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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Hauck
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Blut und schon weiß man alles, was die Person je erlebt oder gesehen hat.«
    Edwards Augen weiteten sich. Plötzlich fiel ihm wieder ein, dass Desmond ihn bei der Rettung vor dem Bus an seinem Arm verletzt hatte. Er hob seinen linken Arm und begutachtete ihn lange. Da waren eindeutig die tiefen Wunden von seinen Klauen zu sehen. Jetzt wo er sie sich genauer ansah fragte er sich, warum er sie nicht versorgt hatte. Ohne Panazee werden die Narben bleiben.
    »Dann habt Ihr also auch bereits meine Erinnerung!«
    Desmond blinzelte überrascht. »Wie kommt Ihr jetzt da drauf?«
    Edward knurrte laut und zeigte ihm die Wunden.
    »Seht Ihr das! Das wart doch Ihr!«
    »Ich wüsste nicht, wann ich das getan haben soll.«
    »Versucht Euch bloß nicht rauszureden! Als Ihr mich vor dem Bus gerettet habt, da habt Ihr mich auch mit Euren Krallen verletzt!«
    »Ich hab Euch nicht verletzt. Das müsst Ihr Euch eingebildet haben.«
    Edward wandte sich zu Isaac. »Du hast es doch auch gesehen nicht wahr?« Isaac antwortete nicht sofort.
    »Tut mir leid. Aber ich habe nicht gesehen, wie Ihr Euch verletzt habt.
    »Da seht Ihr! Ich war es jedenfalls nicht. Das war bestimmt der Ignus.«
    »Da kommt jedoch die Frage auf«, sagte Isaac misstrauisch. »Warum habt Ihr Edward überhaupt vor dem Bus gerettet?« Er klang sehr hinterhältig, so als ob er nicht fragen würde, nur weil er es nicht wusste, sondern eher, weil er von ihm die Antwort hören wollte.
    »Vielleicht, weil ich einfach eine gutmütige Person bin.«
    »Oder vielleicht aus dem Grund, weil Ihr mein Stipator seid.«
    »Ist das wirklich wahr?«, fragte Alice völlig außer Atem.
    »Stipator?«, fragte Isaac und musterte ihn kritisch.
    Desmond atmete tief aus. »Unter uns Dracon gibt es einen gewissen Kodex«, sprach er ohne jegliche Emotion. »Sehr lange Geschichte. Doch nach dem Fall von Edinburgh waren sich alle einig, dass wir einen brauchen. Dieser Kodex jedenfalls besagt, dass wir unsere wahre Identität vor den Menschen geheim halten sollen.«
    »Und dass, wenn sie von einem Menschen gerettet werden, sie ihm dienen müssen«, fuhr Edward fort.
    »Ganz genau.« Desmond wirkte schwer betroffen als er erneut laut seufzte. »Und da Ihr mich aus dem Lager befreit habt, ist es nun meine Pflicht Euch zu dienen. Mehr oder weniger.« Altair kicherte  vergnügt. Desmond sah ihn wütend an.
    »So ist das also?«, flüsterte Isaac leise zu sich selbst. »Und Ihr seid auch ein Silvus? Dann seid Ihr also ein Wolf?«
    »Ich bin keinesfalls ein Wolf! Das wäre ja das gleiche, wenn du sagen würdest Altair wäre ein gewöhnlicher Adler.«
    »Das würde derjenige nicht überleben«, sprach Altair düster und sah dabei auf Isaac, der ihn einfach ignorierte.
    »Diese, im Dreck lebenden Viecher sind doch viel zu unterentwickelt, als das man sie mit uns vergleichen könnte.«
    »Entschuldige!«, sprach Isaac nicht sonderlich überzeugend. »Mensch, Dracon, Silvus oder Wolf. Ihr seid doch alle Organische.« Desmond kniff die Augen zusammen und beobachtete ihn kritisch.
    »Ich sollte mich dann mal wieder verabschieden. Dein Vater wird sich sicher schon fragen, wo ich bleibe«, sagte Altair und flog wieder auf das Fenster zu. Er plusterte kurz seine Flügel auf, bevor er sich noch einmal kurz umdrehte.
    »Ihr solltet auf diese Roboter aufpassen. Als ich vorhin hierher geflogen kam, konnte ich einen von ihnen sehen, der ständig dieses Apartment umkreiste.«
    Er schlug kurz kräftig mit seinen Flügeln und erhob sich in die Lüfte.
    »Aber wenn Ihr ein Dracon seid, heißt das, dass Euer Vater auch einer ist?«, fragte Isaac.
    »Dann stimmt zumindest das Gerücht, dass Peter ein Dracon ist «, sagte Alice. Edward lachte leise.
    »Mein Vater ist kein Dracon. Er hatte einfach großes Pech. Sehr schlechtes Glück und einen rachsüchtigen Bruder.«
    »Er ist also nur ein Verdorbener. Aber das würde ja bedeuten, dass Ihr ein Halbblut seid«, sagte Edward verwundert ein. Isaac zuckte leicht zusammen und sah Edward bestürzt an, bevor sein Blick auf Desmond fiel.
    Desmond jedoch schien diesen Ausdruck nicht sonderlich zu mögen. Er starrte ihn voller Hass und leise knurrend an, als ob er sich jeden Moment auf ihn stürzen würde.
    »Onkel Eddie!«, sagte Alice geschockt. »So was kannst du doch nicht sagen.«
    »Ein kleiner Tipp von mir!«, sprach Desmond kalt und starrte noch immer voller Zorn auf Edward. »Wenn Ihr einen der unseren so nennt, könnt Ihr sicher sein, dass Ihr das nicht überleben werdet.

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