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Stillen

Stillen

Titel: Stillen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Schweitzer
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wenn Ihr Kind den Mund weit öffnet und sich seine Zunge über der unteren Zahnleiste befindet, ist der geeignete Zeitpunkt, es zügig und eng an die Brust zu führen.
Hat mein Kind die Brustwarze richtig im Mund?
    Beim Saugen an der Brust ist es wichtig, dass die Lippen Ihres Kindes nach außen gestülpt sind. Seine Zungenspitze muss über der unteren Zahnleiste liegen und bis zur Unterlippe reichen. So kann sich die kleine Zunge um Ihre Brustwarze und um einen Teil des Warzenhofes schmiegen. Sobald das Saugzentrum, das sich am Übergang vom harten zum weichen Gaumen Ihres Babys befindet, durch die Brustwarze berührt wird, wird der Saugreflex ausgelöst. Ihr Kind streicht nun mit wellenförmigen Bewegungen seiner Zunge die Milch aus. Diese Bewegungen führt es mehrere Male hintereinander aus, bis es genug Milch im Mund hat und der Schluckreflex einsetzt.
    Die Unterlippe des Babys ist aufgerollt.
Bekommt mein Kind genug Luft?
    Falls Sie den Eindruck haben, Ihr Baby bekäme beim Trinken nicht genügend Luft durch die Nase, drücken Sie Babys Bauch noch dichter an Ihren Körper. Dadurch schiebt sich sein Gesichtchen etwas weiter von Ihrer Brust weg. Vermeiden Sie es nach Möglichkeit, durch Druck Ihrer Finger auf die Brust die Nase des Kindes »frei zu halten«. Dies birgt die Gefahr, dass ein Milchgang abgedrückt oder Ihre Brustwarze wieder teilweise aus dem Mund Ihres Babys gezogen wird, was ein unkorrektes Saugen und ein Wundsein der Warze nach sich ziehen könnte.
Wie löse ich mein Kind von der Brust?
    Wenn es nötig ist, ein noch saugendes Kind schonend von der Brust zu lösen, rate ich Ihnen, den kleinen Finger behutsam zwischen Ihre Brust und Babys Mundwinkel zu schieben. Dadurch werden der Saugschluss und das Vakuum gelöst, und das Baby kann sanft »abgedockt« werden.

Der Milcheinschuss
    Am dritten oder vierten Tag nach der Entbindung werden Sie den Milcheinschuss spüren. Möglicherweise macht sich bei Ihnen die Umstellung von Vormilch (Kolostrum) auf reife Muttermilch körperlich recht heftig bemerkbar. Dieser Zustand, der oft mit prallen und schmerzhaften Brüsten einhergeht, ist jedoch nur vorübergehend.
    Hier einige Tipps:
Je öfter Sie Ihr Kind am ersten und zweiten Tag anlegen, desto allmählicher und sanfter erfolgt der Milcheinschuss.
Das unangenehme Spannungsgefühl beim Milcheinschuss kann durch Ausstreichen oder Abpumpen einiger Tropfen Muttermilch aus der gut gewärmten Brust gelindert werden. Ihr Busen wird durch das Ausstreichen weicher und der kindliche Mund kann dann die Brustwarze besser und korrekter umschließen.
Beginnen Sie bei jeder Stillmahlzeit mit der Brust, an der Ihr Baby bei der vorangegangen Mahlzeit zuletzt getrunken hat. So ist gewährleistet, dass jede Brustseite mehrmals am Tag gut geleert wird. Eine gute Entleerung der Brust ist der beste Anreiz für eine effektive Nachbildung der Muttermilch.
Falls Ihre Milchbildung aus irgendeinem Grund nicht hinreichend in Gang kommt, bleibt Ihnen die Möglichkeit, die Nachbildung der Muttermilch bereits in der Klinik durch häufiges Pumpen mit einer guten elektrischen Milchpumpe zu steigern. Ihre Hebamme wird Ihnen in einem solchen Fall vielleicht zusätzlich auch ein homöopathisches Präparat (siehe S. 107) zum Einnehmen anbieten. Weitere Anregungen zur Erhöhung der Milchbildung finden Sie auf den Seiten 113 bis 116.
    Schmerzende Brüste
    » Am zweiten Tag nach der Geburt unserer Tochter setzte bei mir der Milcheinschuss ein. Meine Brüste waren rot, heiß und geschwollen, dabei hatte ich ein Gefühl, als drohten sie zu platzen. Die Krankenschwester brachte mir Quarkwickel und riet mir, meine schmerzenden Brüste unter der warmen Dusche auszudrücken, was allerdings nur schlecht gelang. Den Milcheinschuss und meine inzwischen entzündeten Brustwarzen empfand ich sogar schlimmer als die Geburt .
    An der Pinnwand im Flur der Geburtsstation entdeckte ich ein Flugblatt der Stillgruppe meines Heimatortes mit der Telefonnummer der leitenden Stillberaterin. Mein Mann rief dort an und schilderte ihr meine Situation. Sie wusste sofort, was zu tun war. Sie gab ihm ein homöopathisches Präparat für mich mit, das meine Beschwerden lindern sollte. Dieses Mittel wirkte sehr gut. Ich bekam von der Stillberaterin zusätzlich noch Stilleinlagen aus Wolle/Seide und einen Brustwarzenschutz, den ich zwischen den Stillmahlzeiten in den BH einlegte, damit meine Brustwarzen »atmen« und abheilen konnten. Die wunden Warzen heilten daraufhin sehr

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