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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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Martin Fox über seinen besonderen Service Bescheid wusste. Damit hatte Fox Macht über ihn. Es war naiv gewesen zu glauben, es würde ein Geheimnis bleiben. Die Leute reden: die Wirtschaftselite, Milliardäre, die voreinander mit ihren Kunstsammlungen prahlen, über Stücke, die sonst niemand hat. Aber der Gedanke, dass jemand wie Martin Fox etwas so zutiefst Persönliches über ihn wusste, machte ihn trotzdem fertig.
    Es klopfte noch einmal leise. Er stand auf und spähte durch den Spion. Draußen stand ein junger Inder in einem billigen Mantel und mit einer Wollmütze auf dem Kopf. Boxer öffnete die Tür.
    »Ich bin Deepak Mistry«, sagte der junge Mann, streckte die Hand aus und deutete eine höfliche asiatische Verbeugung an.
    Boxer gab ihm die Hand und zog ihn ins Haus. »Ich warte schon lange darauf, dass Sie auftauchen«, sagte er.
    »Ich hatte keine Ahnung«, erwiderte Mistry lächelnd. »Und wer sind Sie?«
    »Ich war der Kidnapping-Consultant, bis die Polizei den Fall übernommen hat. Jetzt bin ich ein Freund der Familie. Charles Boxer«, sagte er. »Ich weiß nicht genau, ob dies der ideale Aufenthaltsort für Sie ist.«
    »Ist Frank hier?«, fragte Mistry hastig und mit Furcht in den Augen.
    »Nein, er ist in einer Suite im Ritz, aber er sucht Sie. Ich weiß nicht genau, warum, aber es macht keinen guten Eindruck.«
    »Arbeiten Sie für ihn?«
    »Ich habe für ihn gearbeitet«, sagte Boxer, nahm einen Mantel und fasste Mistry am Arm. »Aber jetzt nicht mehr. Ich erzähle Ihnen die ganze Geschichte im Auto. Ich denke, wir sollten jetzt fahren.«
    »Und warum sollte ich Ihnen vertrauen?«
    »Warum haben Sie an diese Tür geklopft?«
    Schweigen.
    »Ich werde Isabel nicht wecken, damit sie für mich bürgt. Sie hat heute Nacht die Hölle durchgemacht.«
    Mistry nickte. Boxer führte ihn zum Wagen, und sie fuhren über die Holland Park Avenue los.
    »Wohin fahren wir?«
    »An einen sicheren Ort«, sagte Boxer.
    »Und Alyshia?«
    »Wir wissen nicht, wo sie ist«, antwortete Boxer. »Wir waren heute Nacht ganz kurz davor, sie zurückzubekommen, sind jedoch auf der Ziellinie abgefangen worden.«
    Er fuhr vom Royal Crescent auf den Kreisverkehr am Holland Park mit dem gläsernen Thames Water Tower, der halb mit blauem Wasser gefüllt war. Noch waren kaum Fahrzeuge unterwegs.
    »Es sieht so aus, als wären Sie der Schlüssel, Deepak«, sagte Boxer und bog in die Holland Road ein. »Ich weiß nicht, was Sie wissen oder auf wessen Seite Sie stehen, außer offenbar nicht auf Franks. Also vielleicht erzählen Sie mir einfach Ihre Geschichte.«
    »1994 habe ich mein Dorf mit Yash, meinem einzigen echten Freund, verlassen. Er ging nach Mumbai und schloss sich einer Bande an. Ihr Chef war ein Mann namens Chhota Tambe, der Anfang der 1980er Jahre mit Frank befreundet war. Ich ging nach Bangalore. Als ich Geld brauchte, um meine IT -Firma zu gründen, bat Yash Chhota Tambe für mich um Hilfe. Tambe willigte ein, in mein Unternehmen zu investieren, und da es meine einzige Chance war, ergriff ich sie. Ich wusste nicht, worauf ich mich eingelassen hatte.«
    »Chhota Tambe verlangte eine Gegenleistung?«
    »Zunächst gar nicht viel. Er schien zufrieden damit, dass ihm eine Hälfte meiner Firma gehörte und er damit Geld verdiente«, sagte Mistry. »Dann wurde ich eines Tages nach Dubai geflogen, um ihn persönlich zu treffen. Ich war unschuldig, nicht mit allen Wassern der Straße gewaschen wie Yash. Wir unterhielten uns. Wir sahen uns eine Menge Filme und Cricket-Spiele an. Am Ende meines Besuches gab er mir den Namen eines Kontaktmanns bei Konkan Hills Securities, der ein guter Geschäftskontakt für meine Firma sei. Ich flog zurück nach Bangalore und rief ihn an. Vier Wochen später unterschrieb ich einen Vertrag mit Konkan Hills.«
    »Der Beginn einer wunderbaren Beziehung«, sagte Boxer.
    »Eins führte zum anderen«, erklärte Mistry. »Am Ende kaufte Frank meine Firma und machte mich zum IT -Chef von Konkan Hills. Erst später, als ich es in den inneren Zirkel geschafft hatte, wurde mir klar, dass Chhota Tambe Frank D’Cruz nicht mochte.«
    »Und wieso nicht?«
    »Es reicht zurück bis zu den Bombenanschlägen von 1993 in Mumbai.«
    »Aber das war ein muslimischer Angriff, und Frank ist katholisch.«
    »Ja, aber ich denke, an Franks Beziehungen zur Unterwelt und Leuten wie Anwar Masood sowie an seinem Netz innerhalb des pakistanischen Militärs kann man erkennen, dass er zwar nicht öffentlich für die Muslime

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