Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
hinaus.
León ließ sie ungehindert durch, es schien ihm gar nicht zu kümmern, dass sie flohen. Nur Desmond bewegte sich keinen Zentimeter und starrte noch immer auf ihn. Eine schwarze Flüssigkeit sickerte aus seinen Augen. Doch er beachtete es nicht, sah er nur weiter ungehindert auf den Jäger, der dies wohl äußerst amüsant fand.
Als Edward an der großen Tür stand, drehte er sich noch einmal zu ihm um. »Worauf wartet Ihr?« brüllte er laut. »Kommt sofort her!«
Er lief einige Schritte rückwärts, bewegte sich aber sonst keinen Zentimeter.
»Komm schon Christopher!«, rief Paolo laut. Jetzt drehte er sich um und rannte den anderen hinterher.
»Sollen wir sie wirklich gehen lassen?«, fragte die Frau León skeptisch.
»Keine Sorge«, sagte er gelassen, »Ich habe dafür gesorgt, dass mein alter Freund nun mehr Kontrolle hat. Peter werde ich schon noch bekommen. Wart‘s nur ab Löwe von New York! Schon bald wirst du für mich Arbeiten!«
Währenddessen am alten Campingplatz. Ein riesiges, schwarzes Wapiti badete genüsslich im See während Rob in seiner Silvusgestalt am Rand des Ufers neidisch zu ihm hinübersah. Er versuchte eine Pfote in das Wasser zu tauchen, doch er schreckte dabei zurück, was ihm anscheinend sehr verärgerte.
»Warum brauchen sie so lange?«, fragte sich Viktor nervös, der wieder seine gewöhnliche Menschengestalt angenommen hatte. Auch Frances, Candy und Willow warteten auf die Anderen.
»Wieso können wir nicht einfach verschwinden?«, fragte Frances genervt. »Schließlich hält uns doch nichts mehr hier.«
»Der Meinung bin ich auch«, gähnte Candy laut. »Mir wird auch langsam langweilig.«
»Ach wirklich?«, fragte Willow sie wütend. »Wieso bist du dann erst mit ihnen mitgegangen?«
»Seit endlich still!«, zischte Viktor. »Sie kommen.« Er schnupperte in der Luft. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich plötzlich und er starrte mit entsetztem Blick auf den Eingang.
»Oh nein«, sprach er im Flüsterton.
Kurz darauf kamen sie alle aus der Hütte. Als Christopher es endlich zusammen mit Paolo heraus schaffte brach er erst einmal unter Schmerzen zusammen und keuchte laut. Er hatte nun auch wieder seine menschliche Gestalt. Doch seine Augen hatten jegliche Farbe verloren.
»Was ist passiert?«, fragte Viktor besorgt, als er auf ihn zu rannte.
»Dieser verdammte Hund hat einen Dolch direkt in mein Herz gerammt«, schnaufte Christopher laut. »Wollte er mich etwa doch töten?«
»In dein Herz?«, fragte Viktor nun völlig geschockt. Er fing an unregelmäßig zu atmen.
»Keine Sorge«, keuchte Christopher schwer. »Mir geht es gut.«
Langsam und mit zittrigen Beinen stand er wieder auf, brach jedoch sofort wieder zusammen. Er hustete laut und spuckte dabei eine Menge der schwarzen Flüssigkeit aus.
»Du hast ziemlich viel Panazee verloren«, sagte Murdock leicht beunruhigt, der nun ebenfalls wieder seine menschliche Form hatte. »Wir müssen dich sofort nach Hause bringen.«
»Ich hab doch bereits gesagt, dass es mir gut geht!«, sagte Christopher gereizt. »Keine Sorge!«
Edward sah ihn derweil die ganze Zeit an. Diese Stimme, sie weckte in ihm ein seltsames Gefühl. Auf einmal hörte er das Geräusch von elektrischen Funken. Hinter ihm regte sich der Lutor langsam und sein Auge leuchtete immer wieder hell auf.
»Das ist ganz allein deine schuld!«, fauchte Willow. Candy sah sie jedoch nur ungerührt an.
»Ich war nicht diejenige, die den Dolch in seine Brust rammte.«
»Ich hasse diesen verdammten Nebel«, atmete Peter schwer, bevor er wieder schwer hustete. »Wo sind eigentlich diese zwei Schwachköpfe?«
»Lass uns das Auto dort hinten nehmen«, sprach Paolo zu Oliver und deutete dabei auf einen schwarzen Mustang, der dasselbe Modell wie Mikes war. »Mit ihm erreichen wir das Haus schneller und ich kann ganz einfach auf Peter warten.«
»Was, auf keinen Fall! Nur Master Peter darf in mir fahren!«, rief Oliver empört. Er hatte Aster in seinen Händen und drückte sie ein wenig zu fest, was sie mit einem leisen Kreischen erwiderte.
»In dir?«, fragte Paolo grinsend. »Du bist also wirklich besessen? Und da du jetzt gerade in einem menschlichen Körper bist, dann macht es dir doch sicher nichts aus, wenn ich deinen mechanischen einmal kurz ausleihen würde, nicht wahr?«
»Oh doch das-«, begann Oliver, stoppte jedoch und fasste sich wieder an seinen Kopf.
»Ich werde fahren«, sprach Rob, der plötzlich zusammen mit Emily hinter ihm stand.
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