Stimmt's?
Altvögel auch weiterhin bei der Nahrungssuche.
Die Rabeneltern verhalten sich also entsprechend einem aufgeklärten Erziehungsideal geradezu vorbildlich: Sie bieten viel Nestwärme, halten ihre Jungen aber auch zu früher Selbständigkeit an, ohne sie dabei aus den Augen zu verlieren. Daran können sich viele Menscheneltern durchaus ein Beispiel nehmen.
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Radfahren macht impotent
Stimmt. Männliche, aber auch weibliche Freizeitradler kennen das Gefühl: Nach Radtouren fühlt sich der Genitalbereich «taub» an. Wie eingeschlafene Füße, nur eben nicht die Füße. Der Grund ist, dass beim Radeln ein großer Teil des Körpergewichts auf dem Damm lastet. Dort werden die Blutgefäße und Nerven gequetscht, was sich im beschriebenen Taubheitsgefühl äußert. Das geht zwar auch schnell wieder vorbei. Aber gibt es dauerhafte Schädigungen bei Vielfahrern?
Diese These wird seit Jahren von dem Urologen Irwin Goldstein vertreten: «Es gibt nur zwei Sorten männlicher Radfahrer. Die einen sind impotent, die anderen werden es.» Die Blutzufuhr für die Schwellkörper des Penis sinkt beim Radfahren um bis zu 80 Prozent, berichtet der Kölner Urologe Frank Sommer. Nun ist der Radler ja nicht akut auf diesen Blutfluss angewiesen, aber Mediziner berichten auch von Dauerschäden. Wer in der Woche Hunderte Kilometer fährt, bei dem führe die verminderte Blutversorgung zu Veränderungen des Penisgewebes – es wird fettreicher und vernarbt. Und es nimmt weniger Blut auf, die Erektionen werden schwächer. Das ist auch empirisch nachgewiesen worden, an Freizeit- wie an Rennradlern.
Was tun? Wichtig für die Belastung des Damms ist der Sattel. Schmale Sättel verlagern das Gewicht auf diese Stelle. Männer sollten sich nicht scheuen, die sogenannten «Damensättel» zu benutzen, sie bieten mehr Fläche zum Abstützen. Am besten sind ovale Sättel, bei denen keine «Sattelnase» zwischen die Beine ragt und auf empfindliche Leitungen drückt. Der Sitz sollte nach vorn geneigt und so eingestellt sein, dass die Beine nie gestreckt sind.
Ratten können durch die Toilette in die Wohnung gelangen
Stimmt. Die Geschichte von den Alligatoren in der Kanalisation (Seite 21) mag eine Legende sein – dass Ratten die Rohre im Untergrund bevölkern, ist bittere Realität. Und sie schaffen es tatsächlich hin und wieder, die Fallrohre von Toiletten hinaufzuklettern, sogar über mehrere Stockwerke. Das geht besonders gut, wenn diese Rohre schon betagt sind und ihre zerklüfteten Wände genügend Kletterhilfen für die Nager bieten. Dann muss das Tier nur noch durch das wassergefüllte Rohrknie der Toilette tauchen – und schon sitzt es in der Schüssel. Keine schöne Vorstellung, im privatesten Moment auf diese Weise Besuch zu bekommen. Da hilft nur: Klodeckel zu! Und selbst die sind schon von ausbruchwilligen Ratten angeknabbert worden.
Ursache für die Rattenplage ist vor allem die Unsitte, Essensreste in die Toilette zu kippen. Die sind regelrechte Köder für das Getier, sowohl in der Kanalisation als auch im privaten Fallrohr. Übriggebliebene Lebensmittel gehören grundsätzlich in den Hausmüll oder die Biotonne. Gegen das Eindringen der Ratten in die Wohnung sind im Fachhandel übrigens «Einwegklappen» erhältlich, die direkt hinter der Toilette ins Abflussrohr eingebaut werden. Die kriegt auch die schlaueste Ratte nicht auf.
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Adlige hatten früher ein «Recht der ersten Nacht»
Stimmt nicht. Auch wenn das «ius primae noctis» sogar in die Weltliteratur Einzug gefunden hat. So kreist Beaumarchais’ Geschichte von der Hochzeit des Figaro, literarische Vorlage für die gleichnamige Mozart-Oper, um dieses fürstliche Recht.
Die Frage ist nicht, ob es in früheren Jahrhunderten Übergriffe der Gutsherren auf die leibeigenen Bauern gab – sicherlich waren damals Vergewaltigungen häufig. Auch mussten sich die Bauern oft die Zustimmung zur Ehe von ihren Herren erkaufen. Aber war das «ius primae noctis» ein verbrieftes Recht? Fast alle Indizien sprechen dagegen.
Es beginnt schon damit, dass die Jungfräulichkeit in der christlichen, vor allem katholischen Lehre regelrechten Kultstatus hat. Die Entjungferung einem anderen als dem rechtmäßigen Ehemann zuzugestehen passt nicht dazu. Und als sich die Bauern im 16. Jahrhundert erhoben, forderten sie die Abschaffung von allerlei Ungerechtigkeiten – der Raub der Jungfräulichkeit durch die Grundherren war nicht darunter.
Und
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