Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
Vom Netzwerk:
beschützen würde, wenn es sein müsste, aber es heißt, dass wir nie ein Paar sein konnten.«
    »Und das habt ihr noch vor Amys Geburt herausgefunden«, sagte Isabel. »Und … was hat Charles Boxer in den letzten siebzehn Jahren gemacht?«
    »Ich hatte Freundinnen, aber mein Dienst in der Armee, später dann im Morddezernat und jetzt dieser Job, bei dem man ohne große Vorankündigung plötzlich nach Mexiko oder Yokohama fliegen muss, das macht ein Privatleben ziemlich schwierig. Frauen mögen das nicht. Oder sie mögen es eine Weile, bis ihre Pläne durchkreuzt werden, ein Urlaub ruiniert oder ihr Leben auf Pause gestellt wird.«
    »Und warum machst du es dann?«
    »Ich habe gemerkt, dass ich mich in Situationen begeben muss, in denen das Leben wirklich etwas bedeutet«, sagte Boxer. »Mit der Armee habe ich Einsätze im Golfkrieg mitgemacht, und danach erschien mir das normale Leben monoton und öde. Also wurde ich Detective im Morddezernat, was sich jedoch schnell als Fehler erwies. Herauszufinden, warum jemand umgebracht worden war, bot nicht die Intensität, nach der ich suchte. Es war eine Art Nach-Leben. Historisch. Überflüssig. Weil man dem Opfer nicht mehr helfen konnte. Entführungen haben mir das gegeben, was ich vermisste. Alle wollen unbedingt, dass das Opfer überlebt. Der extreme Druck, dieses Überleben sicherzustellen. Die Belohnung zu erleben, wie das Opfer unversehrt zu seiner Familie und in sein Leben zurückkehrt.«
    »Und ist es jedes Mal so gelaufen?«
    »Fast«, sagte Boxer und schauderte bei dem Gedanken an Bianca Dias.
    »Und was ist mit Alyshia?«, fragte Isabel, das Gesicht von neuer Sorge gezeichnet.
    »Nach dem, was du und Frank mir erzählt habt, hat sie das perfekte Profil, um unversehrt zu überleben«, entschied sich Boxer für professionelles Gewäsch statt für die grausame Wahrheit. »Die Bande ist professionell. Sie werden ihr nichts tun. Wir müssen nur ruhig bleiben und geduldig sein, bis sie uns sagen, was sie wollen. Dann sehen wir weiter.«
    Sie kam um den Tisch und blieb neben seinem Stuhl stehen.
    »Ich weiß, wir kennen uns kaum«, sagte sie, »aber hättest du was dagegen, mich in den Arm zu nehmen?«
    Er stand auf und legte seine Arme um sie. Er war knapp einen Kopf größer als Isabel. Sie schmiegte den Kopf an seine Brust. Erst ließ sie die Arme schlaff herabhängen wie ein Kind unter Schock, dann umfing sie seine Hüfte und drückte sich fest an ihn.

ACHT
    Sonntag, 11. März 2012, 23.45 Uhr,
    Grange Road, London E13
    W as hab ich dir gesagt?« Skin trug eine dunkelblaue Trainingshose und ein rotes England-Trikot unter seiner fellgefütterten Jacke, dazu schwarze Sportschuhe, die er auf das Armaturenbrett des Transporters gelegt hatte.
    »Was du mir gesagt hast? Du hast mir in den letzten paar Tagen so viel Mist erzählt«, erwiderte Dan, blickte nach rechts und bog links ab, »dass ich mich nicht erinnern kann.«
    »Dass es noch nicht vorbei ist?«, fragte Skin, manisch rauchend. »Und da sind wir …«
    »Und kappen lose Enden«, sagte Dan.
    »Das meinte ich«, sagte Skin. »Denk mal drüber nach.«
    »Du meinst, wann entscheidet irgendjemand, dass wir beide lose Enden sind?«
    »Volltreffer.«
    »Das würde heißen, Pike müsste jemanden finden, der dich erledigt«, sagte Dan. »Und dann jemand Neuen, der seine Morde für ihn erledigt.«
    »Ich sage nur, dass es keine Verbindungen mehr zu den entscheidenden Leuten gibt, wenn er uns loswerden würde.«
    »Und ich sage nur, dass das nicht so leicht für ihn ist«, entgegnete Dan. »Ich weiß, dass Pike mich gern in der Nähe hat. Medizinischer Rat auf Abruf.«
    »Und was nützt ihm medizinischer Rat, wenn er wieder in der königlichen Suite sitzt?«, meinte Skin. »Du solltest Pike nicht unterschätzen. Hinter dem ganzen Fett verbirgt sich eine dünne, skrupellose Ratte, die verzweifelt rauswill.«
    »Hast du irgendwas genommen?«
    »Klar«, erwiderte Skin. »Diesmal hat man uns ja gesagt, was wir zu tun haben.«
    »Was hast du genommen?«
    »Was geht dich das an?«
    »Ich will bloß wissen, womit ich es zu tun habe.«
    »Nur ein bisschen Pep«, sagte Skin und zündete sich eine neue Zigarette an der alten an, die er in einer Minute weggeraucht hatte. »Für den Job muss man voll auf Draht sein.«
    »Machst du dir wegen irgendwas Sorgen, Skin?«
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Ich meine, im Zusammenhang mit dem Job«, sagte Dan.
    »Dieser Wichser von einem Taxifahrer ist garantiert nicht allein, nicht nach dem,

Weitere Kostenlose Bücher