Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
wichtige Dinge zu tun. Ich hoffe wir werden uns bald wieder sehen … Miss?«
Das Gesicht der Pflegerin wurde noch blauer. »Miss Johnson, doch Ihr könnt mich Dana nennen.«
»Dana«, wiederholte er süßlich. »Ein wunderschöner Name.«
Selbstzufrieden ging Desmond aus dem kleinen Raum heraus, Dana sah ihm dabei hinterher. Als er das Zimmer verließ seufzte sie leise und widmete sich wieder Josef.
»Wo hat dieser Junge den nur diese Einstellung her?« fragte er sich und schüttelte dabei seinen Kopf.
»Einen Augenblick Junge!«, sagte einer der Ärzte zu Desmond. Er schreckte auf und drehte sich zu der Person um.
Der Doktor, der gerade zu ihm sprach, war der Mann mit dem blutrotem Haar, der auch auf Jons Beerdigung war. Doch wirkte seine Erscheinung diesmal mehr als ungepflegt. Sein Haar war völlig wirr und er hatte sogar einen leichten Bartschatten. Seine Brille hatte auch schon bessere Tage gesehen. Das Licht gab seiner gräulichen Haut eine unheimliche Erscheinung und durch seine Größe wirkte er sogar noch dünner. Alles im allen sah er nicht gerade wie ein Arzt aus, von dem man sich gerne behandeln lassen würde, auch wenn man dank seines Arztkittels seine Kiemen nicht sehen konnte.
Er musterte Desmond lange und ging auf ihn zu. Es sah sogar fast so aus, als ob er versuchen wollte seinen Geruch zu analysieren.
»Du bist doch einer der Zwillinge oder?«, fragte er skeptisch.
»J-ja das stimmt. Ihr seid wirklich ein Genie Doktor Polidori.«
»Elender Arschkriecher«, knurrte Christopher leise. Desmond überhörte dies einfach.
»Dann bist du sicherlich Desmond nicht wahr?«, sagte der Doktor leicht grinsend. Nicht nur, dass es ein wenig gezwungen aussah, man konnte sogar seine messerscharfen Zähne sehen, die wie die eines Haies aussahen und auch genauso viele waren. Spätestens jetzt würde jeder seiner Patienten die Flucht ergreifen, aus Angst, er würde sie fressen. Desmond hingegen schien dies nicht zu stören.
»Sag mal, wie geht es denn Roberto?«, fragte der Arzt ein wenig unschlüssig.
»Ihm geht’s gut. Aber warum fragt Ihr ihn das nicht selbst?«
»Vollkommen ausgeschlossen«, lachte er und wirkte diesmal ein wenig überzeugender. »Du weißt doch, dass er sich nicht sonderlich gut mit mir versteht« Er dachte kurz nach bevor er weitersprach. »Dieser grünhaarige Junge. Ihm geht es doch auch gut, oder?«
»Murdock? So gut wie es jemanden mit der Nacht-Krankheit nur gehen kann.«
»Er kann von Glück reden, das sie ihn genommen haben. Laut den Unterlagen war er die ganze Zeit eine tickende Zeitbombe.« Sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig und er wirkte leicht bedrückt. »Tut mir leid dass ich das vor dir erwähne.«
»Genau Desmond! Die schreckliche Stadt, die dich in den Wahn getrieben hat!« Desmond atmete tief ein und schüttelte leicht seinen Kopf.
»Ist schon in Ordnung«, lächelte er leicht melancholisch. »Doch was macht Ihr denn überhaupt hier?«
»Ach du weißt doch. Ich brauche immer genügend Vorrat. Außerdem habe ich heut Nacht Bereitschaft.«
»Oh, ach so…«
»Wie läuft eigentlich das Geschäft? Hab gehört du sollst wirklich gut sein.«
»Naja, so gut wie Ihr ganz bestimmt nicht«, sagte Desmond und wurde leicht bläulich im Gesicht. »Schließlich habt Ihr es so weit geschafft, dass Ihr die Ingenieure von Ozzy verarzten dürft.«
»Das aber auch nur, weil ich gute Arbeit leiste und trotz allem billig bin. Bei den vielen Vorfällen können sie sich nichts anderes leisten.«
»Ich frage mich, ob er bei den meisten Unfällen nicht selbst etwas dazu beiträgt.«
Sei endlich Still! Erwiderte Desmond in seinen Gedanken.
»Trotz allem seid Ihr einer der besten, wenn es um Megliora geht«, fuhr Desmond unbeirrt fort. Auch wenn er es versuchte, so konnte er sich nicht verstellen. Der Doktor bemerkte dies sofort.
»Hey Paolo. Ich glaube, du wirst hier nicht fürs rumstehen und plaudern bezahlt«, sagte ein weißer, schwebender Roboter, streng, der nicht weit von ihnen war.
Er bestand nur aus einem Torso und Kopf. Die sechs in Segmenten aufgeteilten Arme musste er dank ihrer Länge sogar verbiegen, damit sie nicht den Boden berührten. Anstatt Finger befanden sich an den unteren vier chirurgische Instrumente. Da er blaue Zahnradhörner hatte war er ein weiteres Modell von derselben Firma wie Isaac. Ein Roboter, der extra für medizinische Zwecke gebaut wurde. Er hatte sogar eine kleine Tür an seinem Torso und direkt darüber war auf der rechten
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