verpuffte jäh in einer Wolke aus Staub und Giles blinzelte benommen in das Gesicht von Xander Harris.
    »Danken Sie mir später, G-Man. Cordy braucht unsere Hilfe.«

    198

    Der Wächter nickte, kickte sich die Schuhe von den Füßen und sprang auf die Beine. Er empfand das Gefühl von Sand unter seinen Socken als ausgesprochen unangenehm, doch er hatte wesentlich mehr Halt als zuvor.
    Cordelia befand sich knapp zehn Meter von ihnen entfernt, umzingelt von drei Vampiren und einem Merrow. Lee, der nur wenige Schritte hinter ihr stand, schien unter Schock zu stehen und offensichtlich

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