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Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Stiller Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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ihn das Tor auf. Holt die zwei Bier aus der Küche und geht runter zum Strand. Dawn steht da, die Abendsonne golden auf dem Gesicht, die Haut noch immer tropfnass, lächelt ihn an und nimmt eine Flasche.
    »Danke, Nick«, sagt sie.
    »Cheers«, antwortet er und trinkt.
    Brittany hält eine Muschel hoch und ruft ihre Mutter, und Dawn geht rüber zu ihr, trinkt zwischendurch aus der Flasche. Sie bückt sich, um sich anzuschauen, was das Kind ihr zeigt, und der Anblick ihres Hinterns raubt Exley den Atem. Er spürt jähes Verlangen, seinSchwanz rührt sich in den Shorts, und er hockt sich hin, um seine plötzliche Erregung zu verbergen.
    Sein Kind ist tot. Seine Frau – von seiner Hand getötet – ist kaum kalt. Er ist ein Polizistenmörder. Und doch überkommt ihn auf einmal die pure Lust, und das umso stärker, weil sie so unangebracht ist.
    Dawn ist wieder neben ihm, er kann sie riechen, ihre salzige Wärme, und als sie sich hinsetzt, streift ihr Arm seinen, und er fühlt sich wie ein Schuljunge, der im Unterricht einen Ständer kriegt.
    »Wir haben gar nicht gearbeitet«, sagt sie.
    »Wer kann denn an so einem Tag an Arbeit denken?« Sie lächelt, aber er weiß, dass er sich benimmt wie ein gedankenloses Arschloch. Sie ist eine arbeitslose alleinerziehende Mutter, Herrgott. »Dawn, wir können morgen ein paar Aufnahmen machen, okay?«
    Sie nickt und sagt: »Klar«, als hätte er sie abgewimmelt.
    »Ernsthaft. Sie und Brittany könnten doch hierbleiben, und morgen früh arbeiten wir dann.«
    Sie sieht ihn an. »Übernachten, meinen Sie?«
    »Ja. Britt kann in Sunnys Zimmer schlafen. Und Sie können das Gästezimmer nehmen.«
    »Nein, Nick, wir wollen Ihnen nicht zur Last fallen.«
    »Sie würden mir nicht zur Last fallen.«
    »Außerdem, Vernon müsste bald hier sein, um uns nach Hause zu bringen.«
    Exley sieht seine Felle davonschwimmen. »Dawn, es hat mir wirklich Freude gemacht, Sie und Britt hier zu haben.«
    »Uns auch.« Sie legt kurz die Fingerspitzen auf seinen Arm.
    »Bitte bleibt!«, sagt er. Da ist etwas in seiner Stimme, und sie starrt ihn an, ihre Augen verengen sich, sie blinzelt und sieht weg, vielleicht erschrocken durch die Dringlichkeit seiner Bitte.
    Sie drückt die Bierflasche in den Sand und steht auf, und er fürchtet, er hat’s vermasselt. Doch dann ruft sie: »He, Britt, hast du Lust, über Nacht hierzubleiben?«
    Das Kind, das im nassen Sand kniet, nickt. »Aber nur, wenn Mr. Brown bei mir schlafen kann.«
    »Ja, ich glaub, der hat nichts dagegen.« Sie dreht sich zu Exley um und lächelt ihn an. »Nick, sieht so aus, als hätten Sie heute zwei Ladys zu Gast.«
    Exley merkt, dass er die Luft angehalten hat, und als er schließlich ausatmet, hört er im selben Moment Vernon Sauls lächerliches Auto grölend auf der Straße halten. Exley steht auf, während schon der Summer im Haus ertönt.
    Dawns Lächeln verfliegt. »Das ist Vernon. Der wird bestimmt nicht begeistert sein.«
    »Ich klär das mit ihm«, meint Exley mit einem Selbstvertrauen, das er gar nicht hat.
    Der magere Weiße, ganz rosa im Gesicht, barfuß, in Shorts und T-Shirt, kommt raus zum Tor, anstatt Vernon reinzulassen.
    »Sie haben da oben einen Beschützer, mein Lieber«, begrüßt ihn Vernon und reckt den Daumen gen Himmel.
    Exley sieht ihn verständnislos an. »Soll heißen?«
    »Irgendein Schwarzer unten in Mandela Park hat versucht, Erasmus’ Handy zu verticken. Die Bullen haben ihn vor ein paar Stunden hochgenommen, und der blöde Hund hatte auch noch Dinos Armbanduhr an, mit einer hübschen Gravur von seiner Frau.« Exley blickt noch immer verständnislos drein. »Menschenskind, Nick, zählen Sie doch mal eins und eins zusammen. Sie haben Erasmus Dienstwaffe und Portemonnaie abgenommen. Dann kommt dieser Schwarze vorbei und lässt Handy und Armbanduhr mitgehen. Die Bullen wollen ihn wegen Mord und Raub drankriegen. Anscheinend hat er schon mal wegen Körperverletzung gesessen.«
    Exley nickt jetzt. »Scheiße. Okay.«
    »Die wollen die Sache so schnell wie möglich vom Tisch haben.«
    »Was ist mit dem Staatsanwalt, für den Erasmus gearbeitet hat?«
    »Der blickt schon wieder nach vorne, glauben Sie mir. Dino kriegtein hübsches Begräbnis und seine Frau eine fette Abfindung, weil er im Dienst getötet wurde, plus Witwenrente, und das war’s dann.«
    Exley zuckt die Achseln. »Schwein gehabt, würde ich sagen.«
    »Hundertpro.« Vernon sieht zum Haus hinüber. »Also, Nick, wo sind die Mädels?«
    »Drinnen.«

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