Stillen
einschläft und sein Mund die Brustwarze wieder loslässt. Denn schon der innige Körperkontakt zwischen Ihnen beiden ist von großer Bedeutung. Sicherlich wird Ihr Baby bereits kurze Zeit später wieder wach genug sein, um Ihre Brust erneut zu suchen. Gönnen Sie Ihrem Kleinen die kurzen Pausen, denn das Trinken ist für ein Neugeborenes eine anstrengende Tätigkeit. Lassen Sie Ihr Baby dann weiter trinken, wenn es sich erholt hat.
Verzweifeln Sie nicht, falls Ihr Baby zunächst wenig intensiv saugt. Vielleicht gehört es zu denjenigen Neugeborenen, deren Saugreflexe erst am zweiten Lebenstag hinreichend ausgeprägt sind. Bleiben Sie gelassen und bieten Sie Ihrem Baby immer wieder die Brust an. Beharrlichkeit und Geduld werden für Sie dabei hilfreiche Wegbereiter sein.
Wenn Sie frieren, scheuen Sie sich nicht, um eine wärmende Decke zu bitten, denn wohlige Wärme ist für das entspannte Stillen von großer Bedeutung.
Falls Ihnen während der Entbindung starke Medikamente verabreicht wurden, kann es sein, dass sowohl Sie als auch Ihr Kind zu müde sind, um geduldig zu stillen. Möglicherweise muss Ihr Kind aber auch sofort ärztlich versorgt oder gar auf eine andere Station verlegt werden. Ist das Anlegen unmittelbar nach der Entbindung aus diesen oder anderen Gründen nicht möglich, seien Sie nicht allzu sehr enttäuscht. Holen Sie es einfach so bald wie möglich nach!
Vielleicht möchte aber auch der Vater Ihres Babys versuchen, die entstehende Lücke zu füllen. Wenn es Ihnen nicht vergönnt ist, direkt nach der Entbindung mit dem Neugeborenen zu schmusen und es zu stillen, kann Ihr Partner ganz nahe bei Ihnen sein und Ihnen innige Zuwendung entgegenbringen. Wenn er dabei Ihre Brustwarzen zärtlich streichelt, kann er gewissermaßen den Reiz, den Ihr Baby nicht auslösen kann, ersetzen. Auch seine liebevollen Berührungen können die Hormonausschüttung auslösen, die die unmittelbare Rückbildung oder das Anregen der Milchbildung bewirken.
24 Stunden Rooming-in
Nicht nur durch das kindliche Saugen an Ihrer Brust wird bei Ihnen die für die Milchbildung notwendige Hormonproduktion angeregt. Auch die körperliche Nähe zu Ihrem Baby, sein Anblick, sein Geruch, das Hören seiner Stimme und der intensive Hautkontakt mit ihm stimulieren Ihre Stillreflexe. Unter anderem hat diese Erkenntnis dazu beigetragen, dass in Geburtskliniken das »Rooming-in«-System eingeführt wurde, das Müttern ein enges Beisammensein mit ihrem Baby rund um die Uhr ermöglicht.
Wenn Sie von Anfang an ununterbrochen bei Ihrem Kind sein können, werden Sie die Signale, mit denen es sich verständlich macht, schnell erkennen. Sie entdecken dabei seine Eigenheiten beim Aussenden dieser Signale und können entsprechend darauf reagieren. Dies wird Ihnen einegewisse Sicherheit im Umgang mit Ihrem Baby bieten.
Mit einem Kissen finden Sie leicht eine Position, die für Sie und Ihr Baby bequem ist.
Viele Babys äußern ihre Hungergefühle anfänglich durch leichte Sauggeräusche, andere mit einer gewissen Unruhe. Möglicherweise gehört ihr Baby aber auch zu den Säuglingen, die sich ohne vorherige sanfte Signale gleich durch heftiges und lautes Weinen bemerkbar machen. Jedoch bedeutet nicht jedes Weinen gleich, dass Ihr Baby hungrig ist. Vielleicht haben seine Unmutsäußerungen eine andere Ursache. Denn bei den meisten Babys klingt das Weinen vor Hunger nicht genauso wie das Weinen bei sonstigem Unwohlsein oder gar bei Schmerzen.
In der Geburtsklinik haben Sie unter der Obhut des Pflegepersonals die Gelegenheit zu lernen, wie Sie mit dem noch unregelmäßigen Nahrungsrhythmus Ihres Babys umgehen können. Die Hebamme n und die Schwestern sind sicherlich gerne bereit, Sie so oft wie nötig beim Anlegen zu unterstützen.
Stillen Sie Ihr Kind nach Bedarf!
Achten Sie auf die ersten Saugzeichen Ihres Babys und legen Sie es so oft wie möglich an, bevor es vor Hunger weint. Dadurch lässt sich vermeiden, dass es hektisch und ungeduldig reagiert. Stellen Sie sich darauf ein, dass sich Ihr Kind vielleicht alle zwei Stunden – manchmal häufiger, manchmal seltener – bemerkbar macht. Auf alle Fälle sollten Sie Ihr Baby in 24 Stunden mindestens acht- bis zwölfmal anlegen. Je häufiger Sie stillen, desto problemloser und schneller kommt die Milchbildung in Gang.
Noch vor wenigen Jahren wurde das Stillen im vierstündigen Rhythmus befürwortet. Dies führte dazu, dass sehr viele Mütter schon mit Stillschwierigkeiten aus der Klinik entlassen
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