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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Hauck
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vorbeikamen«, schlug Murdock vor. »Es ist direkt vor uns, ich kann es mit meinem Auge sehen.«
    »Besser als nichts«, sagte Viktor hektisch. »Na los.«
    Die vier rannten weiter und direkt in das Sägewerk hinein. Adam, der noch einige Sekunden dem lauten Stöhnen lauschte folgte ihnen.
    Als sie alle drin waren, schloss Viktor sofort die Tür und versuchte tief einzuatmen.
    Murdock lehnte sich derweil an eine Wand und lies sich auf den Boden fallen. Aus seinen Augen lief das Panazee wie tränen heraus. Edward sah sich inzwischen um. Das Sägewerkt schien schon länger verlassen zu sein. Überall lagen Holzspäne auf dem Boden und eine einsame Kreissäge stand mitten im Raum. Es war zwar auch hier drin ein wenig Nebel, doch es war bei weitem nicht so schlimm, wie draußen. Auf der Maschine regte sich etwas. Eine weitere kleine weiße Kreatur saß zusammengekauert darauf. Diese jedoch war um einiges größer. Sie zitterte stark und schien irgendetwas zu murmeln.
    Viktor keuchte laut.
    »Dieses verdammte Miststück! Mein Auge, es brennt wie Feuer.« Er wandte sich zu Murdock. »Bitte sag mir, dass du noch etwas von deinem Elixier hast.
    »I-ich glaube schon«, sagte er angestrengt. Er versuchte seinen linken Arm zu bewegen und zitterte dabei heftig. In seiner Hand erschien nun ein kleines Fläschchen mit einer blaugräulich leuchtenden Flüssigkeit.
    Er überreichte es Viktor, der den Inhalt sofort auf sein Auge schüttete. Er atmete erleichtert aus und trank den übrig geblieben Rest.
    »Danke«, sagte er leise. »Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn wir dich nicht gefunden hätten.«
    »Nichts zu danken«, lächelte Murdock. »Schließlich gehört das doch zu meiner Aufgabe.«
    Viktor setzte er sich neben Murdock auf den Boden. Murdock holte derweil ein weiteres Fläschchen mit einer grauen Flüssigkeit hervor, von dem er ein wenig trank.
    »Ihr solltet auch etwas davon nehmen«, sagte Murdock leise und hob seinen Arm. »Doch ich weiß nicht, ob es diesmal so richtig wirken wird. Es sind noch nicht genau zwölf Stunden, seitdem Ihr es das letzte Mal getrunken habt. Bei diesem dichten Nebel funktionierte er sowieso nicht hundertprozentig.«
    »Einen Versuch ist es wert«, sagte Edward nicht sonderlich überzeugt, nahm die Flasche entgegen und trank sie völlig aus. Das Wesen auf seiner Schulter beobachtete ihn dabei neugierig.
    »Jetzt heißt es warten bis der Nebel verschwunden ist«, sagte Viktor schwer atmend. Er wandte sich zu Murdock »Du siehst nicht gerade gesund aus!«, sagte er nun besorgt.
    »Keine Sorge!«, lachte Murdock, was sich jedoch eher wie ein lautes keuchen anhörte. »Dieser kleine Biss wird mich schon nicht umbringen.«
    Doch Viktor wusste, dass er log. Sein linker Arm zitterte stark und es bildeten sich kleine Beulen, die so aussahen wie Brandblasen.
    »Mach dir keine Gedanken um mich«, antwortete Murdock und versuchte dabei zu lächeln. »Du solltest dich mehr um dich selbst sorgen. Schließlich kann es gut möglich sein, das dein linkes Auge nicht mehr zu retten ist.«
    »Der Schmerz hat ja bereits aufgehört. Und wenn es wirklich so weit kommt, dann werde ich mir einfach auch ein Monokel zu legen.« Er lachte laut.
     
    Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor, seit sie in diesem Sägewerk fest saßen. Murdock schien in einer Art Trance zu sein und zuckte dabei ständig mit seinem linken Arm. Viktor selbst schien es auch nicht besser zu gehen.
    »Hoffen wir doch, dass der Nebel so schnell wie möglich weiter zieht«, sagte er mit schwacher Stimme. »Lange werden wir es hier drin nicht mehr aushalten. Doch wenn wir jetzt rausgehen wird  keiner von uns lange genug überleben.
    Edward antwortete darauf jedoch nicht. Er beobachtete die ganze Zeit über die Kreatur auf der Kreissäge. Es hatte sich noch immer nicht beruhigt und murmelte immer wieder dass etwas völlig unmöglich wäre und er auf keinen Fall vergessen darf. Auch Adam beobachtete es mit fragendem Blick.
    »Seltsam«, dachte er laut. »Ob das vielleicht…«
    »Das könnte durchaus möglich sein«, sagte das Wesen auf seiner Schulter mit einem breiten Grinsen, bevor es wieder ernstere Züge annahm. »Es ist zwar traurig um ihn, doch es freut mich, das ich das nicht alleine durchmachen muss.«
    »Und wer bist du eigentlich?«, fragte Adam, der die Kreatur argwöhnisch musterte. Es antwortete jedoch nicht.
    Es dauerte nicht lange, bis sich Edwards Blick in die Leere richtete. Seine Augen begannen wieder zu leuchten und seine

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