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Stimmen der Angst

Stimmen der Angst

Titel: Stimmen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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jetzt fröhlich grinsend in die Küche zurück.
    In ihrem Gefolge hörte man Schritte, und gleich darauf tauchte ein stämmiger, freundlich dreinblickender Mann in der Küchentür auf, der ein Hawaiihemd und wadenlange Hosen trug. In der Linken hielt er einen braunen Umschlag.
    »Das ist Brian«, sagte Roy Closterman und stellte seine Besucher vor.
    Nachdem sie sich zur Begrüßung die Hände geschüttelt hatten, reichte Brian Dusty den Umschlag. »Das ist das Material, das Roy über Ahriman gesammelt hat.«
    »Aber Sie haben es nicht von uns bekommen«, fügte der Arzt warnend hinzu. »Und Sie brauchen es mir nicht zurückzugeben.«
    »Um genau zu sein«, sagte Brian, »wir wollen es eigentlich nie wieder sehen.«
    »Zeig ihnen dein Ohr, Brian«, sagte Roy Closterman.
    Brian strich sein ziemlich langes blondes Haar hinter das linke Ohr zurück, dann drehte und zog er kurz daran – und hielt plötzlich die Ohrmuschel in der Hand.
    Martie hielt erschrocken die Luft an.
    »Eine Prothese«, sagte Closterman. »Nachdem die drei sauberen Herren gegangen waren, habe ich Brian im ersten Stock gefunden, wo er bewußtlos dalag. Sie hatten ihm das Ohr abgeschnitten – und die Wunde sehr professionell genäht. Das Ohr haben sie in den Müllschlucker geworfen, sodass es nicht wieder angenäht werden konnte.«
    »Reizende Menschen«, sagte Brian, tat so, als würde er sich mit dem Ohr Kühlung zufächeln, und setzte eine solch unbeteiligte Miene auf, dass Dusty trotz des Ernstes der ganzen Sache lachen musste.
    »Brian und ich sind seit mehr als vierundzwanzig Jahren zusammen«, sagte Closterman.
    »Mehr als fünf undzwanzig«, fügte Brian hinzu. »Wenn es um Jahrestage geht, ist Roy einfach ein hoffnungsloser Fall.«
    »Sie hätten ihm nichts anzutun brauchen«, sagte der Arzt. »Die Videoaufnahmen von dem Jungen waren genug, mehr als genug. Sie haben es nur getan, um ihren Worten noch mehr Gewicht zu verleihen.«
    »Mich haben sie jedenfalls überzeugt«, sagte Brian, während er die Ohrprothese wieder an ihrem Platz befestigte.
    »Tja«, sagte Closterman, »vielleicht verstehen Sie jetzt auch, dass deren Drohung besonders brisant war, weil manche Leute wegen meines Zusammenlebens mit Brian leicht zu überzeugen wären, dass ich kleine Jungen belästige. Aber ich schwöre bei Gott, wenn ich je die geringste Neigung in diese perverse Richtung verspüren würde, ich würde ein Messer nehmen und mir die Kehle aufschlitzen.«
    »Wenn ich dir nicht schon damit zuvorgekommen wäre«, sagte Brian.
    In Brians Gegenwart hatte sich Clostermans schwelender Zorn allmählich gelegt, und die Sturmwolken, die sein Gesicht unter der Sonnenbräune verdunkelt hatten, waren verblasst. Doch jetzt verfinsterte sich sein Gesicht wieder um ein paar Nuancen. »Ich bin nicht sehr stolz darauf, dass ich mich habe kleinkriegen lassen. Die Familie Ornwahl war ruiniert, obwohl die Leute höchstwahrscheinlich überhaupt nichts Unrechtes getan haben. Wäre es nur um Mark Ahriman und mich gegangen, so hätte ich die Sache bis zum Letzten durchgefochten. Aber diese Leute, die aus ihren Ritzen gekrochen kommen, um ihn zu schützen … Ich verstehe das nicht. Und gegen etwas, was ich nicht verstehe, kann ich nicht kämpfen.«
    »Vielleicht können wir ja auch nicht dagegen kämpfen«, sagte Dusty.
    »Vielleicht nicht«, sagte Closterman beipflichtend. »Ihnen ist sicher aufgefallen, dass ich Ihnen keine Fragen darüber gestellt habe, was genau Ihrer Freundin Susan passiert ist und welches Problem Sie mit Dr. Ahriman haben. Mehr will ich einfach nicht wissen, so ist das. Es ist vermutlich feige von mir. Bis zu diesem Erlebnis, bis zu der Sache mit Ahriman, habe ich mich nie für feige gehalten, aber jetzt weiß ich, dass ich meine Belastungsgrenze habe.«
    Martie umarmte Closterman spontan. »Die haben wir alle. Und Sie sind ganz bestimmt kein Feigling. Sie sind ein wunderbarer, mutiger Mensch.«
    »Das sage ich ihm ständig«, sagte Brian, »aber mir glaubt er ja nicht.«
    Closterman erwiderte Marties tröstliche Umarmung. »Sie werden den Mut und die Zuversicht Ihres Vaters brauchen.«
    »Die hat sie«, sagte Dusty.
    Eine so seltsame Verbrüderung hatte Dusty noch nie erlebt: vier so unterschiedliche Menschen, wie sie es waren, aber zusammengekettet, als wären sie die letzten Menschen, die es nach der Invasion der Außerirdischen auf dem Planeten Erde noch gab.
    »Soll ich zwei Gedecke mehr auflegen?«, fragte Brian.
    »Danke«, sagte Dusty, »aber wir

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