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Stille Wasser

Stille Wasser

Titel: Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anne Gilman , Josepha Sherman
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pflichtete Xander ihr bei. »Vorausgesetzt, Sie haben nicht die Absicht, uns den ganzen Kram lesen zu lassen«, fügte er rasch hinzu.
    »Hiermit melde ich mich freiwillig als Donut-Boy.«
    Der Zeiger der Wanduhr sprang auf sieben Uhr fünfundvierzig und gellend rief das Klingelzeichen zur ersten Stunde, mit dem Erfolg, dass das kleine Selkie-Mädchen wie von einer Tarantel gebissen von ihrem Stuhl aufsprang, um Hals über Kopf das Weite zu suchen.
    »Nicht doch, Ariel«, sagte Oz in beschwichtigendem Tonfall und hielt sie mit sanftem Griff zurück. »Immer mit der Ruhe.«
    »Ariel?«, fragte Buffy verdutzt.
    »Ja«, erwiderte Oz ein wenig verlegen. »Hast du doch eben selbst gesagt. Die kleine Meerjungfrau. Die nicht sprechen konnte.«
    Willow strahlte. »Ja, genau. Echt passend.«
    »Echt passend«, schaltete sich Giles ein, »wäre es auch, wenn keiner von euch bereits so früh im Halbjahr zu spät zum Unterricht käme. Ihr habt doch jetzt Unterricht...?«
    »Französisch!«, stöhnte Buffy.
    Willows Augen weiteten sich. »Oh, Differentialrechnen! Äh, Giles, Sie kommen ohne uns klar?«

    23

    Der Wächter hatte die Nase bereits wieder in eines seiner Bücher gesteckt. Geistesabwesend hob er zum Abschied die Hand. »Macht euch um mich keine Sorgen. Ich habe durchaus einige Erfahrung als... Babysitter.«

    Die erstaunliche Tatsache, dass in der Bibliothek ein waschechtes Selkie hockte, änderte nichts an dem allmorgendlichen Tohuwabohu, das kurz vor Unterrichtsbeginn in den Korridoren und Unterrichtsräumen der Sunnydale High herrschte. Schüler hasteten in ihre Klassen, setzten sich hin, sprangen wieder auf, hetzten in eine andere Klasse und schafften es manchmal sogar, sich zwischen all dem Hin- und Hergerenne noch zur Toilette durchzukämpfen.
    Buffy hatte gelernt, in diesem merkwürdigen Gesetzen folgenden Mikrokosmos in eine beinahe an Stumpfsinn grenzende Teilnahmslosigkeit abzugleiten. Wenn sie gerade einmal nicht damit beschäftigt war, die Welt vor dem Untergang zu bewahren, bot sich ihr hier die willkommene Gelegenheit, sich auf angenehme, ja geradezu erholsame Weise einfach dem trägen Strom der Zeit zu überlassen und für ein paar Stunden völlig abzuschalten.
    »Puh, könnte echt sein, dass ich die Klausur gepackt habe«, begann Buffy, während sie und Xander, der gemeinsam durchlittenen Folter des Geschichtsunterrichts entfliehend, den Gang hinuntereilten und nach Will und Oz Ausschau hielten, um sie zu einem kollektiven Mittagessen in der Mensa zu überreden. »Aber ich –“
    »Na, wenn das nicht die Penner-Patrouille ist«, erklang plötzlich eine spöttische, nur allzu vertraute Stimme.
    Buffy zuckte zusammen. Cordelia. Die hat mir heute gerade noch gefehlt, dachte sie. Oder morgen, oder an irgendeinem anderen Tag. Rasch versuchte sie sich zwischen Xander und seine Ex-Freundin zu schieben.
    Zu spät.

    24

    »Oh, sieh doch nur, Miss Feingefühl höchstpersönlich«, gab Xander zurück. »Wo ist denn der Rest von deiner kleinen Clique? Suchen die etwa immer noch nach Parkplätzen für ihre Besen?«
    »Ganz ruhig, Xander«, mischte sich Buffy ein.
    »Das ist ja entzückend, Buffy«, säuselte Cordy. »Hast du ihn auch schon an die Leine gewöhnt?«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte sie sich um und stolzierte, begleitet vom Klappern ihrer Absätze, davon. Alle im Korridor machten ihr unaufgefordert Platz. Sozial inakzeptabel oder nicht, niemand mochte es riskieren, Cordelia Chase in die Quere zu kommen, wenn sie solch ausgesprochen schlechter Laune war.
    Xander stieß wutschnaubend die Luft aus. »Sie ist so ein –“
    »Nein«, fiel ihm Buffy ins Wort, »lass es einfach. Es reicht, oder? Wenn ihr euch partout nicht benehmen könnt, solltet ihr einfach nicht mehr miteinander sprechen. Ehrlich gesagt, als ihr beide noch bei jeder sich bietenden Gelegenheit im Besenschrank rumgeknutscht habt, fand ich euch wesentlich amüsanter.«
    »Hey, ich hab damit doch nicht angefangen –“, protestierte Xander.
    »Nein, aber du könntest es beenden, okay?«
    Xander vollführte eine Geste, die ja oder nein oder alles Mögliche bedeuten mochte. Buffy schüttelte den Kopf.
    Obwohl sie es niemals zugegeben hätte, vermisste sie Cordelia.
    Das ganze Beziehungshickhack zwischen den beiden hatte das gesamte Jägerteam durcheinander gebracht, und eine Zeit lang war es für ihre Freunde wirklich hart gewesen.
    Doch zwischen Will, Xander und Oz schien im Augenblick alles in Ordnung zu sein, und dabei wollte sie es

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