STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom

mit meinem Vater?«, fragte Archie und holte Highwater damit unweigerlich zurück in die Gegenwart. »In Ihrer Nachricht stand, dass Sie Genaueres wissen.«
    Â»Folgt mir«, sagte Highwater.
    Gefolgt von Holden Grey führte Helen Highwater die Jungen zu den Computern, wo Agentin X-Ray bereits an einem spiegelglatten weißen Tisch Platz genommen hatte, auf dem eine weiße Tastatur und eine ebenfalls weiße Maus lagen.
    Highwater drehte sich zu Archie und Barney um. Bevor sie loslegte, schenkte sie den beiden ein Lächeln, das so flüchtig war, dass man nicht sicher sein konnte, ob sie vielleicht doch nur ihre Kiefermuskulatur angespannt hatte. »Im Zeitalter des Internets kann fast jeder Mensch auf der Welt veröffentlichen, was immer er möchte.«
    Â»Das stimmt.« Holden Grey zeigte mit seinen fast teleskopischen Armen auf die Bildschirme und sagte: »Jedes dieser sozialen Netzwerke – ihr wisst schon, Twitbook und Facetweet und so weiter – ist eine Plattform, auf der die Nutzer mit Millionen von Menschen weltweit in Kontakt treten können. Die Dekodierer des MI 6 bringen jährlich Zehntausende von Arbeitsstunden damit zu, das intrigante Internet nach verdächtigen Nachrichten abzusuchen. Unsere hoch entwickelten Großrechner durchforsten Tausende von Homepages pro Minute auf der Suche nach einigen hundert Schlüsselbegriffen. Auch Wiederholungen von Wörtern oder Buchstaben werden registriert.«
    Highwater ließ die Jungs eine Weile den Filterprozess auf den Bildschirmen anschauen, bevor sie hinzufügte: »Wenn der Computer irgendwelche verdächtigen Aktivitäten registriert, wird ein Mitarbeiter der Dekodierungsabteilung – ein sogenannter Codebreaker – informiert, der die Seite nach versteckten Nachrichten durchsucht.«
    Während Archie ehrfürchtig schwieg, nickte Barney wissend, als ob er die Richtigkeit von Highwaters Informationen bestätigen wollte.
    Sie fuhr fort: »Wir haben Anhaltspunkte dafür, dass ein Einzeltäter plant, die Strukturen unserer Gesellschaft zu untergraben.«
    Â»Tatsächlich«, mischte sich Grey ein, »drohen seine Machenschaften, die nationale Sicherheit unseres Landes zu … bedrohen.«
    Â»Vor etwas über einer Woche hat das Programm der Dekodierungsabteilung das folgende Posting auf einem Facebook-Profil entdeckt.« Highwater nickte Agentin X-Ray zu, die etwas eintippte, bis folgender kurzer Text auf allen Bildschirmen gleichzeitig angezeigt wurde:
16:00 Uhr: Ich mache gerne Wintersport, bin aber kein Meister im Skilaufen. Bald wird es dunkel, denn um mehr oder weniger Mitternacht wird alles Licht verschwinden.
    Â»Ihr werdet mir sicher zustimmen«, erklärte Highwater. »Die Nachricht ist zwar irgendwie seltsam, aber nicht unmittelbar verdächtig?«
    Archie zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich.«
    Â»Wenn wir jetzt aber jedes vierte Wort abzählen, dann haben wir es plötzlich mit einer umso beängstigenderen Nachricht zu tun …«
    Agentin X-Ray tippte noch ein paar Codes ein, und ein einzeiliger Text erschien auf den Bildschirmen:
Wintersport Meister wird um Mitternacht verschwinden.
    Highwater fixierte die Jungen mit einem finsteren Blick. »Ich kann bestätigen, dass ein junger norwegischer Biathlonmeister am selben Abend ungefähr um Mitternacht aus seinem Elternhaus verschwunden ist und man seither nichts mehr von ihm gehört hat.«
    Archie nickte nachdenklich. »Wie ist der Computer des MI 6 eigentlich auf das Profil von dem Typen aufmerksam geworden?«
    Â»Es handelt sich um ein hochentwickeltes Programm, das alle Arten von Parametern filtert, indem es sich Algorithmen und Sprachmustervorlagen zu Nutze macht.« Highwater räusperte sich. »Außerdem nennt sich das fragliche Individuum Doktor Doom.«
    Â»Und das System reagiert auf solche Feinheiten?«, dachte Archie laut. »Die Computertechnik ist heutzutage so weit fortgeschritten. Was würde der Geheimdienst nur ohne sie tun?«
    Â»Doktor Doom schreibt in seinen Posts oft über Rache und Vergeltung«, erklärte Highwater, ohne weiter auf Archies Fragen einzugehen. »Die Dekodierungsabteilung hat ihren Fund meinem Chef Ego … äh Egon gemeldet, und er hat uns aufgefordert, Nachforschungen anzustellen.«
    Â»Ich gehe davon aus, dass Ihre Kollegen vom norwegischen Geheimdienst Infos zur Verfügung stellen?« Barney sprach mit