Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
stieg in Edward hoch, als er die Bestie sah. Es sah so aus wie ein großer Hund, an dessen Körper sich nur an wenigen Stellen kleine Haarbüschel befanden und dessen Ohren Ähnlichkeiten mit denen eines Luchses hatten. Doch trotz allem hatte es messerscharfe schwarze Zähne die an die eines Haies erinnerten.
»Und Ihr seid sicher, dass es diese Bestie gewesen war?« fragte Edward skeptisch, während er sich vorbeugte um das Tier weiter zu untersuchen.
»Naja, seltsam ist es schon, dass gerade einer meiner fähigsten Männer von so einem kleinen Mischling getötet wurde. Aber es hatte seinen Arm in seinem Maul und das genügt anscheinend für die Polizei.« Er sah mit einem verachtenden Blick auf Phil hinüber.
»Aber was ist mit Euch?«, fragte Edward und stand wieder auf. »Ihr könnt das doch nicht so einfach hinnehmen.«
Peter musterte Edward kurz, bevor er ihn antwortete.
»Jacob ist zwar ein guter Jäger gewesen, dafür war er ansonsten ein richtiges Arschloch. Mich interessiert nicht, wie er genau starb.«
»Aber warum habt Ihr dann einen Eurer Leute zu mir geschickt, der nach seiner Todesursache fragte?«
Für einen kurzen Moment wirkte Peter sprachlos, bevor sich seine Miene verdunkelte.
»Wer war es? Wer hat mit Euch gesprochen?«, fragte er ernst.
»Vor zwei Tagen kam ein Teenager zu mir, der wissen wollte, woran William genau starb.«
»Sir!«, sprach plötzlich eine ruhige Frauenstimme hinter Edward.
Als er sich danach umdrehte konnte er sehen, wie ein großer schwarzer Adler zu Peter hinüber flog.
Das Tier hatte zwei kleine, stumpfe Hörner auf seinem Kopf, die seitlich nach hinten ragten. Seine Flügelspitzen schimmerten golden. Der Schnabel und die Klauen des Vogels waren schneeweiß.
Peter streckte seinen Arm für sie aus, damit sie sich darauf setzen konnte. Sie sah, mit ihren goldenen Augen, die katzenartige Pupillen hatten, besorgt auf ihn.
»Es gibt da jemand, der unbedingt mit Euch sprechen möchte. Und das so schnell wie möglich«, sagte sie in einem ruhigen Ton.
Peter antwortete nicht sofort, sondern dachte kurz nach. Plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Zuerst wirkte er geschockt, was jedoch sofort in Zorn überging. Er schloss kurz seine Augen und atmete tief ein.
»In Ordnung. Sag ihm, dass ich gleich kommen werde.«
Der Vogel erhob sich wieder und flog zurück in die Richtung aus der er kam.
»Wenn Ihr mich entschuldigen würdet, ich muss los«, sagte Peter ungewöhnlich gelassen und ging an Edward vorbei.
»Falls Ihr noch Fragen habt, dann solltet Ihr zu Dr. Atwill gehen«, sagte er noch im fortgehen. »Ich hörte, bei ihm soll William liegen.«
Edward sah noch einen Moment dabei zu, wie Peter fortlief und bald nicht mehr zu sehen war.
»Endlich verschwindet er wieder«, grummelte Phil wütend zu sich selbst. »Ich kann diesen elenden Menschen nicht ausstehen.«
»Ja das ist wahr«, sprach der Mann neben ihm in einem höflichen englischen Akzent. »Die Art, wie er mit seinen Kameraden umgeht ist wirklich mehr als rücksichtslos.«
»Hey ihr zwei!«, sagte Bonnie leicht beunruhigt und sah sich überall nervös um. »Habt ihr vielleicht vergessen, dass überall Polizisten und Lutor sind?«
»Mach dich nicht lächerlich«, sagte Clyde halb lachend. »Selbst wenn jemand ihm zugehört hätte wäre, würden sie niemals daraus die Schlüsse ziehen, dass er ein Vallus ist, der zusammen mit Mike im Untergrund arbeitet, oder das Oliver ein Wissender ist.«
»Ich glaube die Männer da hinten haben dich nicht gehört!«, sagte Bonnie in einem sarkastischen Unterton, was bei Clyde jedoch unbeachtet blieb. Phil hingegen seufzte laut und senkte seinen Kopf.
»Deine Selvos Einheit scheint eine Funktionsstörung zu haben«, sagte der Mann leicht verärgert.
»Was habt Ihr da gesagt?«, schimpfte Clyde laut. Bonnie kicherte nur leise.
»Ich weiß«, seufzte Phil erneut. »Leider ist dies irreparabel, da es von seiner Persönlichkeit ausgeht.« Clyde schnaubte wütend und verschränkte seine Arme.
»Aber ist es nicht seltsam, dass er so spät noch draußen ist?«, fragte Oliver nachdenklich. »Sind die Gerüchte denn etwa doch nicht wahr?«
»Ach jaah«, sprach Phil verträumt. »Die guten alten Gerüchte.«
»Wie auch immer«, sprach Oliver mit wenig Interesse. »Ich sollte einmal wieder gehen. Heute habe ich wirklich keine Lust darauf, mir von meinen … Eltern-«, das letzte Wort betonte er so, als ab es etwas widerliches wäre. »-wieder anhören zu
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