Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
vom Panazee. Und selbst das hat der Körper nicht angenommen. Dann schafft er auch locker Alkahest.«
»Da ist aber noch etwas anderes«, sagte David. Er sah auf Edward. »Habt Ihr etwa schon Euren Arm vergessen.«
Plötzlich fiel es Edward wieder ein. Wie konnte er es nur vergessen? Sein Atem wurde schneller.
»Ich bitte dich!«, sagte Desmond nur. »Was soll denn bitteschön mit seinen-« Edward krempelte seinen Armel nach oben und zeigte ihnen das seltsame weiße Geflecht an seinem linken Arm. Desmond blinzelte und wirkte für einen Moment sprachlos.
»Alkahest«, sagte Rob und begutachtete es genauer. Er fing an zu grinsen. »Das ist völlig unmöglich. Es hätte sich schon längst ausbreiten oder Euch den Verstand rauben müssen.«
»Danke für die Erinnerung«, fauchte Edward wütend und zog den Ärmel herunter. »Das weiß ich bereits selbst.«
»Normalerweise ist das ein Anzeichen, dass Ihr Euch in einen Waldschleicher verwandelt«, sagte Desmond, der noch immer auf seinen Arm starrte. Auch er begann zu Grinsen. »Faszinierend. Wirklich Faszinierend.«
»Gibt es denn irgendetwas, das mir helfen kann?« Desmond und Rob dachten intensiv nach.
»Ich wüsste nichts«, sagte Desmond nach einiger Zeit.
»Nein« erwiderte Rob. »Wenn sich dieses Geflecht auf Euren Körper ausbreitet bedeutet das auch gleich, dass Euer Herz bereits vollkommen vom Alkahest infiziert wurde. Ihr solltet uns nicht zu nahe kommen. Wir wollen ja nichts riskieren.«
»Es gibt also keine Rettung?«, fragte Edward, der verzweifelt seinen linken Arm umklammerte. »Ich werde also zu einem Waldschleicher wie…« Er konnte es deutlich vor Augen sehen. Wie er sich zusammen mit Peter als Waldschleicher vor den Menschen verstecken musste. Würde das etwa bedeuten, dass er genauso bitter wie er werden würde?«
»Wie wäre es mit Azoth?«, fragte David in die Runde. »Es könnte das Alkahest in seinem Körper neutralisieren.«
»Wenn sein Herz schon befallen ist, wird es ihn aber höchstwahrscheinlich umbringen«, dachte Desmond laut. Er verschränkte seine Arme und schloss seine Augen. »Jedoch sagtet Ihr doch, dass Ihr eine gewisse Immunität gegenüber den Elixieren habt.« Er öffnete wieder seine Augen. »Das würde erklären, warum Ihr noch immer bei Verstand seid.«
»Also könnte das Azoth ihn retten?«, fragte Adam. »Wo bekommen wir auf die Schnelle etwas davon her?«
»Vincent sollte etwas haben«, sagte Christopher.
»Murdock?«, fragte Rob. »Ich habe noch nie mitbekommen, dass er auch mit Azoth experimentiert hat.« David sah ihn verwirrt an.
»In seinem ersten Leben hatte er es aber schon!«, entgegnete Christopher aufgebracht. »Wisst Ihr jemand besseres?«
David blinzelte und sah ihn lange an.
»Ist es also wahr?«, fragte er sich selbst leise. »Dann hatte Nathaniel doch die Wahrheit gesagt. Desmond schreckte auf.
»Nataniel!«, rief er laut. »Wir müssen zurück und ihm helfen!«
»Glaubst du nicht auch, das Peter ihn bereits geholfen hat?«, fragte Rob.
»Lass uns trotzdem einmal nachsehen.«
»Sollten wir nicht lieber etwas gegen diese Seuche unternehmen?«, fragte Edward, der wieder sein Ärmel hochgekrempelt hatte.
»Wenn Ihr es bis jetzt so gut überstanden habt, wird es sicherlich nicht schaden, wenn wir einen kleinen Umweg machen«, sagte Desmond unbekümmert. Edward zog den Ärmel wieder herunter und grummelte laut. Desmond beachtete ihn jedoch nicht mehr und ging mit Rob bereits voraus.
»Es hat sich weder ausgebreitet, noch scheint Ihr irgendeinen anderen Schaden davongetragen zu haben«, sagte David beruhigend. »Wir haben mehr als genug Zeit.
»Er hat Recht«, erwiderte Adam. »So etwas wie Euch habe ich wirklich noch nie gesehen.« Er musterte ihn lächelnd. »Als ob Euer Körper schon von Anfang an ein Gegenmittel dafür hat, das das Alkahest auffällt.«
»Also schön«, bellte Edward. »Aber dann lasst uns wenigstens beeilen!«
Als sie den See verließen beobachtete sie einer der kleinen Waldschleicher. Sein Auge war starr auf sie gerichtet während sein unnatürlich langer Mund leicht geöffnet war. Er wartete bis sie nicht mehr zu sehen waren, dann folgte er ihnen mit leisen Schritten.
»Sieh es ein Desmond, sie sind bereits fort«, sagte Rob zu ihn, als sie wieder die Stelle erreichten an der sie der Waldschleicher angegriffen hatte.
Desmond antwortete nicht und wischte nur mit seinen Finger über den blutigen Boden.
»Glaubst du, das sie es geschafft haben?«, fragte er
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