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Stirb, mein Prinz

Stirb, mein Prinz

Titel: Stirb, mein Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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fragte Mickey.
    »Für den Fall, dass sie etwas … Sensibles zu enthüllen hat.« Er wandte sich zum Gehen, drehte sich dann aber noch einmal um. »Gut, äh … gute Arbeit, DS Philips.«
    Dann war er verschwunden.
    Mickey wandte sich zu Marina um und wollte etwas sagen, aber sie legte einen Finger an die Lippen und sah zur Tür. Sie warteten, bis Glass den Vernehmungsraum betreten und Lynn Windsor zusammen mit Michael Fenton hinausbegleitet hatte.
    Erst danach sprach Mickey.
    »Was sollte das denn? Und wo haben Sie all die Informa­tionen her?«
    »Das erkläre ich Ihnen später. Unter vier Augen«, antwortete sie. »Das Wichtigste für den Moment ist nur, dass Glass Dreck am Stecken hat. Er ist so korrupt, wie man überhaupt nur sein kann.«
    Mickey lachte leise auf. »Darauf bin ich schon selbst gekommen.«
    »Er steckt bis zum Hals in dieser Sache mit drin.« Marina sah auf ihre Armbanduhr. »Zeit für einen Kaffee. Kommen Sie, ich lade Sie ein.«
    Gemeinsam verließen sie den Raum.

    106 Phils Handy klingelte.
    Er hatte mit Marina gerechnet, die ihn zurückrufen wollte, um ihm zu berichten, wie Mickeys Vernehmung von Lynn Windsor gelaufen war. Doch er irrte sich. Es war Nick Lines, der Rechtsmediziner.
    »Da muss ich rangehen«, informierte Phil die anderen im Hotelzimmer.
    »Hi, Phil, Nick hier. Wie geht’s?«
    »Suspendiert, ob Sie’s glauben oder nicht. Und Ihnen?«
    Eine Pause entstand, während Nick die Neuigkeit verdaute. »Wie bitte?«
    »Suspendiert. DCI Glass hat mich vom Dienst suspendiert.«
    »Wieso denn das?«
    »Weiß der Himmel. Fragen Sie ihn doch.«
    »Das tut mir leid.«
    »Schon gut«, sagte Phil. »Ist nur vorübergehend.« Wollen wir’s hoffen , fügte er im Stillen hinzu. »Was gibt es denn?«
    »Ich versuche die ganze Zeit, Rose Martin zu erreichen, erwische sie aber nicht.«
    »Ja«, sagte Phil. »Das kann ich mir denken. Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen?«
    »Wissen Sie denn, wo sie steckt?«
    Phil dachte lange über eine Antwort nach. »Ich glaube, sie wird für absehbare Zeit nicht erreichbar sein.«
    »Ah.«
    »Ja.« Sollte Lines ruhig denken, dass sie den Dienst bereits wieder quittiert hatte. Phil würde ihm nicht widersprechen.
    »Aber kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen?«
    »Es geht um eine Frage, die sie mir gestellt hatte. Ich hatte an der Fußsohle ihrer jungen Verkehrstoten ein Brandmal entdeckt, und sie hatte mich gebeten, nach Parallelen zu suchen.«
    Phil warf einen kurzen Seitenblick zu Donna, dann widmete er sich wieder dem Telefonat. »Und? Haben Sie welche gefunden?«
    »Nicht an einer Leiche, nein. Aber Ihr Fall – der Junge aus dem Keller, der im Krankenhaus lag. Ich habe mit einem Bekannten aus dem General Hospital gesprochen. Wie es scheint, hat dieser Junge auch so ein Brandzeichen. Ich habe die Fotos nicht gesehen, aber Sie können sie sich ja ohne weiteres beschaffen.« Dann ging ihm auf, was er gesagt hatte. »Oh. Tut mir leid.«
    »Kein Problem. Ich gebe die Information weiter.«
    »Diese Suspendierung«, sagte Lines. »Ich nehme an, Sie werden dagegen vorgehen?«
    »Notfalls bis ganz nach oben.«
    »Bei allem, was bei Ihnen gerade los ist, würde man doch meinen, dass Glass jede Hilfe recht sein kann. Er macht einen großen Fehler.«
    »Ganz meine Meinung, aber machen Sie sich darüber keine Gedanken.« Phil sah zu Fennell und Clemens hinüber, die auf dem Bett saßen und das Vorgehen für den am Abend geplanten Zugriff besprachen. »Ich habe da so ein Gefühl, dass unser geschätzter DCI nicht mehr lange hier sein wird …«
    107 Glass setzte sich im Vernehmungsraum an den Tisch. Es war ein anderer Vernehmungsraum, ohne Kameras und Tonbandgerät. Hier waren sie ungestört. Für eine spontane Zusammenkunft der Ältesten.
    Ihm gegenüber saßen Lynn Windsor und Michael Fenton. Lynn war am Ende ihrer Kräfte und schien mit ihren Gedanken weit weg zu sein. Fentons Stirn war gerunzelt. Er hatte Glass angerufen, nachdem Lynn das Büro verlassen hatte, um sich mit jemandem zu treffen, und nicht zurückgekehrt war. Man hatte Mickey Philips identifizieren können, ebenso seinen Wagen, als er mit ihr davongefahren war. Die beiden Ältesten waren gerade noch rechtzeitig auf dem Revier ein­getroffen.
    Glass spürte, dass die anderen zwei kurz davor waren, panisch zu werden. Er musste die Sache in die Hand nehmen, und zwar schnell.
    »Wir müssen uns was einfallen lassen«, sagte er. »Los. Konzentriert euch. Denkt nach.«
    Lynn Windsor wollte etwas sagen.

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