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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Hauck
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rannte.
    Edward verfolgte ihn bis zu einem verlassenen Lager. Schwer atmend blieb er an der großen Öffnung stehen und sah sich nach dem Tier um. Es war nicht zu sehen. Jedoch war in diesem heruntergekommenen Lager sowieso zu dunkel, um irgendetwas zu sehen. Leicht zögernd lief er hinein und sah sich nach dem Hund um.
    Dann passierte alles sehr schnell. Ein eisiger Hauch umwehte ihn und die Welt wurde von einem schwarzen Schleier umhüllt, der alles verzehrte. Er versuchte sich zu konzentrieren, aber seine Sicht war zu vernebelt. Alles um ihn herum flackerte, wie das Bild eines alten Fernsehers dessen Antenne nicht richtig ausgerichtet war. Auch wenn es nur ein kurzer Moment war, kam es Edward so vor, wie mehrere Minuten. Dann wurde sein Umfeld wieder klarer. Kurz darauf konnte er die Umrisse vieler Häuser erkennen. Etwas konnte nicht stimmen. Er war nicht mehr in diesem verlassenen Lager, er war nicht einmal mehr in Blue Hook .
    Völlig ratlos sah sich Edward um, bis er bemerkte, dass er etwas in seiner linken Hand hielt. Etwas misstrauisch öffnete er sie. Es war sein Schlüsselbund, das er in seiner Hand hielt. Er sah sich die Schlüssel sehr lange verwundert an. Er kann sich nicht daran erinnern, sie dem Hund abgenommen zu haben.
    Einen der Schlüssel, der an einem Ring zusammen mit seinem Apartmentschlüssel befestigt war, sah er zum ersten Mal. Vorsichtig nahm er ihn ab und sah ihn sich genau an. Er war viel kleiner als die Anderen und hatte eine seltsame Gravur. Ein seltsames gelapptes Blatt mit einem Auge und einem Stiel mit drei Enden.
    Er begutachtete den Schlüssel noch für einige Sekunden, bis er sich wieder schwer atmend umsah. Er war noch immer in New York. Doch so wie es aussah, befand er sich nun in der Bronx. Edward war sich sicher, denn er war bereits schon einmal hier gewesen.
    Leicht beunruhigt starrte er in den Himmel, den man dank der vielen hohen Türme und deren Verbindungen fast nicht mehr sehen konnte. Die Erde fing an zu beben und einige Stockwerke höher fuhr ein riesiger bronzefarbener Zug schnell vorbei. Er sah sich wieder in der Gegend um. Nicht weit von ihm entfernt konnte er einen schwarzen Mustang sehen. Das gleiche Modell das auch Mike besitzt. Bei diesen leuchteten die Scheinwerfer jedoch in einem dunklen Rot. Edward überlegte lange. Leuchteten die Scheinwerfer an Mikes Wagen nicht auch manchmal rot? Langsam lief er auf den Wagen zu.
    »Was machst du hier?«, sprach das Auto mit einer verärgerten Stimme. »Du machst noch alles kaputt!«
    Edward blinzelte verwundert. »Was soll ich kaputt machen?«
    »Dinge von dem ein Mensch wie du sowieso nichts versteht. Jetzt mach das du wegkommst!«
    Nicht weit von den beiden entfernt beobachteten sie mehrere Personen aus einer dunklen Gasse heraus.
    »Hat einer von euch gesehen, woher der Typ kam?«, fragte eine Stimme in einem starken italienischen Akzent.
    »Hm, keine Ahnung«, sagte eine weitere mit einem auffallenden Waliser Akzent. »Der stand plötzlich da.«
    »Shhh!«
    Edward drehte sich in die Richtung der Stimmen um, da er dachte, etwas gehört zu haben.
    »Hast du das auch gehört?«
    »Nein hab ich nicht! Weil es die ganze Zeit still war! Verschwinde jetzt! Paranoide und ängstliche Menschen wie du haben hier nichts verloren!«
    Edward sah sich noch einmal um. Nachdem er nichts mehr hörte, glaubte er, er hätte es sich nur eingebildet. Doch nun wirkte er ein wenig beunruhigt.
    »Wie lange wollen wir hier noch warten, bevor wir diesen Idioten da rausholen?«, fragte eine andere Stimme mit einem leichten russischen Akzent. »Bist du dir überhaupt sicher, dass er auch wirklich da drin ist?«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass ich von einer vertraulichen Quelle weiß, dass er hierher gebracht wurde. Du warst doch dabei, während ich mit ihm telefoniert habe«, sagte die Person mit dem Waliser Akzent genervt.
    »Oh ja! Deine vertrauliche Quelle«, sagte der Italiener zynisch. »Diese Quelle ist doch nichts weiter als dieser Nerd, mit dem du über das Internet redest.«
    »Seid ihr jetzt endlich ruhig! Oder wollt ihr, dass wir auffliegen!«
    Edward drehte sich erneut um und kam zu dem Entschluss, dass er sie sich bereits beim ersten Mal nicht eingebildet hatte. Er atmete unregelmäßig und sah sich nervös um.
    »Hallooo?«, rief er. »Ist hier jemand?« Das Auto knurrte leise.
    »Hey! Den kenn ich! Der war vorhin bei Mr. Atwill. Und ich habe ihn auch am Tatort gesehen.«
    »Ein Polizist?«, fragte der Russe leicht verwundert.

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