Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
müsst Ihr ein Dracon sein.«
»Alice!«, zischte Isaac in einem sehr strengen Ton. »So etwas sagt man nicht! Außerdem gibt es viele Aufzeichnungen von ihm, die nachts entstanden sind.«
»Das hätte aber auch ein Dracon für ihn machen können.« Sie überlegte lange. »Dann war das gestern gar nicht Peter, den Eddie gesehen hat.« Josef lachte.
»Ich muss sagen Mr. Spade, das kleine Mädchen gefällt mir.« Alice grinste selbstzufrieden. Auch Desmond sah sie achtungsvoll an, während er leicht lächelte.
Peter gab einen eingeschnappten Laut von sich. »Ich kann dir versichern, dass ich keines dieser grässlichen Draconigena bin. Ist die Brandnarbe nicht Beweis genug, das ich gestern dort war?«
»Und warum wurde dann nicht in den Nachrichten erwähnt, dass Ihr in diesem Lagerhaus verletzt wurdet? Ihr wart sicherlich auch nicht in einem Krankenhaus oder?«
»Du stellst eindeutig zu viele Fragen!«, fauchte Peter wütend. »So was kann sehr ungesund sein!«
»Dort wurde also mit Alkahest gehandelt?«, versuchte Isaac das Thema zu wechseln. Er wandte sich zu Edward. »Ich habe Euch von Anfang an gesagt, dass Ihr Euch das nur eingebildet habt.«
»Das Alkahest hat also mir das alles vorgespielt?«, fragte Edward leise. Wieder spürte er dieses dumpfe Gefühl. Jetzt konnte er selbst kaum noch daran glauben, dass er Desmond dort gesehen hatte.
»Ihr solltet wissen«, begann der schwarze Vogel Aster, als sie zu Peter hinüber flog und sich auf seinen ausgestreckten Arm setzte. »Das Alkahest eine ganz andere Wirkung auf den Menschen hat, als das Panazee. Es lässt sie Dinge sehen, die es gar nicht gibt. Da das Alkahest aber am Anfang keine Auswirkungen auf den Körper hat, ist man meistens der Meinung, dass diese Halluzinationen wahr sind.«
»Dann waren also wirklich nur die Demoni in diesem Lagerhaus?«, fragte Edward sich selbst. Er erinnerte sich nun auch wieder an diese Gasflaschen, die er dort umgeworfen hatte. Stand auf ihnen nicht sogar etwas über Alkahest? Es war nicht die Alkahestkugel der Pistole, die ihn diese Dinge zeigte. Es waren bereits die Gasflaschen.
»Das wäre wohl das logischste«, sprach Altair gelassen. Er flog direkt zu ihm und setzte sich auf seine Schulter, was für ihn ein wenig schwierig war, da er ja eigentlich viel zu groß dafür ist. Edward sah ihn zornig an, doch der Vogel beachtete dies nicht weiter. Zum Glück hatte er sich nicht auf seine verletzte Schulter gesetzt.
»Da es sich auch nach kurzer Zeit wieder im Körper abbaut, ist es im Nachhinein auch nicht mehr festzustellen. Meist leidet man in der darauffolgenden Nacht unter heftigen Alpträumen. Hattet Ihr denn heute einen?«
Edward dachte über das ganze nach. Altair sah ihn derweil mit seinen silbernen Augen und ihren weißen Katzenpupillen tief in Edwards eigene.
»Ich kann es auch deutlich sehen. Eure Augen sind noch ein wenig milchig.«
»Als ob man es jetzt noch erkennen könnte«, nuschelte Aster leise.
Altair sah sie böse an und flog auf Josef zu.
»Ich bin eben ein Experte!«, sagte er selbstgefällig und bauschte kurz seine Flügel auf. Aster jedoch drehte leicht murrend ihren Kopf von ihm weg.
»War das alles, was Ihr wolltet?«, fragte Desmond hochnäsig. »Ich habe noch einige private Dinge mit meinem Onkel und mit meinem Vater zu besprechen. Wenn Ihr also die Güte hättet, zu verschwinden!«
»Jetzt hört mir gefälligst-« Edward konnte nicht weitersprechen, da ihn Isaac ins Wort fiel.
»Es tut mir leid, dass wir eure kostbare Zeit verschwendet haben«, sagte er kleinlaut. »Mein Meister hatte in letzter Zeit einfach nicht genug Schlaf bekommen. Wir werden euch nun wieder in Ruhe lassen.« Er wandte sich zu Edward, nicht jedoch ohne Desmond noch kurz zu begutachten. »Na los! Lasst uns gehen Sir.«
Edward sah Desmond noch einen Augenblick wütend an, bevor er mit Isaac unter Protest und leise grummelnd wieder ging. Alice blieb noch einen Moment stehen und sah ebenfalls zu Desmond. Sie lächelte, was er sogar erwiderte.
»Wiedersehen«, sagte sie freundlich und ging den beiden hinterher.
»Schön, dass du auch einmal auftauchst!«, zischte Peter, als die drei verschwunden waren.
»Was regt Ihr Euch denn wieder so auf?«, fragte Desmond nun etwas erheitert. Peter knurrte leise und deutete auf das Brandmal in seinem Gesicht. Er bewegte sich dabei so hastig, dass Aster leicht ihren Halt verlor.
»Siehst du das! Dank dieses verdammten Drachens habe ich jetzt auf ewig diese Narbe in
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