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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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total unecht vor, als ich nur von ihr hörte. Und in der Realität wirkt sie noch aufgesetzter. Ich kann es nicht erklären, aber ich weiß genau, dass sie meinen Bruder nicht liebt. Mag sein, dass sie ihn um jeden Preis heiraten wollte, aber das ist nicht ganz das Gleiche wie Liebe. Wenn sie ihn wirklich liebte, hätte sie heute nicht diese Farce durchgezogen. Dafür wäre sie viel zu fertig gewesen.«
    Grace schaute sie mit wachsendem Interesse an.
    »Merken Sie was? Sie sprechen mit einer Frau. Die vielleicht am Jetlag leidet, aber trotzdem. Einer Frau, die ihren Bruder liebt. Im Gegensatz zu seiner widerlich berechnenden Schlampe von einer Verlobten.«
    »Carly!«
    »Ach, Scheiß drauf, Mum.«
     

    52
     
     
     
    NACHDEM ASHLEY WÜTEND die Wohnung verlassen hatte, schaltete Mark den Fernseher ein, um noch die Lokalnachrichten zu erwischen. Er versuchte es auch mit dem Radio, aber es war nach sieben, die Sendung vorbei.
    Er zog Jeans, Turnschuhe, ein Sweatshirt und einen leichten Anorak an und setzte eine Baseballkappe auf, um sein Gesicht zu verdecken. Er zitterte vor Nervosität, außerdem hatte er schon zwei Becher starken Kaffee getrunken, um nüchtern zu werden, und kippte gerade den dritten herunter. Er wollte zur Tür gehen, als das Telefon klingelte.
    Mark eilte ins Wohnzimmer und schaute aufs Display. Anrufer unbekannt. Zögernd hob er ab.
    »Kevin Spinella vom Evening Argus. Ich möchte bitte Mr Mark Warren sprechen.«
    »Am Apparat.« Er fluchte innerlich. Warum hatte er nicht gesagt, Mark Warren sei nicht zu Hause?
    »Guten Abend, Mr Warren, entschuldigen Sie die Störung am Samstagabend. Ich rufe wegen Ihres Geschäftspartners Michael Harrison an. Heute war ich in der All Saints Church in Patcham, wo die Trauung stattfinden sollte. Sie waren doch Trauzeuge. Ich wollte mich nicht aufdrängen, würde aber gerne kurz mit Ihnen sprechen.«
    »Hm, ja, natürlich.«
    »Ist es korrekt, dass Michael Harrison bei seinem Junggesellenabschied verschwand, in der Nacht, in der dieser furchtbare Unfall geschah? Ich wüsste gern, weshalb Sie als Trauzeuge nicht dabei waren.«
    »Beim Junggesellenabschied?«
    »Ja.«
    »Eigentlich wäre ich ja dabei gewesen«, sagte Mark bemüht ruhig und gelassen. »Aber ich war auf einer Geschäftsreise in Nordengland, und meine Maschine hatte leider Verspätung wegen Nebels.«
    »Wo war das?«
    »In Leeds.«
    »Verstehe. So etwas kommt bei uns ja häufiger vor.«
    »Das kann man wohl sagen!« Mark entspannte sich allmählich.
    »Wie die Polizei erklärte, ist Ihnen nicht bekannt, was für den Junggesellenabschied geplant war.«
    Mark schwieg einen Moment. Dachte nach. Konzentriert. »Nein, das ist nicht ganz zutreffend. Ganz und gar nicht. Wir wollten auf eine Sauftour gehen.«
    »Na schön. Aber ist es nicht die Aufgabe des Trauzeugen, diesen Abend zu organisieren?«
    »Ich glaube schon.«
    »Aber Sie haben diesen Junggesellenabschied nicht organisiert?«
    Mark versuchte, seine Sinne zusammenzuhalten. Irgendwo schrillte eine Alarmglocke. »Ja, ich habe – Michael wollte nichts Aufwändiges – nur ein paar Pubs, mit seinen Kumpeln. Ich hatte wirklich vor, dabei zu sein.«
    »Was genau hatten Sie geplant?«
    »Ach, das Übliche – rumalbern, Michael abfüllen, zu Hause abliefern. Wir wollten einen Kleinbus mit Fahrer mieten, aber einer von uns meinte, er könnte einen Lieferwagen besorgen. Es sei ihm egal, wenn er nichts trinken könne. Also haben wir es so gemacht.«
    »Und wie passt der Sarg in diesen Plan?«
    Scheiße. Mark spürte, dass man ihn auf ein gefährliches Terrain lockte. »Ein Sarg?«
    »Man teilte mir mit, dass Sie einen Sarg besorgt hätten.«
    »Von einem Sarg ist mir nichts bekannt!«, stieß Mark hervor. »Das ist mir völlig neu.« Mit gespielter Überraschung fragte er noch einmal: »Sarg?«
    »Könnte es sein, dass Ihre Freunde das in Ihrer Abwesenheit organisiert haben?«
    »Hundertprozentig. Es kann nicht anders sein. Einer von ihnen, Robert Houlihan, arbeitet – ich meine, arbeitete – bei seinem Onkel, der Bestatter ist. Von einem Sarg war allerdings nie die Rede. Sind Sie da ganz sicher?«
    »Die Polizei hat mir mitgeteilt, dass sie annimmt, im Lieferwagen habe sich ein Sarg befunden – und zwar vor dem Unfall. Können Sie sich vorstellen, was mit Michael Harrison passiert ist?«
    »Keine Ahnung, aber ich mache mir furchtbare Sorgen.«
    »Gestern habe ich mit Zoe Walker, einer der Witwen, gesprochen. Sie erklärte, Sie alle hätten sich an

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