Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
Vom Netzwerk:
Deacon. »Möglich wäre auch, dass diese ›Demonstration der Aufrichtigkeit‹ in Wahrheit nur bedeutet, dass er einfach weiter den Mund hält. Im Moment neigen wir dazu, ihm zu vertrauen, weil für ihn in diesem Land zu viel auf dem Spiel steht, um uns an Terroristen zu verraten. Außerdem hoffen wir auf einen bedeutenden nachrichtendienstlichen Coup, wenn wir Mr D’Cruz ein wenig kontrollierte Bewegungsfreiheit einräumen.«
    »Und was zum Teufel soll das heißen?«, fragte Makepeace.
    Mit Skimasken über dem Kopf gingen sie ins Schlafzimmer, rüttelten Alyshia wach, richteten sie auf und nahmen ihr die Schlafmaske ab. Sie war noch benommen von der Betäubung. Dan klopfte ihr auf die Wangen. Sie schlug seine Hände weg.
    »Halt dir die Zeitung unters Kinn«, sagte Skin.
    Dan machte ein paar Schritte zurück und betrachtete das Motiv in der Kamera des Handys, das er dem toten Jordan abgenommen hatte.
    »Sollte ich nicht mit ihr im Bild sein?«, fragte Skin. »Du weißt schon, maskierter Mann, Pistole an ihrem Hals. Um ihnen einen kleinen Schrecken einzujagen.«
    »Vielleicht noch mit grün-weißem Al-Qaida-Bandana?«, fragte Dan. »Und einem Brotmesser für den zusätzlichen Horroreffekt? Lass es uns erst mal sachte angehen. Wir können den Grusel ja später noch hochfahren.«
    Dan lief eine halbe Meile zur U-Bahn-Station Old Street und fuhr bis zur Station Bank. Dort stieg er in die Docklands Light Railway nach Canary Wharf und weiter über den Fluss nach Greenwich. Er machte den Anruf aus dem Greenwich Park. Er war nervös. Seine Haut kribbelte, und wenn es nicht so arschkalt gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich geschwitzt. Er hatte sich ein paar Notizen gemacht und setzte sich auf eine Parkbank. Leute gingen auf dem Weg zur Arbeit an ihm vorbei, ohne ihn zu beachten.
    »Isabel Marks?«, fragte er.
    »Hallo? Ist dort Jordan?«
    »Nein, Jordan hat nicht länger die Kontrolle über diese Entführung. Ihre Tochter Alyshia ist jetzt in unseren Händen.«
    Schweigen.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Isabel. »Wer sind Sie?«
    »Wir haben die Entführung Ihrer Tochter übernommen. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen. Als Beweis schicke ich Ihnen ein Foto von Alyshia, auf dem sie eine Zeitung von heute hält.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Gewöhnen Sie sich daran, Mrs Marks«, sagte Dan ein wenig selbstbewusster, als er spürte, dass er sie aus der Fassung gebracht hatte. »Sehen Sie das Foto?«
    »Ich weiß nicht, wie das verdammte Ding funktioniert.«
    »Versuchen Sie nicht, das Gespräch in die Länge zu ziehen. Ich spreche nur eine Minute mit Ihnen.«
    »Okay. Jetzt kann ich sie sehen«, sagte Isabel. »Was haben Sie gesagt?«
    »Wir wollen fünf Millionen Pfund in bar. Ich rufe in zwei Stunden wieder an.«
    »Wie in bar?«
    Das hatte er sich nicht überlegt. Lachhaft.
    »Pfund. Gebrauchte Scheine«, sagte er hastig, weil sie das in Filmen immer forderten. »Zwanziger. In fünf Sporttaschen. Wir rufen in zwei Stunden wieder an, um Ihnen die Details der Übergabe durchzugeben.«
    »Wir brauchen mehr als zwei Stunden, um fünf Millionen Pfund aufzubringen«, sagte Isabel.
    »Das ist Ihr Problem, nicht meins«, erwiderte Dan und legte auf.
    Er nahm den Zug zurück bis zur London Bridge, warf die benutzte SIM -Karte weg und fuhr mit der Northern Line bis zur Old Street. Er befürchtete, dass man ihm folgen könnte. Mittlerweile würde Pikes Truppe nach ihnen suchen, und so weit entfernt von Stepney waren sie auch nicht. Er wollte lieber nicht in Kevins Händen landen. Skin war eine Belastung. Der rasierte Schädel und das blöde Tattoo. Er würde ihn nur noch nach Einbruch der Dunkelheit vor die Tür lassen.
    Hin und zurück brauchte er fast eine Stunde. Er hätte sich für den nächsten Anruf selber mehr Zeit geben sollen. Dafür würde er in den Westen fahren, um aus dem East End rauszukommen. Vielleicht war der Schuppen am Branch Place doch keine so tolle Idee gewesen. Er hatte sich überstürzt darauf eingelassen. Und nachdem Pikes Truppen jetzt wahrscheinlich von Bethnal Green nach Haggerston und Shoreditch ausschwärmten, hatten sie auf einmal nicht mehr ganz so viel Zeit.
    Als Dan leise die Wohnungstür öffnete, schlug ihm das Gemurmel von Stimmen entgegen. Er lauschte an der Tür. Es klang wie eine Unterhaltung, die schon eine Weile im Gange war.
    »Deshalb habe ich ihn überredet, dass wir die Entführung übernehmen«, sagte Skin. »Wir müssen alle ein bisschen Geld verdienen, aber deswegen muss man

Weitere Kostenlose Bücher