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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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dachte, es wär ein Riesenerfolg.«
    »Geht den Bach unter«, sagte Tandon und rümpfte leicht die Nase. »Im Büro heißt es, dass D’Cruz deswegen nach London geflogen ist.«
    »Was hat er damit zu tun?«, fragte Clayton und ließ Tandon reden, obwohl er den Eindruck hatte, dass das Gehörte nichts mit seinem Auftrag zu tun hatte.
    »Er ist einer der großen Investoren und war zusammen mit anderen verantwortlich für die Besetzung des Vorstands«, sagte Tandon. »Die IPL ist die lukrativste Version von Cricket, die je gespielt wurde. Hunderte Millionen von Menschen verfolgen die Spiele. Wir sind völlig besessen davon. Für unsere junge Nation ist es ein Quell des Stolzes. Wenn bewiesen würde, dass die Korruption die tiefsten Tiefen erreicht hat, wird das indische Wutgeheul auf der ganzen Welt zu hören sein, das verspreche ich Ihnen.«
    »Wovon reden wir?«, fragte Clayton, dem in diesem wie irrsinnig prosperierenden Land kein einziges Unternehmen einfiel, das nicht korrupt war, weshalb er einen Vergleichsmaßstab brauchte. »Wie schlimm auf der Wundbrand-Skala?«
    »Eine Acht komma vier«, antwortete Tandon bis auf die Dezimalstelle präzise. »Wenn man in diesem Land Milliardär ist, gehört man zu einer Handvoll Menschen in einer wimmelnden Masse. Man fühlt sich erhaben. Aber um sich jenen Extra-Kick der Macht zu verschaffen, möchte man gern etwas wissen, was alle anderen nicht wissen. Es geht nicht um Geld. Es geht um die absolute Kontrolle. Sich zurückzulehnen und den hysterischen Millionen zuzusehen, die ihre Mannschaften anfeuern, während man selbst das Ergebnis schon … mit absoluter Gewissheit kennt.«
    »Ah ja, manipulierte Spiele.«
    »Wir sind noch nicht sicher, aber die Hysterie nimmt zu.«
    »Haben diese Diskussionen über die IPL einen Ihrer leitenden Offiziere veranlasst, über die guten alten Zeiten mit Goldfinger zu plaudern? Denn sosehr uns seine Investition auch gefallen würde, müssen wir doch darauf achten, woher das Geld stammt.«
    »Na ja, nicht direkt, aber als ich gerade gehen wollte, ist mir noch etwas anderes aufgefallen, obwohl ich nicht weiß, ob es relevant ist«, sagte Tandon. »Ich bin auf einen Polizeibericht vom 27. Januar 2012 gestoßen. Es gab einen Einbruch in einer von Goldfingers Autofabriken.«
    »Was wurde gestohlen?«
    »Das ist das Interessante«, sagte Tandon. »Offenbar gar nichts. Einziger Beweis waren ein großes Loch in dem Außenzaun und zwei aufgebrochene Schlösser in einem der Lagerhäuser, aber gestohlen wurde anscheinend nichts.«
    »Und was wurde in diesen Lagerhäusern aufbewahrt?«
    »Die Prototypen von irgendwelchen Elektroautos.«
    »Industriespionage?«
    »Wer weiß das schon?«, fragte Tandon und spreizte die leeren Hände.
    Sie waren im Half Moon Pub in der Mile End Road. Dan brachte zwei Pints Lager an ihren Tisch.
    »Was ist mit den Chips?«, fragte Skin, gerade als Dan seinen Hintern wieder auf den Sitz gepflanzt hatte.
    »Mann«, sagte Dan. »Die haben hier auch ein komplettes Frühstück, wenn du willst.« Er ging zurück an die Bar und kaufte zwei Tüten Chips.
    »Netter Laden«, sagte Skin.
    »War früher mal ein Theater«, erwiderte Dan und sah sich um.
    »Jeder Laden, in dem man morgens um halb zehn ein Pint bekommt, kriegt meine Stimme«, sagte Skin. »Nur die ScheißStudenten stören.«
    »Wie geht’s deiner Schulter?«
    »Nicht schlecht«, antwortete Skin. »Saubere Arbeit.«
    »Trink nicht so viel, solange du Schmerzmittel schluckst, und achte darauf, das Antibiotikum bis zum Ende zu nehmen«, sagte Dan. »Wenn die Schulter sich entzündet, sitzen die Bullen an deinem Krankenhausbett, und die bringen bestimmt keine Blumen mit.«
    »Ja, okay«, sagte Skin. »Und, was gibt’s Neues?«
    »Wieso denkst du, dass ich was Neues hab?«
    »Wenn nicht, was machen wir dann hier?«
    »Uns privat treffen?«
    »Ah, ja. Du bist mir ehrlich gesagt ein bisschen zu tuntig. Liest zu viele Bücher und so. Mein Dad hat immer gesagt: Vertraue nie einem Schlaumeier, die ficken dich in den Arsch.«
    »Hat er dir auch erzählt, dass alle Krankenpfleger schwul sind?«
    »Hat er. Sind sie?«, fragte Skin und zog sein Glas weg. »Ich weiß, dass du auf mich stehst.«
    »Hör doch auf«, sagte Dan.
    »Ach nein, jetzt fällt es mir wieder ein. Die Freundin, die dich in den Knast gebracht und dann nie besucht hat«, sagte Skin. »Vielleicht haben sie dich in Wandsworth umgedreht. Kommt vor.«
    »Das Einzige, was in Wandsworth passiert ist, war, dass ich

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