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Stirb, mein Prinz

Stirb, mein Prinz

Titel: Stirb, mein Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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danebengelegen.
    »Entführen Sie oft Kollegen mit vorgehaltener Waffe?«, fragte er. Er hatte das Gefühl, der Empörung über ihre Behandlung Luft machen zu müssen. »Ist das Ihre übliche Vorgehensweise?«
    »Sie sind in ein von uns observiertes Haus eingebrochen«, antwortete Fennell ungerührt in sachlichem Ton. »Wir wussten nicht, wer Sie sind. Wir haben Sie hierhergebracht, um Sie zu befragen.«
    »Organisiertes Verbrechen?«, sagte Don. Er wandte sich an Phil. »Sind die nicht verpflichtet, Bescheid zu geben, wenn sie in der Gegend sind?«
    »Doch«, sagte Phil, »das sind sie.« Verstimmt sah er die beiden an. »Und? Ich bin Detective Inspector bei der Abteilung für Kapitalverbrechen. Wenn irgendjemand über Ihre Anwesenheit in Kenntnis hätte gesetzt werden müssen, dann doch wohl ich.«
    »Normalerweise schon«, räumte Fennell ein.
    »Und bei jeder anderen Operation hätten wir es auch getan«, ergänzte Clemens.
    »Aber?«, sagte Phil.
    »Der Fall hier ist anders. Heikler«, meinte Fennell.
    »Erst recht«, fuhr Clemens fort, »in Anbetracht der Tat­sache, wer Sie sind und wo Sie arbeiten.«
    »Geschweige denn für wen.«
    Phil runzelte die Stirn. Die beiden machten ihn ganz wahnsinnig. »Sind Sie zwei eine Comedy-Nummer, oder was?«, sagte er. »So wie Sie sich immer gegenseitig –«
    »Die Sätze zu Ende sprechen«, schloss Don.
    Die Frau auf dem Bett lachte. Fennell und Clemens wirkten verärgert.
    »Also gut«, sagte Phil. »Wieso spielt es eine Rolle, für wen ich arbeite?«
    »Kennen Sie Detective Chief Inspector Brian Glass?«, fragte Fennell.
    Es war nicht gerade die Eröffnungsfrage, mit der Phil gerechnet hatte, aber in gewisser Weise war sie genau richtig. »Ja«, sagte er vorsichtig. »Den kenne ich.«
    Don zeigte weniger Zurückhaltung. »Und er ist ein Schweinehund.«
    Clemens lächelte, wovon seine Augen zu tränen begannen.
    »Wenn das so ist, werden wir bestimmt alle gut miteinander auskommen«, sagte er.
    96 »Als Erstes«, sagte Wächter, »sollten wir unser neues Mitglied willkommen heißen.« Mit der Hand deutete er nach links. »Unseren Missionar.«
    Der neue Missionar lächelte. »Es ist schön, hier zu sein. Danke.«
    »Leider fehlt uns für weitere Höflichkeiten die Zeit. Kommen wir zur Sache. Vielen Dank, dass ihr alle so kurzfristig erschienen seid. Bestimmt seid ihr der Ansicht, dass wir dies alles auch am Telefon hätten besprechen können, aber der Plan ist in seine kritische Phase eingetreten, und es wäre eventuell zu riskant gewesen.«
    Sie saßen in ihrem angestammten Konferenzraum um den Tisch herum. Diesmal gab es kein Wasser.
    Wächter blickte in die Runde. »Lehrer?«
    Missionar lachte. Gesetzgeber sah ihn durchdringend an. Er hörte auf zu lachen.
    »Aus meiner Sicht hätte es nicht besser laufen können. Mission in jeder Hinsicht erfüllt. Er hat den Köder geschluckt, die Information wurde ihm erfolgreich untergejubelt. Und es hat durchaus Spaß gemacht, sie ihm unterzujubeln.«
    Wächter rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum.
    »Verzeihung.« Lehrer zögerte kurz und fuhr dann fort. »Jedenfalls ist alles nach Plan gelaufen.«
    Gesetzgeber beugte sich über den Tisch. Er hatte in Lehrers Zögern noch etwas anderes wahrgenommen. »Bist du dir ganz sicher?«
    »Absolut sicher. Ich hätte nichts gegen eine Wiederholung einzuwenden.«
    Gesetzgeber lehnte sich wieder zurück. »Das wird nicht nötig sein.«
    Wächter wandte sich an Gesetzgeber. »Und du? Wie sieht es bei dir aus?«
    Gesetzgeber wartete, bis er sich der Aufmerksamkeit der anderen gewiss sein konnte, dann begann er mit seinem Bericht. »Im Großen und Ganzen gut. Es ist uns gelungen, den Jungen zurückzuholen. Unsere Spur konnten wir verwischen. Lister kann unmöglich mit uns in Verbindung gebracht werden.«
    »Eine Schande, ihn zu verlieren«, meinte Lehrer. »Er war ein guter Kunde.«
    »Es wird andere geben«, sagte Gesetzgeber. »Die Ermittlungen treten auf der Stelle. Sowohl was Weavers Tod anbelangt als auch in Bezug auf den Jungen. Und die Sache mit der Entflohenen, Faith Luscombe, wird für uns wohl kein Nachspiel haben.«
    »Hättest du die Güte, das näher auszuführen?«, fragte Wächter.
    Gesetzgeber zuckte die Achseln. Es missfiel ihm sichtlich, der Bitte nachzukommen, aber tat es dennoch. »Ein Detective wurde von dem Fall abgezogen. Es stand zu befürchten, dass er uns zu nahe kommt.«
    »Von dem Fall abgezogen?«, fragte Wächter.
    »Suspendiert. Und eine andere Ermittlerin

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