Stimmt's?
an, eine durchschnittliche Birne brennt etwa tausend Stunden lang und hält bis zu fünftausend Schaltzyklen aus. Dann verkürzt jeder Einschaltvorgang die Brenndauer um etwa zwölf Minuten. Dieser Verschleißeffekt wird aber schon durch zwölf Minuten Dunkelheit aufgehoben.
Im Übrigen gilt natürlich für den umweltbewussten Zeitgenossen: Die sogenannten Energiesparlampen sind in jeder Hinsicht am günstigsten – sie verbrauchen weniger und halten länger als gewöhnliche Glühbirnen.
Die klebrige Substanz auf unter Bäumen geparkten Autos ist Läusekot
Stimmt. Im Frühling und Sommer klebt auf vielen Autos, die unter einem Baum geparkt haben, «die Scheiße der Blattläuse», wie es Wohlert Wohlers, Pressesprecher der Biologischen Bundesanstalt und davor Aphidologe (Läuseforscher), drastisch ausdrückt. Deshalb ist diese Plage auch nicht auf die Blütezeit der Bäume beschränkt, sondern dauert praktisch den ganzen Sommer lang.
Die kleinen Krabbelviecher sitzen auf den Bäumen und saugen aus dem sogenannten Phloem, dem Gefäßsystem der Pflanzen, den Saft in sich hinein. Dieser Saft enthält vor allem Kohlenhydrate in Form von Zucker – besonders viel etwa beim Ahornbaum. Die Läuse dagegen sind außerordentlich scharf auf nahrhafte Proteine, und die sind im Phloem nicht in sehr hoher Konzentration vorhanden. Also müssen die Tierchen saugen, saugen, saugen. Den überschüssigen Zucker scheiden sie wieder aus. Daher der feuchte Film, der auch den schmeichelhaften Namen «Honigtau» trägt.
Auch wenn es praktisch nur Zucker ist – ganz ungefährlich ist das klebrige Zeug für den Lack nicht. Wenn es nicht schnell entfernt wird, können hässliche Dauerflecken auf dem Wagen entstehen. Um das zu vermeiden, sollte man im Sommer öfter mal in die Waschanlage fahren.
Wer das alles nun ziemlich eklig findet, der sollte beim nächsten Honigkauf genau aufs Etikett schauen: Bienen finden den Honigtau nämlich sehr köstlich und schlecken ihn gern von Bäumen und vom Waldboden auf. Alles, was unter «Waldhonig» oder «Tannenhonig» firmiert, hat den Weg durch den Läusedarm genommen, bevor die Biene es geschluckt und wieder ausgespuckt hat.
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Nach Katastrophen muss man die Leichen sofort begraben, sonst drohen Seuchen
Stimmt nicht. Nach Naturkatastrophen glauben Überlebende und Helfer oft, in hektischer Aktivität zunächst die Toten «entsorgen» zu müssen. Anders kann man es nicht bezeichnen, wenn etwa nach dem Tsunami in Südostasien 2004 die Opfer zu Tausenden in Massengräbern verscharrt wurden. Nach einem Erdbeben in Indien, das im Jahr 2001 etwa 100 000 Menschen das Leben kostete, wurden gigantische Scheiterhaufen errichtet, um die Leichen zu verbrennen – und nachher fehlte es an Brennholz für Herde und Öfen.
Der Mythos, dass von toten Menschen eine Infektionsgefahr ausgeht, ist falsch. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird nicht müde, das zu betonen, sie hat auch ein entsprechendes Handbuch herausgegeben. «Leichen führen nach Naturkatastrophen nicht zu Epidemien», heißt es darin lapidar. Bei Erdbeben oder Flutwellen sterben die Menschen nicht an Infektionskrankheiten – und selbst wenn sie zum Zeitpunkt ihres Todes eine ansteckende Krankheit hatten, so sterben die Erreger binnen 48 Stunden (das Aids-Virus hält sich einige Tage). Auch das «Leichengift», das sich angeblich in den toten Körpern bildet, ist keines. Das Grundwasser auf Friedhöfen ist oft sauberer als das in der Umgebung.
Der Verlust von Freunden und Angehörigen ist ein schweres psychisches Trauma für die Überlebenden einer solchen Katastrophe. Dieses Trauma verschlimmert man, wenn man ihnen nicht die Gelegenheit gibt, sich gemäß ihrer Tradition von den Toten zu verabschieden, sondern die Leichen anonym vergräbt oder verbrennt. Deshalb ist es wichtig, Vernunft statt Panik walten zu lassen – und sich am Einsatzort als Erstes um die Überlebenden zu kümmern, nicht um die Verstorbenen.
Libellen können Menschen stechen
Stimmt nicht. Viele Menschen haben Respekt vor Libellen – das liegt wohl vor allem daran, dass einige Arten sehr groß werden, mit Flügelspannweiten von mehr als zehn Zentimetern. Vielleicht kommt die Furcht auch von einer anderen Beobachtung, der die Insekten die Bezeichnung «Pferdestecher» verdanken: Wenn im Sommer Tiere auf der Weide von Fliegen und Mücken umschwärmt werden, dann stößt manchmal eine Libelle im Sturzflug auf das Vieh herunter.
Aber die
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