Stimmt's?
Schmerzen führen. Der Grund: Diese «Luftblasen» können Druckschwankungen nicht gut ausgleichen. Wenn also etwa beim Start der Druck in der Kabine geringer wird, hat der Pilot einen Überdruck im Zahn, und das kann auf den Nerv gehen.
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Ein gutes Pils braucht sieben Minuten
Stimmt nicht. «Wer sein Bier sieben Minuten lang zapft, der serviert den Gästen ein schlaffes Getränk, das müde auf der Zunge liegt», sagt Erich Dederichs vom Deutschen Brauer-Bund. Ich zitiere aus seinem Aufsatz «Die Legende vom Sieben-Minuten-Pils»: «Während derGast mit lechzender Zunge darauf wartet, dass sein Bier nun endlich kommt, entdeckt er, dass hinter dem Tresen auch noch mehrere halb gefüllte Gläser stehen. Irgendwie sehen sie halbfertig aus, weil kaum noch Schaum vorhanden ist. Und diese Gläser füllt der Wirt dann auch noch mit frischem Bier auf. Den Gast graust es, wenn er daran denkt, wie warm das Bier inzwischen geworden ist und dass die Kohlensäure inzwischen überall sein dürfte, nur nicht mehr in diesem Glas. Den meisten dürfte der Durst inzwischen vergangen sein, mit Recht.»
In die gleiche Kerbe schlägt auch Annette Heinemann, Pressesprecherin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes: Die Sieben-Minuten-Regel sei auf die früher üblichen Zapfanlagen zurückzuführen. «Heutzutage gibt es fast ausschließlich komfortable Kegs (Edelstahlfässer) und drei gängige Zapfhähne, den Kükenhahn, den Kolbenhahn und den Kompensatorhahn», erklärt Frau Heinemann. «Diese Hähne in Kombination mit einer heute üblichen Zapfanlage ermöglichen ein schnelles Zapfen des Bieres.»
Und so beschreibt Erich Dederichs den formvollendeten Zapfvorgang: «Das Glas wird schräg gehalten, und aus dem Zapfhahn läuft das Bier langsam am Rand des frischgespülten kalten Glases herunter, bis das Glas halb voll ist. Eine Minute lang bleibt das Bierglas jetzt stehen. Anschließend wird nachgezapft, aber ohne den Zapfhahn ins Bier einzutauchen, denn sonst wird Luft ins Bier gedrückt, und die Kohlensäure geht verloren. Und dann folgt die ‹Krönung›: Nach etwa einer weiteren Minute wird mit einer halben Öffnung des Zapfhahnes die Schaumkrone aufgesetzt. Das Ergebnis: ein Glas mit einem frischen, spritzigen Pils mit grobporigem, festem Schaum, das man zehn bis fünfzehn Minuten trinken kann, ohne dass das Prickeln verlorengeht.» Bei dieser Schilderung läuft einem glatt das Wasser im Mund zusammen. Und wer mitgerechnet hat, weiß jetzt: Ein gutes Pils ist heutzutage in knapp drei Minuten servierfertig. «Wenn Ihr Gastwirt das nicht kann oder will», schimpft Dederichs, «dann gibt es nur einen Tipp: Wechseln Sie die Gaststätte!»
Polaroidbilder entwickeln sich schneller, wenn man sie schüttelt
Stimmt nicht. Eigentlich schade, dass diese Frage wohl bald eine theoretische ist – die Firma Polaroid hat nicht nur die Produktion der Sofortbildkameras eingestellt, sie stellt auch keine Filme mehr her. Und so dürften künftige Generationen nur mit Unverständnis reagieren, wenn jemand die typische Schüttelgeste macht.
Oder auch auf den Hit
Hey Ya
der Band Outkast.
Shake it like a polaroid picture
, singen da die Jungs, und was immer da geschüttelt werden soll – für Sofortbilder ist das ein schlechter Ratschlag.
Früher musste für die Entwicklung der Sofortbilder noch eine Folie vom Foto abgezogen werden – der chemische Entwicklungsprozess fand an der Luft statt, und das noch feuchte Foto trocknete durch die Wedelei tatsächlich schneller. Diese Zeiten sind aber schon lange vorbei. Die modernen Filme sind kleine Chemiefabriken, bei denen alle Prozesse unter einer Kunststofffolie stattfinden. Die Chemikalien kommen zu keinem Zeitpunkt mit Luft in Berührung, betont die Firma Polaroid. «Exzessives Schütteln kann das Bild sogar beschädigen», heißt es auf der Website. Die Chemikalien könnten sich frühzeitig trennen, oder es könnten «Blasen» entstehen.
Auch wenn vielen Fotografen das Schütteln in Fleisch und Blut übergegangen ist – am besten legt man das Foto flach auf einen Tisch, es macht dann alles ganz von allein.
Potemkin baute «Potemkin’sche Dörfer»
Stimmt nicht. Von Potemkin’schen Dörfern spricht man, wenn jemand eine eigentlich dürftige Sache mit einer prunkvollen Scheinfassade schmückt. Benannt nach dem russischen Fürsten Potemkin, der Katharina der Großen auf einer Reise in die Provinz Dörfer mit Pappfassaden vorgeführt haben soll. Der Fürst («Potjomkin»
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