Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
überall aus den Kacheln mehrere schwarze Äste mit weißen Blättern hervor. Sie wurden immer größer und größer, bis in der Küche ein kleiner Wald entstand, der León und seine Gehilfen dazu zwangen zurückzuweichen.
Peter rannte derweil auf einen der Jäger zu, packte ihn und drückte ihn fest gegen eine Wand. Ein großer, grüner Silvus stürmte in die Küche hinein, schmiss einige Kerzen um und riss mit einem gewaltigen Sprung die Jägerin zu Boden, die er sofort mit seinen fletschenden Zähnen starr fixierte.
Einer der dickeren Baumstämme schlug kräftig in die Wand, hinter der sich Willow und Candy befanden. Viktor und Frances rannten sofort darauf zu und beförderten die beiden aus dem Bunker hinaus.
Plötzlich begannen sich alle Bäume zu bewegen, versuchten immer wieder León zu treffen, der ihnen einfach auswich und mehrere Äste in Stücke schnitt. Auch Aster versuchte ihn anzugreifen. Doch noch bevor sie ihn erreichte feuerte er einen schwarzen Blitz auf sie ab, wodurch sie kreischend auf dem Boden aufschlug. Desmond nutzte die Gelegenheit, um einen Schlag gegen ihn auszuführen. León bemerkte dies jedoch sofort und konterte blitzartig mit einem kleinen Dolch, den er tief in Desmonds Brust rammte. Genau in sein Herz. Nach Luft ringend befreite er sich von seinen Griff und taumelte leicht rückwärts.
»Spürst du das Gift Christopher?«, fragte León ihn mit großer Genugtuung. »Fühlst du, wie es durch deinen Körper fließt? Es wird Zeit sich endlich zu erheben, findest du nicht auch?«
Ein lauter Schuss war zu hören. Mit zittrigen Händen deutete Edward mit seiner Waffe in Leóns Richtung den er in seine Brust getroffen hatte.
Langsam ging er einige Schritte zurück. Er machte nicht den Anschein, als ob die Kugel ihn schwer verwundet hätte. Desmond zog leise ächzend den Dolch aus seiner Brust und starrte ihn nur voller Hass an. Langsam verfärbten sich seine Augen und nahmen eine fiedernde Farbe an. Er atmete tief ein und schloss seine Augen. Er begann zu kichern, was immer lauter und lauter wurde und bald wieder in diesem manischen Gelächter endete.
»Faszinierend! Wirklich faszinierend!«, sprach er mit seiner anderen Stimme. Edward beobachtete ihn dabei die ganze Zeit. Es war genauso wie vor ein paar Tagen. Sofort erschienen die schrecklichen Bilder vor seinem Auge.
»Desmond«, flüsterte Paolo leise. Er versuchte langsam aufzustehen, hatte dabei jedoch einige Schwierigkeiten.
Peter und Murdock, die noch immer die beiden Jäger im Griff hatte, sahen ebenfalls zu ihm auf. Plötzlich begann Peters Nase zu Bluten, was er erst nach einigen Sekunden bemerkte. Er wischte sich mit seiner Fingerspitze darüber und sah entsetzt darauf. Kurz darauf lockerte sich sein Griff und er fing an laut zu husten. Der Jäger nutzte dies aus und befreite sich aus seinem Griff.
»Das Alkahest scheint wohl endlich seine Wirkung zu zeigen und beschleunigt die Verwandlung nicht wahr?«, sagte er vergnügt. »Jetzt haben wir Euch endlich!«
Peter wich einige Schritte zurück, doch im nächsten Moment konnte er sich nicht mehr halten und fiel auf seine Knie. Sein Husten ging in ein lautes Keuchen über und er fasste sich Krampfhaft an seine rechte Brust.
»Ihr werdet jetzt schön mitkommen!«, sprach der Mann triumphierend, doch da erschien Oliver, der ein Hackebeil tief in seine linke Schulter rammte. Der Jäger schrie laut, doch Oliver zog das Beil einfach nur mit einem starken Ruck heraus.
»Ihr müsst aufstehen Meister«, rief er besorgt. »Ihr müsst noch durchalten.«
»Du verdammter Bastard!«, knurrte der Jäger laut. Er holte für einen Schlag gegen ihn aus, doch da schnitt Peter mit einem Dolch seine Kehle durch. Leise röchelnd fiel er zu Boden. Peter selbst hatte kaum kraft um noch weiter zu stehen.
»War das wirklich nötig?«, fragte er Oliver.
»Das spielt doch jetzt gar keine Rolle. Ihr müsst aufstehen!«
Wieder hustete Peter laut. »Lasst uns endlich verschwinden!«, zischelte er angestrengt. Hyman, der noch immer auf den Stuhl saß schien aus einer Art Trance aufzuwachen.
»Der Meinung bin ich auch«, rief Ada laut. »Ich kann dem verdammten Alkahest nicht mehr länger standhalten.« Einer der dickeren Äste schlug kräftig auf den Boden auf, wodurch eine riesige Staubwolke entstand.
Murdock, der noch immer als Silvus auf der Frau stand, knurrte sie noch ein letztes Mal laut an, bevor er ebenfalls hinaus rannte. Dabei schnappte er noch nach Aster und trug sie mit sich
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