Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
Er wischte das Blut aus seinem Gesicht, das aus seiner Nase lief. Alexej hat es geschafft ihn einige Male zu treffen.
»Lass uns von hier abhauen«, sagte Viktor.
»Dieser verdammte Mistkerl hatte Glück, das seine mamochka ihn da rausgeholt hatte«, knurrte Desmond spöttisch. »Wären wir nicht in der Stadt, dann hätte ich es ihm gezeigt.
»Ja sicher!«, sagte Mikhail höhnisch. »Ein Nebler ist eine Nummer zu groß für dich. Wenn du was von ihrem Gift abkriegst, dauert es nicht lange, bis du stirbst.« Er grinste und stellte sich stolz vor ihm auf. »Für so etwas brauchst du schon einen Dampfer wie mich! Gegen mich würde er keine fünf Minuten überstehen!«
»Jetzt hör auf zu prahlen und lass uns gehen«, sagte Viktor genervt.
Desmond seufzte laut. »In Ordnung. Lasst uns von hier verschwinden.«
»Da seid ihr ja!«, sagte eine Frau sanft, die gerade an der Tür zu dem metallenen Hauses stand.
Sie war um die dreißig und hatte langes schneeweißes Haar, dass leicht ihn ihr hübsches Gesicht hing. Dadurch kamen ihre smaragdgrünen Augen noch mehr zur Geltung.
»Ihr kommt gerade richtig zum Essen«, sagte ein viel jünger aussehender Boris hinter ihr gut gelaunt.
Er musterte die drei kurz, bevor sein Blick auf Desmond fiel.
»Habt ihr etwa wieder etwas ausgefressen?«, fragte er ernst.
»Ach jetzt sei nicht gleich wieder so streng zu ihnen«, sagte Josef gut gelaunt, der sich gerade hinter ihm vordrängelte und die drei mit einem freundlichen Lächeln ansah.
In seinen jungen Jahren sah er Desmond sogar noch ähnlicher. Nur die Nase und das längere schwarze Haar unterschied sie ein wenig. Schon damals hatte er leuchtend grüne Augen und dicke schwarze Augenringe, genau wie seine Klauenhände, die man, da er keine Handschuhe trug, eindeutig erkennen konnte. Er trug ein schwarzes Hemd und dazu eine passende Hose samt Hosenträger. Da er keine Schuhe anhatte konnte man erkennen, das sein linkes Bein künstlich war.
»Du hast gut reden!«, schnaubte Boris laut. »Du brauchst die Sache ja später nicht ausbaden«
Die Frau lachte leicht. »Lasst uns endlich hinein gehen. Ich wette, ihr drei habt großen Hunger?«
»Ja das haben wir«, sagte Viktor fröhlich.
Nach fast zehn Minuten waren sie alle bereits wieder mit dem Essen fertig.
»Es war mal wieder eine einzige wohltat«, sprach Josef und leckte sich mit seiner langen Zunge leicht über seinen Mund. »Du hast dich mal wieder selbst übertroffen.«
Er lehnte sich zurück und legte seine Füße auf den Tisch ab. Seine Frau sah ihn jedoch nur zornig an.
»Du solltest endlich einmal lernen, dich am Tisch zu benehmen!«, zischte sie leise.
»Sei nicht immer so kleinlich«, lachte Josef laut und lehnte sich weiter zurück. »Wir haben doch sowieso keinen hohen Besuch. Und adlig bin ich sowieso nicht.«
»Aber du hast eine geheiratet!«
»Ach, ich wusste gar nicht, dass du auf einmal etwas davon hältst. Oder wolltest du dich nicht von deiner Familie ganz loseisen?«
Sie antwortete nicht und dachte nur über das nach, was ihr Mann sagte. Kurz darauf schüttelte sie sich leicht.
»Der Meinung sind wir auch«, stimmte Viktor zu.
»Genauso wie ich«, sagte Desmond, der auf seinen linken Handrücken schaute und ihn mit der anderen Hand leicht rieb. »Auf die Besuche bei Großmutter kann ich wirklich verzichten.«
»Ich glaube, es ist Zeit das wir uns verabschieden«, sagte Boris und stand dabei auf. »Na los Mikhail. Lass uns nach Hause gehen«
Mikhail nickte lächelnd und stand auf.
»Vielen Dank für das tolle essen!«, sagte er und verließ gemeinsam mit Boris das Haus.
»Ich glaube, ich werde mich erst mal ein wenig hinlegen«, sagte Josef müde. Er nahm seine Füße von Tisch und gähnte laut. »Das ganze hin und her ist wirklich zermürbend.«
»Wo gehst du eigentlich immer mit Dyadya hin?«, fragte Viktor. Josef schreckte auf.
»Ja genau Vater«, sagte Desmond mit verengten Augen. »Wo gehst du immer wieder hin? Nach Astrian?«
»Ach wisst ihr, in Astrian bin ich einfach nun mal ein-« Josef stoppte als er den drohenden Blick seiner Frau bemerkte. »Eigentlich helfe ich nur jemandem aus«, lachte er jetzt verlegen.
Zur gleichen Zeit waren Boris und Mikhail auf dem Weg zu ihrem Haus. Die beiden wohnten zwar ein wenig entfernt, jedoch nicht so weit, dass sie für ihren Rückweg allzu lange brauchen würden. Nachdem sie schon mehrere Minuten unterwegs waren konnten sie eine Person ausfindig machen, die auf sie zu
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