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Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Stiller Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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Absolut in Ordnung. Würde ich gerne, danke.«
    Er verschwindet im Haus und kommt mit einem dunkelblauen Speedo-Badeanzug zurück. Er ist noch nicht getragen worden, das Preisschild baumelt am Stoff. »Caroline ist nicht oft geschwommen«, sagt er.
    Dawn steht auf und nimmt den Anzug. »Ich geh mich umziehen.« Sie ruft Britt, die damit beschäftigt ist, Sand aus dem Eimer zu kippen, und lacht, als eine Welle den Hügel zum Einsturz bringt.
    »Ich pass auf sie auf«, sagt Nick.
    Dawn sieht ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Sicher?«
    »Sicher.«
    Sie nickt und überquert den Strand, geht auf die Veranda, schaut sich um und sieht Nick bei Brittany stehen.
    Dawn geht die Treppe hinauf ins Bad und schneidet das Preisschild von dem Badeanzug, mit einer Nagelschere, die auf dem Waschbeckenrand liegt. Fragt sich, ob die auch der toten Ehefrau gehört hat. Versucht, die Gesichtsreiniger und Kosmetika zu übersehen, dieauf der gefliesten Ablage aufgereiht sind, weil sie ihr dieses seltsam glückliche Gefühl nehmen, das sie beschlichen hat.
    Dawn entkleidet sich und schlüpft in den Badeanzug, wirft einen prüfenden Blick in den Spiegel. Es ist verrückt, da zieht sie sich jede Nacht aus, um sich von irgendwelchen schmierigen Arschlöchern begaffen zu lassen, und ausgerechnet jetzt fühlt sie sich entblößt. Gott sei Dank ist der Badeanzug, obwohl eine Nummer zu klein, ziemlich züchtig, sieht aus wie etwas, das eine Schwimmerin bei den Olympischen Spielen tragen würde.
    Sie geht die Treppe hinunter und bleibt auf der Veranda stehen. Sieht Nick im Wasser. Er ist sehr mager, mit dem glatten, unmuskulösen Körper eines Halbwüchsigen, und die Wellen umspülen sanft seinen Bauch. Am meisten erstaunt Dawn, dass Brittany bei ihm ist und er sie festhält, damit sie nicht untergeht, und beide lachen.
    Dawn geht zum Wasser, zupft sich den Badeanzug aus der Kimme. Nick sieht sie kommen und schaut sie an – schaut sie richtig an –, und sie fühlt sich verlegen und schüchtern und ist froh, als das Wasser sie verschluckt, obwohl ihr von der Kälte fast die Titten abfrieren.
    Exley steht vor dem offenen Kühlschrank, die kühle Luft eine Wohltat für seine sonnenverbrannte Haut, und will gar nicht daran denken, dass Dawn und Brittany bald gehen. Der Tag, der so alptraumhaft begonnen hat, war eine unverhoffte Gnade.
    Er nimmt zwei Bier heraus, öffnet eines und tritt ans Küchenfenster, sieht Mutter und Tochter unten am Strand. Dawn, die nicht weiß, dass er sie beobachtet, kommt aus dem Wasser und zieht den Badeanzug zurecht, der ihr in die Leisten schneidet. Brittany sucht nach Muscheln und sagt etwas, das Dawn zum Lachen bringt, während sie ein rotes Handtuch nimmt und sich die Haare rubbelt. Dann beugt sie den Oberkörper vor, die Beine weit gespreizt – er kann die Wölbung ihrer Brüste unter dem nassen Lycrastoff sehen –, und schüttelt sich die letzten Tropfen aus den Locken. Als sie sich wieder aufrichtet, fallen ihr die Haare ins Gesicht. Sie wirft den Kopf in den Nackenund streicht die Haare nach hinten auf die Schulter, ruft Brittany irgendwas zu, was sich im Kreischen der Möwen verliert.
    Exley hält sich die kalte Flasche an die Stirn und schließt die Augen. Er ist nicht blau, aber er hat den ganzen Tag über Bier getrunken. Eine Art leicht alkoholische Infusion, um ihn ruhig zu halten und das Halluzinogen auszugleichen, das noch immer Störsignale an seine Serotonin-Rezeptoren sendet, ihm kleine Flashbacks beschert, die seine Synapsen kurzschließen. Aus Angst, sein Nervensystem könnte rebellieren, wenn er komplett nüchtern wird, und die Last seiner Taten im Verlauf der letzten Tage könnte ihn in Raserei und Entsetzen stürzen.
    Lautes Klopfen an der Küchentür lässt ihn zusammenzucken. Er sieht den blassen Techniker von Sniper – Dave? Don? – auf der Veranda stehen, der eine leichte Aluminiumtrittleiter über die Schulter gehängt hat und einen Werkzeuggürtel trägt.
    »Ich bin fertig, Mr. Exley.«
    Exley nickt.
    Der Typ ist vor einer Weile gekommen und wollte eine weitere Überwachungskamera anbringen, die auf die Terrasse und den Strand gerichtet ist, um die letzte tote Zone abzudecken. Exley passte das gar nicht in den Kram – er wollte keine Störung während seiner Zeit mit Dawn und ihrem Kind –, und er hätte ihn am liebsten wieder weggeschickt, doch stattdessen zuckte er mit den Achseln und ließ den Mann bohren und Kabel legen.
    Exley bringt den Techniker zur Haustür und drückt für

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