Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
Türe. Edward und Adam schrien vor Schreck auf und klammerten sich an Viktor fest, der davon alles andere als begeistert war.
»Hört gefälligst auf Angst zu haben!«, sprach Viktor genervt und befreite sich von ihren griffen. »Es ist nichts weiter als eine Türe.«
»Seid Ihr Euch auch wirklich sicher?« Viktor seufzte laut.
»Ich kann ja mal nachsehen, wenn es Euch beruhigt.«
»Hältst du das wirklich für eine gute Idee?«, fragte Salvatore verängstigt. »Wer weiß, was uns dahinter erwartet.«
Du und deine verdammte Feigheit! Du bist jetzt kein gewöhnlicher Mensch mehr. Selbst wenn etwas dahinter ist, dann können wir sicherlich damit fertig werden.
Er ging in das Zimmer hinein und sah sich gründlich um. Es war nichts weiter als eine gewöhnliche Abstellkammer. Vollgestellt mit Putzutensilien.
»Nichts weiter als eine Besenkammer«, sagte Viktor beinahe Enttäuscht. »Seltsam. Wieso führt so eine große Tür zu einer Abstellkammer? Normalerweise führt so eine Tür doch in einen Ballsaal, Speisesaal oder wenigstens in einen weiteren großen Durchgangsraum. Seltsam, wirklich seltsam.«
»Nur eine Besenkammer sagt Ihr?«, fragte Edward, der sich näher heran getraut hatte.
»Ja, nur eine Abstellkammer.«
Er wollte gerade durch die Tür gehen, als sie sich plötzlich von alleine Schloss und ihn den Weg versperrte. Edward und Adam waren starr vor Schreck. Es dauerte einige Sekunden, bis sich Edward wieder bewegen konnte.
»Desmond?«, rief er laut und rüttelte an der Tür. Sie öffnete sich jedoch nicht. Er rüttelte stärker, doch sie blieb verschlossen.
»Na los Edward!«, sprach Adam laut und versuchte damit seine Panik zu verdecken. »Du wirst doch eine einfache Holztür öffnen können!«
»Ich kann aber nicht!«, sagte Edward angestrengt. »Sie geht einfach nicht auf.«
Im nächsten Moment jedoch war das laute, dunkle Lachen einer Person zu hören und die Tür sprang weit auf. Davon völlig überrascht stolperte Edward regelrecht hinein und fiel zu Boden. Langsam stemmte er sich wieder auf, nur um zu sehen, dass er sich nicht in der kleinen Abstellkammer befand, sondern am Eingang eines riesigen Ballsaals, der eine Etage tiefer lag. Edward lag direkt vor der ersten Treppenstufe einer schaurig aussehenden Treppe mit Löwenköpfen als Pfosten.
Edward sprang sofort wieder auf und klammerte sich fest um Adam, der sich ebenfalls mit seinen zwei dünnen Armen krampfhaft festhielt.
»Wa-was ist das für ein Ort?«, sprach Edward im Flüsterton und lief langsam rückwärst aus dem Raum hinaus.
»La-lass uns so schnell wie möglich verschwinden!«, erwiderte Adam ebenfalls flüsternd.
Noch bevor Edward sich umdrehen konnte stieß er mit etwas zusammen. Ein Schauer fuhr ihm über seinen Rücken. Mit leicht abgehackten Bewegungen drehte er such um. Hinter ihm stand ein Riese von einem Mann, der ihn mit einem grimmigen Blick anstarrte.
Durch seine Größe wirkte er sehr dünn, was durch sein schwarz-weiß gestreiftes Hemd wohl noch mehr zum Vorschein kam. Doch seine Größe war nicht einmal das Besondere an ihm. Durch sein ganzes Gesicht verliefen viele blaue Nähte. Die Haut an seinem ganzen Kopf bestand aus mehreren Hautfetzen. Manche grau, manche sogar leicht grünlich. Selbst seine Haare waren von ihrer Farbe und Form unterschiedlich. Seine Augen waren völlig weiß, bis auf den silbernen Ring, der in einem schwachen Licht leuchtete.
»Ei-ein Zombie!«, stotterte Edward und wich zurück. Das rechte Auge des Untoten zuckte leicht.
»Wer seid Ihr?«, sprach er mit einer kratzigen Stimme und lief auf ihn zu. »Was habt Ihr in unserem Haus zu suchen?«
»We-wer ich bin?«, fragte Edward und wich seinen Schritten aus. »I-ich bin nichts weiter als ein Mann, der sich verlaufen hat.«
»Ihr seid ziemlich weit von den Türmen entfernt, um sich einfach nur verlaufen zu haben!«, sagte der Untote mit einem stutzigen Unterton. Er sah auf Adam, der sich wieder hinter ihm versteckte und stark zitterte. »Was wollt Ihr wirklich?«
»Wer ist da Erik?«, fragte eine elektronische Stimme hinter ihm. Der Untote zögerte einen Moment, bevor er schwer ausatmete.
»Nichts weiter als ein Eindringling Curtis«, sagte er genervt und drehte sich um. Edward konnte seinen Gesprächspartner nicht erkennen. Er sah nur das große, bronzene Licht eines großen Katzenauges. »Ich kümmere mich schon selbst darum.«
Der Roboter trat in den Lichtkegel und gab sich zu erkennen. Es war nur ein blauer Augenbot mit
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