Stillen
die durch den Darm wandern und dort tatsächlich zu Blähungen führen. Dass sich der kleine Bauch beim Schreien verhärtet, ist normal, weil die Bauchmuskulatur durch die Anstrengung des Schreiens angespannt wird.
Vielfach gewinnt der Zusammenhang von KISS-Syndrom (kopfgelenkinduzierte Symmetriestörung) und unstillbarem Schreien an Bedeutung. Hierbei wird vermutet, dass Säuglinge unter Schmerzen leiden, die durch eine Halswirbelverschiebung – u. a. aufgrund einer Schieflage im Mutterleib oder während des Geburtsvorgangs – verursacht werden. Kinder mit KISS-Syndrom werden oftmals durch eine geeignete manualmedizinische Therapie bzw. durch eine osteopathische Behandlung innerhalb kurzer Zeit beschwerdefrei.
GUT ZU WISSEN
Achtung!
Schütteln Sie nie Ihr Baby, wenn sein Schreien für Sie unerträglich zu werden droht. Schütteln kann zu schwersten Behinderungen durch Hirnblutungen führen! Wenn Sie befürchten, die Kontrolle zu verlieren, verlassen Sie lieber für einige Minuten das Zimmer, besinnen Sie sich und bedenken Sie die möglicherweise lebenslangen Folgen einer Affekthandlung.
Vielfach werden auch Anpassungsstörungen des Kindes für das Schreien verantwortlich gemacht. In den ersten drei Monaten macht Ihr Kind eine rasche Entwicklung durch. Es passt seinen Schlaf-wach-Rhythmus dem Hell-dunkel-Wechsel an und gewöhnt sich an einen Rhythmus bei den Mahlzeiten. Nicht jedem Kind gelingt diese Regulierung gleich gut und schnell.
Vermeiden Sie häufig gemachte Fehler!
Stillen Sie auf keinen Fall frühzeitig ab, denn ein gut ernährtes Schreibaby wird durch die Umstellung auf Pulvernahrungkeineswegs ruhiger. Solche Veränderungen bergen eher noch die Gefahr, dass Verstopfungen das Unwohlsein Ihres Kindes sogar verstärken.
Stillen Sie ihr Kind jedoch nicht bei jedem Schreien. Zu häufiges Stillen kann Bauchschmerzen durch Überfüllung verursachen (Ausnahme: in den ersten drei Wochen bzw. bis zur Bildung einer ausreichenden Milchmenge).
So helfen Sie Ihrem Kind
Wenn kein Grund für das unstillbare Schreien gefunden werden kann, können Sie Ihrem Kind mitunter durch folgende Maßnahmen helfen:
Beruhigen Sie es durch Schmusen und durch sanftes Schaukeln in einer Wiege oder einer Hängematte.
Manche Kinder lassen sich durch die Melodien sanfter Lieder oder durch das Hören monotoner Geräusche, wie sie z. B. von einem Haartrockner oder einem Staubsauger verursacht werden, beruhigen.
Tragen Sie Ihr Kind in einem Babytragetuch. Viele Eltern haben erfahren, dass bei Babys, die engen Körperkontakt mit vertrauten Personen hatten, das unspezifische Schreien weniger ausgeprägt war.
Babymassagen tragen oft zur Entspannung bei, da das Kleine hierbei intensiven Hautkontakt durch die massierenden Hände erfährt.
Möglicherweise brauchen Sie einige Zeit, um herauszufinden, wie Sie Ihr Kind beruhigen können.
Viele Babys lieben es, gepuckt (eng umschlossen) zu sein. Es gibt Hinweise dafür, dass das Pucken die Schreidauer signifikant verringern kann. Beim Pucken handelt es sich um eine spezielle Wickeltechnik, bei der Babys eng in ein Tuch eingewickelt werden. Diese traditionelle Methode der Säuglingspflege ist in der ganzen Welt weit verbreitet.
TIPP
Die richtige Technik
Fragen Sie Ihre Hebamme oder Stillberaterin. Diese beherrschen oftmals die erforderlichen Techniken zum Binden eines Tragetuches, zum Pucken und Massieren eines Babys.
Unsere Geduld bewährte sich
»Als Schwangere machte ich mir eigentlich keine Gedanken über das Stillen. Meine beiden Schwestern hatten problemlos und lange gestillt, wodurch es mir an positiven Beispielen nicht mangelte .
Leider stellte sich meine Tochter als sehr widerspenstig heraus. Sie wollte einfach nicht richtig trinken. Melena saugte zwar an meiner Brust, aber eigentlich war sie nie richtig zufrieden. Ich legte sie ständig wieder an – wobei an Pausen von drei bis vier Stunden nicht zu denken war. Das Stillen dauerte meist 60 bis 90 Minuten. In der Geburtsklinik versuchten die Hebammen und Schwestern mit verschiedenen Methoden, mir zu helfen. Leider half nichts davon und der Arzt fragte mich jeden Mor gen, wann ich denn nun entlassen werden wollte. Als es nach fünf Tagen trotz ständigen Anlegens mit dem Stillen immer noch nicht gut funktionierte, ging ich frustriert nach Hause; helfen konnte mir ja im Krankenhaus ohnehin niemand .
Außerdem legte mein Mann sehr großen Wert darauf, dass unsere Kleine gestillt wurde.
Der Druck, stillen zu müssen wurde mir
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