Stimmt's?
eingeführt, um minderwertige deutsche Produkte zu kennzeichnen
Stimmt. Deutschland war Ende des 19. Jahrhunderts sozusagen der ferne Osten Großbritanniens: Die Löhne waren niedriger, die Arbeitszeiten länger, man kupferte Produkte der alteingesessenen Industrienation England ab. Die britischen Fabrikanten fühlten sich bedroht durch billigere und, wie sie meinten, minderwertige Produkte aus Deutschland.
1887 schließlich hatte das britische Parlament die Nase voll und beschloss, sich gegen die Konkurrenz aus dem Billiglohnland zu wehren: Der «Merchandise Marks Act» wurde beschlossen, fortan mussten in Deutschland hergestellte Produkte mit der Kennzeichnung «Made in Germany» versehen werden. Im Ersten Weltkrieg dehnte man diese Bestimmung auch auf andere Länder aus, es gab dann auch Bezeichnungen wie «Made in Austria/Hungary».
Am Anfang galt das Zeichen noch als Makel und wurde teilweise sehr verschämt an den Produkten angebracht. So wird erzählt, dass ein deutscher Nähmaschinenhersteller den «Made in Germany»-Schriftzug an der Unterseite des Fußtrittes anbrachte. Erst im Lauf der Jahre wurde aus der Diskriminierung ein Qualitätsmerkmal und «Made in Germany» zum Synonym für «deutsche Wertarbeit».
Es gibt übrigens keine Instanz, die dieses Prädikat verleiht, und deshalb auch keine Definition, was es überhaupt bedeutet. Heute werden viele «Made in Germany»-Produkte nur noch in Deutschland zusammengebaut, während die Einzelteile im Ausland produziert werden.
Die heutige Länge des Marathonlaufs wurde 1908 auf Wunsch des britischen Königshauses so festgelegt
Stimmt. Die Distanz beim Marathon war nicht immer 42,195 Kilometer. Ursprünglich war der Lauf eine Erfindung von Michel Bréal, einem Freund von Pierre de Coubertin, dem Vater der Olympischen Spiele der Neuzeit. Die Legende vom Läufer Pheidippides, der in der Antike die Kunde vom Sieg in der Schlacht von Marathon überbrachte und dazu die etwa 40 Kilometer lange Strecke nach Athen laufen musste, war ein schöner Aufhänger für einen Langstreckenlauf, und bei den ersten Spielen 1896 in Athen wurde auch tatsächlich diese klassische Strecke gelaufen.
In den ersten Jahren scherte man sich kaum um die exakte Länge des Marathonlaufs. Die Strecke wurde halt so angelegt, dass es etwa 40 Kilometer waren. Bei den Spielen in London 1908 sollte der Parcours zunächst auf 26 Meilen (knapp 42 Kilometer) verlängert werden, damit er vom Schloss Windsor, wo die königlichen Sprösslinge den Start beobachten konnten, bis ins White-City-Stadion reichte.Die Ziellinie im Stadion hätte dann aber gegenüber der königlichen Loge gelegen. Königin Alexandra soll dagegen protestiert haben – jedenfalls wurde noch eine Dreiviertelrunde draufgelegt, genau 385 Yards, und so kam die «krumme» Distanz von 42 Kilometern und 195 Metern zustande. Diese Anekdote ist auch die Ursache für einen Brauch unter angelsächsischen Marathonläufern, sich kurz vor dem Ziel mit einem gehechelten «God save the Queen!» bei der Königin für die harten zusätzlichen Yards zu bedanken.
Bei den folgenden Spielen wurden wieder ganz andere Strecken gelaufen. Erst im Jahr 1921 legte der internationale Leichtathletikverband IAAF die heute noch verbindliche Marathondistanz fest, und seit 1924 geht auch das olympische Rennen über diese Entfernung.
Der Marlboro-Mann starb an Lungenkrebs
Stimmt teilweise. Den «Marlboro-Mann» gibt es seit 1955 – der Tabakkonzern Philip Morris wollte mit der Kampagne gegen das «weibische» Image antreten, das die Filterzigaretten damals noch hatten. Erst seit den Sechzigern ist der kernige Mann ein Cowboy, und auch diese Figur wurde von sehr vielen Schauspielern dargestellt. Und von denen sind tatsächlich zwei an Lungenkrebs gestorben.
Der erste war der ehemalige Rodeoreiter Warren McLaren, der 1992 im Alter von 51 Jahren starb. McLaren war nur kurz in einer Marlboro-Kampagne im Jahr 1976 aufgetreten und setzte sich in den zwei Jahren, die er nach der Diagnose noch lebte, für Nichtraucherorganisationen ein.
Der bekanntere Fall ist aber der von David McLean, ein Marlboro-Mann aus den frühen sechziger Jahren. Er wurde 73 Jahre alt und starb 1995. Seine Witwe strengte einen aufsehenerregenden Prozess gegen Philip Morris an, in dem sie unter anderem behauptete,McLean habe während einer Fotosession für die Anzeigenmotive bis zu fünf Packungen Zigaretten rauchen müssen.
Beide Darsteller waren
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