Stillen

Babys Ihnen wegen wunder oder rissiger Brustwarzen zu große Schmerzen bereitet oder
weil Ihr Baby nicht in der Lage ist, effektiv an Ihrer Brust zu saugen.
    Möglicherweise brauchen Sie einen Muttermilch-Vorrat,
weil Sie sich einer kurzfristigen geplanten medizinischen Behandlung unterziehen müssen, die nicht mit dem Stillen vereinbar ist,
weil Sie beabsichtigen, mehr als drei bis vier Stunden von Ihrem voll gestillten Kind getrennt zu sein oder
weil Sie wieder berufstätig sind und Ihr Kind von einer Betreuungsperson mit Muttermilch gefüttert werden soll.
Entleerung von Hand
    Die Entleerung der Brust von Hand ist eine einfache und hilfreiche Methode, Milch zu entnehmen oder einen Milchstau zu beseitigen. Es ist sinnvoll, sich mit der Methode der Brustentleerung von Hand vertraut zu machen, auch wenn momentan gar kein Bedarf dafür besteht. Dann beherrschen Sie diese Fertigkeit, wenn Sie zum Beispiel unverhofft einmal nicht pünktlich nach Hause kommen oder ihr Baby überraschend in einen Stillstreik tritt.
    Obwohl es anfangs leicht schmerzhaft sein kann, die Verhärtungen und Knoten weich zu bekommen, sind die Massage und das Entleeren der Brust von Hand neben dem Saugen Ihres Babys eine sehr effektive Methode, um Stauungen in den Milchgängen aufzulösen. Das anschließende Ausstreichen der Brust wird Ihnen vielleicht am besten unter einer heißen Dusche gelingen.
Entleerung mit einer Milchpumpe
    Milchpumpen ahmen den Saugrhythmus des Babys an der Brust nach und ermöglichen so die Milchgewinnung. Das Angebot reicht von einfachen Handpumpen, die für die kurzfristige Milchentnahme geeignet sind, bis hin zu hochtechnischen Geräten, die für eine langfristige, regelmäßige Nutzung vorgesehen sind. Da hochwertige elektrische Intervallmilchpumpen recht teuer sind, empfehle ich Ihnen, sich um eine Ausleihpumpe zu bemühen. Welche Pumpe für Ihren Bedarf geeignet ist und worin die oft erheblichen Unterschiede bzw. die Vor- und Nachteile der einzelnen Pumpenmodelle liegen, können Sie beiHebammen bzw. Stillberaterinnen, Apotheken oder den verschiedenen Herstellern von Milchpumpen erfahren.
    GUT ZU WISSEN
    So fließt die Milch besser
    Wenn Sie beim Abpumpen Ihr Baby bzw. ein Foto Ihres Babys anschauen oder an einem getragenen Kleidungsstück Ihres Kindes riechen, unterstützen Sie zusätzlich den Milchspendereflex. Auch Entspannungsübungen, z. B. Atemübungen, und das Hören ruhiger Musik können helfen, die Milch besser fließen zu lassen.
    1 Massieren Sie Ihre Brust mit leichten kreisenden Bewegungen von außen nach innen, um den Milchspendereflex zu fördern. Führen Sie hierbei mit zwei oder drei Fingern kleine Kreisbewegungen aus und setzen Sie ihre Finger immer wieder neu auf, damit die Haut Ihrer Brust nicht verschoben wird.
2 Gehen Sie beim anschließenden Entleeren der Brust von Hand wie folgt vor: Streichen Sie mit der ganzen Handfläche rund um die Brust – vom Ansatz bis über die Brustwarze hinaus.
3 Legen Sie nun den Daumen oberhalb ihrer Brustwarze, ihren Zeige- und Mittelfinger unterhalb der Brustwarze auf. Ihre Finger sollten etwa 2.3 cm von der Brustwarze entfernt sein. Anschlie end drucken und losen Sie abwechselnd ihre Finger, um somit die Milch aus ihrer Brust pressen zu konnen.
4 Wechseln Sie die Position ihrer Finger rund um den Brustwarzenhof, damit alle Milchgänge gut entleert werden können. Bei diesem Vorgang sollten Sie ebenfalls darauf achten, die Haut Ihrer Brust nicht zu verschieben. Fangen Sie die Milch in einem dafür vorgesehenen sauberen Gefäß auf. Machen Sie evtl. eine kurze Pause von einigen Minuten und wiederholen Sie alle hier beschriebenen Vorgänge.
    Stellen Sie sich zunächst darauf ein, dass auch das Abpumpen von Muttermilch eine Fertigkeit ist, die erlernt und eingeübt werden muss. Eine Pumpe kann die Brust zwar nicht so effektiv stimulieren wie ein gut saugendes Baby, aber es gibt Möglichkeiten, wie Sie die Ergebnisse optimieren können. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen von Muttermilch ist das Auslösen Ihres Milchspendereflexes. Hier einige Tipps:
Räumen Sie sich ausreichend Zeit zum Pumpen ein, denn Ruhe und Gelassenheit werden wichtige Faktoren für das Erreichen Ihres Zieles sein!
Machen Sie es sich an einem angenehmen Platz so gemütlich wie möglich. Schalten Sie das Telefon leise, stellen Sie Ihre Haustürklingel ab oder hängen Sie ein Schild »Bitte nicht stören!« an die Tür!
Legen Sie sich eventuell vor dem Abpumpen eine warme Kompresse auf die