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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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und dachte über Skins Beschreibung des Engländers nach: ein »Ex-Militär«. Boxer blieb auf der Schwelle von Martin Fox’ riesigem Büro stehen und überlegte, dass Pavis irgendwo Personalakten mit Lebensläufen von potenziellen Mitarbeitern führen musste. Im Gegensatz zu Boxers vorherigem Arbeitgeber GRM beschäftigte Pavis nicht nur Festangestellte, sondern auch zahlreiche freie Mitarbeiter und bekam deshalb garantiert eine Menge Bewerbungsschreiben zugesandt, mit Lebensläufen von guten wie schlechten Leuten. Er schaltete Fox’ Computer an.
    Boxer gab das Passwort für den Zugang zu dem Betriebssystem von Pavis ein und klickte auf die Personalakten. Er wurde aufgefordert, ein weiteres Passwort einzugeben, das er nicht kannte. Er sah auf die Uhr: 3.30 Uhr. Ein bisschen früh, um Fox’ Sekretärin anzurufen, doch die einzige Alternative war der Mann selbst, und der würde auf einen Anruf zu dieser nachtschlafenden Zeit höchst ungehalten reagieren. Seine Sekretärin nahm nach dem dritten Klingeln ab. Noch benommen und schläfrig nannte sie ihm das Passwort.
    »Wenn Sie auf die Datei zugreifen, sehen Sie zunächst nur eine Liste von Spezialqualifikationen. Wenn Sie die anklicken, finden Sie eine Liste von Sprachen und zuletzt eine Liste der Namen.«
    »Sind es die Namen aus sämtlichen Lebensläufen, die Pavis je erhalten hat?«
    »Nein, Martin hat sie sortiert und kategorisiert«, sagte sie. »Es gibt bestimmt Dateien, die Sie trotzdem nicht öffnen können, weil sie vertrauliche Informationen enthalten. Der Einzige, der das Passwort dafür hat, ist Martin selbst.«
    »Was ist mit Lebensläufen von ungeeigneten Kandidaten?«
    »Die werden sofort gelöscht.«
    Wie die Sekretärin gesagt hatte, waren die Personalakten nach Qualifikationen unterteilt. Die mit Abstand größte Datei betraf das Hauptgeschäft von Pavis: Personenschutz. Firmen, die Schutz für Personal brauchten, das an gefährlichen Orten eingesetzt wurde: Telefontechniker in Tschetschenien oder Programmierer im Irak. Diese Datei war unterteilt in die Muttersprachen der Bewerber, was in den meisten Fällen Englisch war. Die Namen waren alphabetisch geordnet. Er überflog sie, um zu sehen, ob ihm einer entgegensprang. Der erste war der eines Freundes von den Staffords, der zweite unter D – Michael Dowd. Er klickte die Datei an. Als Erstes fiel ihm auf, dass es kein Foto gab, als Zweites, dass der Lebenslauf nur aus sechs Zeilen bestand.
    Geb. 1967 in Boston, Mass., USA
    Studium an der Virginia Tech, Hauptfach: Mathematik
    CIA: 1990–2005
    Sprachen: Englisch
    Kontakt: Schwab
    Mehr lesen
    Boxer klickte auf »Mehr lesen« und wurde zur Eingabe eines weiteren Passworts aufgefordert. Er schloss die Datei, kehrte zu der Liste der Spezialqualifikationen zurück, scrollte nach unten, fand jedoch weder PSYOPS noch Psychologische Kriegsführung. Er ging die Qualifikationen nacheinander durch und dachte, dass man mit der versammelten Expertise problemlos ein kleineres Land übernehmen könnte: Consultancy, Due-Diligence-Prüfung, Ermittlungen, Geländeerkundung, Kidnapping, Investigation & nachrichtendienstliche Aufklärung, Maritimes, Personenschutz, Risiko-Consulting, Sicherheitssysteme und -technik, Spezialausbildung. In der letzten Kategorie fand er auch den Namen Sean Quiddhy unter den Englischsprachigen, ebenfalls ohne Foto.
    Geb. 1966 in Boston, Mass., USA
    Virginia Tech, Hauptfach: Psychologie
    CIA: 1989–2005
    Sprachen: Englisch, Deutsch, Russisch,
    Arabisch, Urdu und Paschtu
    Kontakt: Schwab
    Mehr lesen
    Für »Mehr lesen« war erneut ein anderes Passwort erforderlich. Er kehrte zur Hauptdatei zurück. Was machten diese Namen im System von Pavis? Martin Fox tönte doch ständig, was für einen sauberen Laden er führen, für welche Regierung er niemals arbeiten und welche Leute er keinesfalls in seine Kartei aufnehmen würde. Und doch fanden sich hier zwei Personen, die Dick Kushner nicht einmal mit der Zange anfasste.
    Er hatte eine Idee. Noch einmal rief er die Personenschutzdatei auf und entdeckte seinen alten Kameraden von den Staffords. Er klickte auf seinen Namen, und auf dem Bildschirm erschien ein kompletter Lebenslauf mit Foto. Er schloss die Datei wieder, ging zu »Kidnapping«, öffnete »Sprache: Englisch« und scrollte bis zu Reece, Gerry. Er öffnete die Datei: kein Foto und ein sechszeiliger Lebenslauf. Er scrollte zu seinem eigenen Namen zurück, klickte auf die Datei: kein Foto und die verräterischen sechs Zeilen Lebenslauf.

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