Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
Die Iriden seiner Augen verkleinerte sich. »Sie finden es nur heraus.«
»Wer?«
»Kann nicht darüber reden. Sie sind überall.«
»Ookay. Ganz wie du meinst.«
Ein merkwürdiger Geruch stieg in Edwards Nase.
»Riecht ihr das auch?«, fragte er und schnüffelte laut in der Luft
»Nein, leider nicht« sagte Adam und verschränkte seine Arme. »Als Roboter fehlen einem dazu die nötigen Mittel.«
»Es kommt von da vorne« sagte Edward nur, als hätte er ihm nicht zugehört. »Aus der Öffnung dort.«
Die drei näherten sich ihr langsam und sahen heimlich hinein. Was sie da sahen überraschte Edward vollkommen. Er starrte direkt in die Küche, in die er sich zusammen mit dem Hund hinein geschlichen hatte. Selbst das Fenster war noch offen. Wie war das nur möglich? Sie befanden sich im Keller dessen Eingang sich am anderen Ende des Hauses befand, weit weg von der Küche, die sowieso nur einen Ausgang hatte.
In der Küche selbst befand sich der Untote Erik, der gerade damit beschäftigt war, etwas zu kochen. Er summte die ganze Zeit und schmiss dabei immer wieder etwas in den Kochtopf hinein.
»Bald schon mein süßlicher Nektar der Götter«, lachte er fast manisch. »Bald schon bist du fertig!«
Edward schnupperte erneut. Dieser Duft, es war eindeutig Schokolade. So unwiderstehlich duftende Schokolade, das er am liebsten hinein gegangen wäre, um etwas davon zu kosten. Er schüttelte seinen Kopf um der Versuchung zu wiederstehen.
Der weiße Hund jedoch war nicht so standhaft wie er. Der Speichel lief in seinem Maul zusammen und er ging wie ferngesteuert in die Küche hinein. Bis Edward ihn an seinem Schwanz festhielt und wieder zurückzog.
»Das solltest du lieber lassen«, flüsterte er leise. »Schokolade ist sowieso nicht Gesund für einen Hund.«
»Ja«, meinte Adam leicht missmutig. »Genau wie für einen Roboter.«
Das Tier knurrte laut und sah noch einmal zurück in die Küche, doch dann sah er es ein und ging mit ihnen weiter.
»Was ist eigentlich gerade passiert?«, fragte Edward nach einiger Zeit. »Wir … sind doch noch immer im Keller. Die Küche liegt aber im ersten Stockwerk.«
»Ja, wirklich sehr merkwürdig«, meinte Adam nachdenklich. »Ich glaube Curtis hatte irgendetwas über dieses Haus erwähnt.«
»Und das wäre?«
»Wer seid ihr denn?«, fragte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Edward und Adam schrien vor Schreck laut auf und drehten sich blitzartig um. Ein junger Teenager mit gelben Augen und einem gleichgültigen Blick musterte die beiden kritisch. Als sich auch der Hund zu ihm umdrehte, fing er schlagartig an freudig zu bellen und rannte auf ihn zu.
»Na wen haben wir denn hier?«, fragte der Junge lachend und streichelte das Tier. »Guten Abend Semis.« Der Hund bellte freudig und schleckte über sein Gesicht.
»Ist ja in Ordnung«, lachte er fröhlich. »Ist Tevis nicht bei dir? Und was ist mit Nevis? Habt ihr euch wieder versöhnt?« Der Hund wimmerte leise und schüttelte seinen Kopf.
»Ach so«, erwiderte der Junge nachdenklich. »Aber was machst du eigentlich hier?«
Semis hechelte laut und bellte einmal als Antwort.
»Und er hat dich einfach gehen lassen?«, fragte der Junge grinsend. Der Hund nickte als Antwort.
»Was ist hier eigentlich los?«, brach es plötzlich aus Edward hervor, der das Spektakel die ganze Zeit über stumm beobachtete. Der Junge sah zu ihm auf und inspizierte ihn lange.
»Na sieh mal einer an! Wenn das nicht der gute Agent Spade ist!«, sagte er fröhlich und boxte Edward leicht auf seine linke Schulter. »Was macht Ihr denn hier?«
»Woher kennst du meinen Namen?«
»Hat Hoover denn nie von mir erzählt?«, fragte der Junge nun leicht irritiert. »Er ist doch sonst so gesprächig.«
»Nein, Hoover hatte nie ein Wort über dich gesprochen. Nur über seinen alten Freund Nikolai.« Der Junge lachte kurz.
»Ach ja, habe ich ja ganz vergessen. Mein Name ist Nick. Und sagen wir mal, ich bin mit Nikolai verwandt.« Er kicherte leise, bevor er sich zu Adam wandte.
»Oh wen haben wir denn da?«, fragte er mit einem falschen russischen Akzent. »Bist du einer von Curtis Freunden?«
»I-ich? Nein, nein. Ich bin nichts weiter als ein gefangener Roboter.«
»Und was macht ihr zwei überhaupt hier?«
»Das fragst du? Wir sind hierhergekommen, um dich und meinen Partner zu befreien.«
»Befreien?«, fragte Nick verwirrt. »Ich wurde hier doch gar nicht festgehalten.«
»Aber Hoover sagte doch, dass du bereits seit gestern Abend hier
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