Stirb für mich: Thriller
Fox wusste es. Er war das Leck, über das sich das Wissen über seinen besonderen Service verbreitete.
»Gefunden, wonach du suchst?«, fragte Fox, der wie ein Schatten unvermittelt in der Tür stand.
Er kam herein und setzte sich auf den Besucherstuhl vor dem Schreibtisch.
»Ich hatte nicht erwartet, dich um diese Nachtzeit auf den Beinen zu sehen«, sagte Boxer.
»Die moderne Technik«, erklärte Fox. »Ich werde automatisch per SMS benachrichtigt, wenn mein Computer in meiner Abwesenheit angeschaltet wird.«
»Ich war da immer eher ein Maschinenstürmer.«
»Und hast du dir schon alles zusammengereimt, Charlie?«, fragte er.
»Fast.«
»Wie?«
»Sean Quiddhy und Michael Dowd«, sagte Boxer. »Skin hat uns eine sehr präzise Personenbeschreibung geliefert, und damit bin ich zu Dick Kushner gegangen.«
»Ja, ich hab von DCS Makepeace gehört, dass sie den Idioten geschnappt haben«, sagte Fox. »Hast du dir schon deine eigene Akte angesehen?«
»Da bin ich gerade.«
»Dann hast du es also herausgefunden. Ich weiß von deinem … besonderen Service«, sagte Fox. »Klick auf ›Mehr lesen‹ und gib › CBE ‹ in Großbuchstaben und ›sme‹ in Kleinbuchstaben und dann die Zahlen ›7042‹ ein. Ich habe den Vornamen deiner Mutter genommen, weil du schon ihren Mädchennamen benutzt.«
Sein Foto und sein Lebenslauf erschienen auf dem Bildschirm, einschließlich der Aufträge, die er für Zhang Yaoting und Bruno Dias erledigt hatte, sowie eine Referenz von dem russischen Geschäftsmann.
»Und was soll das?«
»Es gibt bestimmte Jobs, für die ich nur Leute einsetze, bei denen ich mich absolut darauf verlassen kann, dass sie bis ins Grab schweigen werden.«
Boxer sagte nichts.
Es gefiel ihm nicht, dass Fox das über ihn wusste; es war schlimmer, als wenn jemand eine perverse sexuelle Vorliebe kannte.
»Warum?«, fragte Boxer. »Du erzählst mir und dem Rest der Welt doch ständig, wie blütenrein Pavis ist.«
»Ich bezahle die Rechnungen«, sagte Fox. »Bis Pavis von den Risikoversicherungen offiziell anerkannt wird, nehme ich den Kleinkram, den ich kriege. Und der eine oder andere Kleinkram wird sehr gut bezahlt, wenn man bereit ist … einen besonderen Service zu bieten.«
»Okay«, sagte Boxer. »Wollen wir unsere Karten auf den Tisch legen, Martin?«
»Wenn du willst«, erwiderte Fox. »Aber ich will deine zuerst sehen.«
»Wir wissen von Quiddhy und Dowd«, sagte Boxer. »Dann gibt es einen Engländer, der von dem Iren Reecey genannt wurde. Ich nehme an, das ist Gerry Reece. Skin hat vermutet, dass Quiddhy Reece engagiert hat und Reece dann Archibald Pike, den Bandenchef aus Bermondsey, der die Unterbringung und Absicherung der Entführung übernommen hat, wenn nicht mehr.«
»Ich habe nie mit ihm gearbeitet«, sagte Fox und hob abwehrend die Hand, »aber Gerrys Spezialgebiet ist in der Tat die Organisation von Entführungen. Vor allem in Süd- und Mittelamerika. Und ich bin sicher, er würde Wert darauf legen, dass er kein durch und durch schlechter Mensch ist. Er entführt zum Beispiel niemanden, der jünger ist als fünfundzwanzig, und er hat in seiner Zeit ein paar wirklich üble Typen verschleppt: korrupte Politiker, Drogenschmuggler, Mafiaschläger und dergleichen. Ich müsste das überprüfen, aber ich würde vermuten, sein einziges Problem bei dieser Entführung bestand darin, dass er noch nie in London gearbeitet hatte.«
»Reece’ irischer Partner: Quiddhy hat Skin erzählt, dass er McManus heißt.«
»Ich weiß. James McManus. Kein angenehmer Zeitgenosse nach allem, was man hört. Ehemaliges Mitglied der Ulster Defence Association, ist während der Unruhen auf den Geschmack am Töten gekommen.«
»Reece hat es erwischt, das weißt du, oder?«
»Skin und Dan«, sagte Fox kopfschüttelnd. »Was für ein Pärchen.«
»Keine Spitzen-Profis«, erwiderte Boxer. »Trotzdem haben sie geschafft, was keinem von uns gelungen ist. Sie haben Alyshia aus den Händen von hoch ausgebildeten Agenten befreit, die sie töten wollten.«
»Zwei Glücksritter, wenn du mich fragst.«
»Offenbar haben sie die Entführung auch deshalb übernommen, weil ihnen nicht gefallen hat, wie Quiddhy und Co. mit Alyshia umgesprungen sind: die massiven Verhöre, die Scheinhinrichtung. Was hat man sich davon versprochen, Alyshias Willen auf diese Weise zu brechen?«, fragte Boxer und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. »Wozu diese brutale Eskalationstaktik? Quiddhy war psychologisch ohnehin im
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