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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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mir vielleicht helfen können.«
    »Na gut.«
    Er las die Nummer aus Daveys Wegbeschreibung vor.
    »077152136«, wiederholte Mark. Seine Augen schossen nach links. Gedächtnismodus. »Klingt wie Ashleys Handynummer, aber es fehlen ein paar Zahlen. Müsste eigentlich 07771 521366 heißen. Warum?«
    Grace trank sein Glas aus und erhob sich. »Man fand die Nummer in Davey Wheelers Zimmer – das ist der ermordete Junge. Zusammen mit der Wegbeschreibung, die ich Ihnen eben genannt habe.«
    »Wie bitte?«
    Grace trat an die Glastür, öffnete sie und trat auf den mit Teakholz ausgelegten Balkon. Er hielt sich am Geländer fest und blickte auf die verkehrsreiche Straße unter ihm. Nicht hoch, aber es reichte, er hatte schon immer unter Höhenangst und Schwindel gelitten.
    »Wie ist der Junge an Ashleys Telefonnummer und die Wegbeschreibung zu unserem Grundstück gekommen?«
    »Das wüsste ich auch gern.«
    Wieder zuckten Marks Augen durch den Raum. War etwas in diesem Schrank? Aber was?
    Grace hegte solches Misstrauen gegenüber Mark und Ashley Harper, dass er am liebsten ihre Wohnungen und Büros auseinander genommen hätte. Doch das war nicht so einfach. Die Richter verlangten für einen Durchsuchungsbefehl triftige Gründe und stichhaltige Beweise. Das Armband allein reichte nicht aus. Vage Gefühle ebenso wenig.
    »Mark, ist das Gelände mit Hilfe der Beschreibung leicht zu finden? Weißes Haus, Viehgitter?«
    »Sie müssen die Abzweigung kennen. Sie ist nicht ausgeschildert, man sieht nur ein paar Pfähle. Das Bauvorhaben sollte noch nicht publik werden.«
    »Hört sich an, als wäre es der richtige Ort, um nach Ihrem Partner zu suchen. Und zwar möglichst schnell, oder?«
    »Absolut.«
    »Ich schalte mich mit der Polizei in Crowborough kurz. Sie führen bereits eine großflächige Suche durch, aber Sie sollten besser dabei sein. Sie können ihnen das richtige Gebiet zeigen. Kann ich in der nächsten halben Stunde jemanden schicken, der Sie abholt?«
    »Selbstverständlich. Danke. Und – wie lange werden Sie mich in etwa brauchen?«
    Grace runzelte die Stirn. »Na ja – Sie müssen uns eigentlich nur die Einfahrt zeigen und wo Ihr Land beginnt. Insgesamt eine Stunde, maximal. Falls Sie nicht selbst mitsuchen wollen.«
    »Sicher, ich meine, ich tue, was ich kann.«
     

    71
     
     
     
    MARK SCHLOSS DIE TÜR HINTER GRACE, rannte ins Bad, kniete sich hin und kotzte in die Toilette.
    Dann stand er auf und spülte sich den Mund mit kaltem Wasser aus. Seine Kleider waren nass geschwitzt, seine Haare klebten am Kopf. Weil das Wasser lief, hätte er beinahe das Telefon überhört.
    Er meldete sich beim letzten Rufzeichen vor dem Anrufbeantworter. »Hallo?«
    »Spreche ich mit Mark Warren?«, fragte eine Männerstimme mit australischem Akzent.
    Etwas an der Stimme weckte seinen Argwohn. »Ich stehe nicht im Telefonbuch. Wer sind Sie?«
    »Ich heiße Vic. Ich habe die Nummer von Ihrem Freund Michael. Er würde gern ein Wort mit Ihnen reden, geht das?«
    »Ja.« Mark presste zitternd das Telefon ans Ohr. Dann hörte er Michaels Stimme, unverkennbar, doch er gab Laute von sich, wie Mark sie noch nie von ihm gehört hatte. Ein schmerzerfülltes Heulen, das tief in der Kehle begann und sich dann qualvoll Bahn brach.
    Mark musste das Telefon vom Ohr nehmen. Das Schreien legte sich, Michael wimmerte, schrie wieder auf. »Nein, bitte nicht, nein, NEIN, NEIN, NEIN!«
    Dann wieder Vic. »Ich wette, Sie fragen sich, was ich mit Ihrem Kumpel angestellt habe. Keine Sorge, das werden Sie herausfinden, wenn morgen die Post kommt.«
    »Was wollen Sie?« Mark horchte angestrengt, konnte aber keinen Laut von Michael mehr hören.
    »Sie müssen mir Geld von Ihrem Konto auf den Cayman Islands auf ein Konto überweisen, dessen Nummer ich Ihnen in Kürze durchgebe.«
    »Das geht nicht – selbst wenn ich wollte. Man braucht für jede Transaktion zwei Unterschriften, Michaels und meine.«
    »Im Safe Ihrer Firma liegt eine von Ihnen beiden unterzeichnete Vollmacht, die auf einen Rechtsanwalt auf den Cayman Islands ausgestellt ist. Sie haben sie dort deponiert, als Sie letztes Jahr für eine Woche Segeln gegangen sind und auf ein Immobiliengeschäft: auf den Grenadinen hofften, das dann doch nicht zustande kam. Sie haben vergessen, die Vollmacht zu vernichten. Kommt mir persönlich sehr gelegen.«
    Woher zum Teufel wusste der Kerl das alles?
    »Ich möchte mit Michael sprechen – nur sprechen, er soll nicht vor Schmerzen schreien.«
    »Sie haben

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