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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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kein finanzielles oder materielles Interesse haben, gleichzeitig jedoch maximalen Druck ausüben, damit du sie ernst nimmst, heißt, dass du irgendeine Ahnung haben musst, aus welcher Richtung dieser Druck kommt. Also, spuck es aus, Frank.«
    »Ich weiß es wirklich nicht«, sagte er. »Ich stell mich nicht schwierig an. Wie du weißt, sind meine Angelegenheiten, vorsichtig ausgedrückt, äußerst kompliziert. Meine Vergangenheit vor meiner Karriere als Geschäftsmann war schon verdammt heikel. Ich habe meine eigenen internen Ermittlungen gestartet, um herauszufinden, wer so etwas tun könnte. Ich habe auch einen Verdacht, aber ich will ihn nicht äußern, damit nicht alle in eine Richtung lospreschen, die sich am Ende vielleicht als falsch erweist.«
    »Hör zu, Frank, du hast mich gebeten, etwas für dich zu tun, und ich habe grundsätzlich zugesagt. Wenn du willst, dass ich diese Vereinbarung erfülle, musst du anfangen, mir von deinem Verdacht zu erzählen, und darauf vertrauen, dass ich das Richtige tue.«
    »Aber das muss unter uns bleiben, bis ich eine Bestätigung habe, denn wenn du den Spezialisten für Terrorabwehr beim Special Crime Command von der Sorte Leute erzählst, mit der wir es möglicherweise zu tun haben, werden sie eine Riesenfahndung in Gang setzen, und dann wird der Boden so heiß, dass die Entführer Alyshia garantiert umbringen und fliehen.«
    Zum ersten Mal im Verlauf dieser Entführung spürte Boxer, wie seine Handflächen feucht wurden. Er war den Adrenalinkick gewohnt, erwartete, ja genoss ihn sogar, aber das fühlte sich mehr an wie Furcht. Er suchte nach Wahrhaftigkeit in D’Cruz’ Gesicht, doch die Miene des Millionärs verriet ihm nur, was man in den Augen jedes Mannes in vergleichbarer Lage erwartet hätte: Verzweiflung und Angst.
    Der Mann ist ein Schauspieler, schoss es Boxer durch den Kopf.
    »Du hast mir noch nicht dein Wort gegeben, Charlie.«
    »Es würde auch keine Rolle spielen, wenn ich dir mein Wort gebe«, erwiderte Boxer. »Ich bin gegenüber Pavis vertraglich verpflichtet, den Einsatzleiter über alle Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.«
    »Dann muss ich meinen Verdacht bis auf weiteres für mich behalten«, sagte D’Cruz. »Und mehr ist es auch nicht. Ich habe keinen Beweis.«
    »Und was soll ich deiner Meinung nach tun?«, fragte Boxer. »Du hast mich engagiert, damit ich dir deine Tochter heil zurückbringe.«
    »Du kannst nur die Verhandlungen aufrechterhalten.«
    »Aber es gibt keine Verhandlungen«, sagte Boxer. »Sie haben uns in der Hand. Wir haben keine Möglichkeit, in unserem Sinne auf die Situation einzuwirken. Wir können nicht mal herausfinden, wo sie sind, nachdem die Leute, die die Drecksarbeit erledigt haben, alle tot sind.«
    »Dieses Maß an Brutalität ist nicht ungewöhnlich, wie du bestimmt weißt«, sagte D’Cruz. »Im Moment kannst du nur warten, Isabel unterstützen, positiv denken …«
    »Führst du geheime Verhandlungen, während wir hier reden?«
    »Nein, keine Verhandlungen, ich stelle nur Ermittlungen an – genau wie Pavis.«
    Es klingelte. Boxer stand auf. D’Cruz packte seinen Arm.
    »Isabel sollte nichts von diesen Morden erfahren«, sagte er.
    »Und was sollen wir ihr erzählen?«
    »Ich denk mir irgendwas aus. Und du steigst darauf ein. Frag mich, ob ich in irgendwelche kontroversen Geschäfte verwickelt bin, bei denen in naher Zukunft eine Entscheidung ansteht. Den Rest improvisieren wir.«
    Boxer stürmte an ihm vorbei in den Flur und hielt Isabel von der Haustür zurück.
    »Erwartest du jemanden?«, fragte er.
    »Nein«, sagte sie.
    Er blickte durch den Spion. Vor der Tür stand ein Mann in Motorradkleidung, hinter ihm eine Vespa mit einer Transportbox mit der Aufschrift »Domino’s Pizzas« und einer Telefonnummer.
    »Hat irgendjemand Pizza bestellt?«, fragte Boxer und dachte an den Anschlag vom Vorabend.
    »Nein.«
    »Geh mit Frank ins Wohnzimmer, und mach die Tür zu.«
    Boxer rannte nach oben, holte seine Halbautomatik aus der Reisetasche und steckte sie hinten in den Hosenbund. Es klingelte erneut. Er stürzte wieder nach unten und öffnete die Tür.
    »Pizzadienst.«
    »Wir haben keine Pizza bestellt.«
    »Es sind zwei.«
    »Wir haben auch keine zwei bestellt.«
    Der Motorradfahrer überprüfte die Hausnummer und blickte auf seinen Lieferschein. »Das ist der Wycombe Square, und auf meiner Bestellung stehen zwei Pizzas für Nummer vierzehn, und das ist die Tür, in der Sie stehen.«
    »Wer hat die Bestellung

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