Stilsicher im Beruf (TaschenGuide)
Bruchteilen von Sekunden. Manchmal kommt Ihnen der andere schon mit ausgestreckter Hand entgegen. Dann müssen Sie ihm die Hand geben, auch wenn Ihnen das unangenehm ist. Denn dem anderen in so einer Situation die Hand zu verweigern, wäre eine schwere Kränkung und keine kleine Peinlichkeit mehr.
Bisweilen ist die Situation jedoch nicht so eindeutig. Aus einer angedeuteten Bewegung schließen wir, dass der andere unseren Händedruck erwartet hat. Aber wir haben ihm bereits zugewinkt und unsere Begrüßung abgeschlossen. Unangenehm, aber nicht mehr zu ändern. Sie sollten einfach darüber hinweggehen und sich nicht etwa noch rechtfertigen.
Anders sieht die Sache aus, wenn Ihr Gegenüber von sich aus eine Bemerkung macht: „Ach, Sie geben mir wohl nicht dieHand?“ Oder Vergleichbares. Dann müssen Sie reagieren. „Ich dachte, so ein Händedruck ist vielleicht ein bisschen förmlich“, könnten Sie erwidern und hinzufügen: „Ich gebe Ihnen natürlich gerne die Hand.“ Und dann strecken Sie die Hand aus. Die Bedeutung einer solchen Geste sollten Sie nicht unterschätzen.
Ihr Gegenüber möchte Ihnen nicht die Hand geben
Strecken Sie dem anderen Ihre Hand entgegen, ohne dass er sie ergreift, dann sollten Sie darüber hinweggehen. Schließen Sie langsam Ihre Hand und ziehen Sie sie unauffällig zurück. Ihre Hand nicht zu schütteln, das ist zwar sehr unhöflich, aber Sie wissen nicht, welchen Grund es dafür gibt. Manchen Menschen ist es einfach schrecklich unangenehm, anderen die Hand geben zu müssen. Sie können ihnen keinen größeren Gefallen tun, als darüber keine Worte zu verlieren.
Alle oder keiner
Wenn Sie zu einer Gruppe dazukommen, dann sollten Sie alle in gleicher Weise begrüßen – also allen die Hand geben oder keinem. Schütteln Sie erst die Hände und grüßen dann in die Runde, macht das keinen guten Eindruck. Diejenigen, denen Sie nicht die Hand gegeben haben, werden sich missachtet fühlen. Ausnahme: Die Personen, denen Sie die Hand reichen, sind in irgendeiner Weise hervorgehoben. Wenn es sich um die Gastgeber oder die Vorgesetzten handelt, dann ist es häufig sogar angeraten, hier einen Unterschied zu machen.
Wichtig
Ganz generell gilt: Erwidert jemand Ihren Gruß nicht, dann gehen Sie einfach darüber hinweg.
Falsche Anrede
Gerade bei hochrangigen Gesprächspartnern sind wir oft unsicher: Wie müssen wir sie korrekt ansprechen? Hat der eine einen Doktortitel? Und wenn ja, sollen wir ihn damit anreden, auch wenn es legerer zugeht? Ganz gewiss ist es ein Gebot der Höflichkeit, sein Gegenüber korrekt anzusprechen. Aber es ist kein Drama, wenn Sie sich nicht so genau auskennen. Halten Sie sich einfach an die folgenden Faustregeln:
Wie die korrekte Anrede von Botschaftern, Bischöfen, Bürgermeistern und anderen Honoratioren lautet, können Sie in vielen Benimmbüchern nachlesen. Vor einem Treffen sollten Sie sich Klarheit verschaffen.
Wissen Sie nicht genau, wie Sie den anderen ansprechen sollen, fragen Sie einfach nach: „Entschuldigung, wie lautet die korrekte Anrede?“ Niemand wird Ihnen das verübeln, eine falsche Anrede schon.
Bei akademischen Titeln machen Sie nichts falsch, wenn Sie im Zweifel die förmliche Anrede wählen: Frau Professor, Herr Doktor. Legt der andere keinen Wert auf den Titel, wird er Ihnen das mitteilen.
Stillschweigende Korrektur
Bemerken Sie, dass Sie den anderen falsch angeredet haben, müssen Sie das nicht eigens erwähnen. („Oh, entschuldigen Sie, ich wusste gar nicht, dass Sie Doktor sind.“) Sprechen Sie ihn lieber bei der nächsten Gelegenheit korrekt an. Das wirkt wesentlich souveräner.
Etwas anderes gilt, wenn Sie unsicher sind, etwa wenn ein Dritter Ihren Gesprächspartner mit einem Titel anspricht, Sie aber nicht wissen, ob das überhaupt korrekt ist. Dann ist es angemessen nachzufragen.
Sie werden selbst falsch angeredet
Spricht jemand Ihren Namen falsch aus oder schreibt Ihnen einen Titel zu, den Sie gar nicht haben, ist es ratsam, die Sache sofort richtigzustellen. Dabei ist es keineswegs unhöflich, Ihren Gesprächspartner zu unterbrechen.
Greift der andere in der Anrede allerdings nur knapp daneben oder lässt er Ihren Titel weg, sollten Sie auf eine Richtigstellung verzichten. Denn das wirkt besserwisserisch und eitel. Ebenso wenig Sinn hat es, den anderen ständig zu korrigieren, wenn er Sie hartnäckig falsch anspricht. Mehr als zwei Mal sollten Sie ihn nicht verbessern. Und dabei sollten Sie eher freundlich schmunzeln, als
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