Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb, mein Prinz

Stirb, mein Prinz

Titel: Stirb, mein Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
Vom Netzwerk:
Informanten eingespeichert war, aber in Wirklichkeit Lynn Windsors Nummer ist.«
    »Dann müssen wir sie vorladen. Zur Vernehmung.«
    »Aber was ist mit …«
    »Ich denke nicht, dass es da ein Problem gibt. Nicht in diesem speziellen Fall. Schließlich wäre all das nie ans Licht gekommen, wenn Sie nicht bei ihr übernachtet hätten. Sie muss es gemacht haben, während Sie geschlafen haben.«
    »Sie ist zwischendurch mal aufgestanden und in der Wohnung herumgelaufen …«
    »Dann laden Sie sie vor.«
    »Irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass Glass das absegnen wird.«
    »Sie leiten jetzt die Ermittlung, schon vergessen?«
    Mickey nickte grinsend. »Stimmt auch wieder. Wenn ich sie zum Verhör hier habe, helfen Sie mir dann?«
    Marina lächelte. »Mit Vergnügen.«
    Mickey stand auf. »Dann hole ich sie jetzt gleich her. Danke fürs Zuhören.«
    »Jederzeit«, sagte Marina und sah Mickey nach, als er den Raum verließ.
    Dann stand sie ebenfalls auf. Holte ihr Handy aus der Tasche und überlegte, ob sie Phil anrufen sollte. Dann steckte sie das Handy wieder ein. Es war besser, wenn sie ihm ein bisschen Raum gab. Er wird sich schon melden, wenn er mich braucht , dachte sie.
    Dann ging sie zurück an ihre Arbeit.

    98 »Hat man der Abteilung Organisiertes Verbrechen den Etat gekürzt, oder was?«
    Phil ging durchs Hotelzimmer, nahm Gegenstände in die Hand und stellte sie mit einem Ausdruck des Ekels angesichts des Drecks und der Unordnung wieder hin.
    »An einem Ort wie diesem würde uns nie jemand vermuten«, erklärte Fennell.
    »Es sei denn, er hat einen Sprung in der Schüssel«, sagte Don.
    Phil lachte. »Im Ernst. Warum gerade hier?«
    Clemens zuckte die Achseln. »Wir haben eine Abmachung.«
    Phil lächelte. »Ah, verstehe. Die letzte Razzia der Einwanderungsbehörde. War das Ihr Ding?«
    Die zwei Männer schwiegen.
    »Das Hotel räumen, dichtmachen, und ganz zufällig gerät einem dabei ein Schlüssel in die Hände. Ihre ganz private kleine Basis für Ihre Abenteuer. Sehr clever.«
    »Wie wär’s«, sagte Clemens, »wenn wir jetzt mal zur Sache kämen?«
    »Was, kein Tee?« Phil musterte die Gerätschaften zur Teezubereitung. »Na ja, vielleicht eher nicht.« Er ließ sich auf einem Stuhl in der Nähe des Fensters nieder. Hoffte, dass der sein Körpergewicht aushalten würde.
    »Erzählen Sie mir von DCI Glass«, sagte er.
    Fennell tat ihm den Gefallen. »Wir observieren Glass schon seit geraumer Zeit.«
    »Wir sind vor einer ganzen Weile auf ihn aufmerksam geworden. Wegen seiner kriminellen Aktivitäten.«
    »Als da wären?«, wollte Don wissen.
    »Drogen«, sagte Fennell.
    »Menschenhandel. Zwangsprostitution«, ergänzte Clemens.
    »Er hilft osteuropäischen Banden, hier Fuß zu fassen.«
    »Warum sonst, glauben Sie, wollte er den Posten hier haben?«, sagte Clemens. »Colchester liegt direkt neben Harwich. Eine hübsche kleine Zulieferkette vom Kontinent.«
    »Verzeihen Sie, wenn ich eine naheliegende Frage stelle«, sagte Phil. »Aber wenn Sie das alles über ihn wissen, warum haben Sie ihn dann noch nicht verhaftet?«
    »Weil so was seine Zeit braucht«, antwortete Fennell.
    »Den Fall wasserdicht zu machen, und das möglichst unauffällig, damit er keinen Wind davon bekommt. Seine Geschäftspartner umzudrehen«, warf Clemens ein.
    »Dafür zu sorgen, dass alles hieb- und stichfest ist … Das dauert.«
    »Dazu kommt« – wieder Clemens –, »dass wir ihn auf frischer Tat ertappen wollen.«
    »Vorzugsweise zusammen mit seinen Partnern.«
    »Und wann soll das passieren?«, meldete sich Donna zu Wort. Phil sah ihr an, dass sie wild entschlossen war, sich nicht ignorieren und an den Rand drängen zu lassen. Er bewunderte sie für ihren Kampfgeist. »Heute, morgen, wann? Und bis dahin lassen Sie ihn einfach so weitermachen?«
    »Heute Nacht«, sagte Fennell.
    »Es kommt eine neue Lieferung über Harwich«, sagte Clemens. »Bei der Gelegenheit werden wir ihn festnehmen.«
    »Lieferung?«, fragte Don. »Was für eine Lieferung?«
    »Menschen«, sagte Fennell.
    »Mädchen«, korrigierte Clemens. »Kinder. Allesamt aus Osteuropa.«
    Phil sah, wie Donna den Kopf hängen ließ. Bemerkte die Verzweiflung in ihrem Blick. Instinktiv sah sie zu dem kleinen Jungen hin. Der konnte kaum noch die Augen offen halten. Er hatte sich auf einer Seite des Betts zusammengerollt und war kurz davor einzuschlafen.
    Dann hob Donna wieder den Kopf. Wut blitzte in ihren Augen. »Und das ist alles, ja? Sie schnappen

Weitere Kostenlose Bücher