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Stirb, mein Prinz

Stirb, mein Prinz

Titel: Stirb, mein Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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Überaus bereitwillig, wenn ich mich recht erinnere. Jetzt ist es an der Zeit, diesen Preis zu bezahlen.«
    »Ich … ich … Was, wenn ich mich weigere?«
    Ein leises Lachen. »Muss ich die Frage wirklich beantworten?«
    Lister seufzte. »Ich … ich bin auf dem Weg in mein Büro. Rufen Sie mich da zurück.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, legte er auf und steckte sein Handy ein. Dann sah er sich zum nunmehr dritten Mal um.
    Sein erster Gedanke war Flucht. Einfach verschwinden, sofort. So weit weg, wie es ging. Aber er wusste, dass es zwecklos wäre. Sie würden ihn aufspüren, ganz egal, wo er sich verkroch. Sie würden sich nicht mal die Mühe machen, es selbst zu tun. Ein paar Worte zu den richtigen Leuten, und die Sache würde ihren Lauf nehmen.
    Ein weiterer Seufzer. Mit klopfendem Herzen eilte er in sein Büro. Die Leute nickten ihm auch weiterhin lächelnd zu, und es gelang ihm, jeden einzelnen Gruß zu erwidern. Wie? , fragte er sich. Wie schaffte er das? So zu tun, als wäre alles in bester Ordnung, während in seinem Innern ein solcher Aufruhr tobte? Er wusste, wie. Die Erkenntnis kam unerwartet und mit dem metallischen, endgültigen Knirschen eines Schlüssels, der im Schloss einer Zellentür umgedreht wird.
    Weil er es schon einmal getan hatte. Sogar mehr als einmal. Er hatte die Fassade seines normalen Lebens aufrechterhalten, während er im Geheimen … anderen Dingen gefrönt hatte. Und diese Dinge hatten ihn jetzt eingeholt. Seine zwei Welten waren aufeinandergeprallt.
    Bei seinem Büro angekommen, ging er direkt hinein und wies seine Sekretärin an, keine Anrufe durchzustellen. Er schloss die Tür hinter sich. Setzte sich an seinen Schreibtisch. Wartete.
    Es dauerte nicht lange.
    »Was … was wollen Sie?« Er wusste, wer es war, ohne auf die Nummer schauen zu müssen.
    »Genau das, was ich gesagt habe, Samuel. Sie schulden uns etwas. Heute ist Zahltag.«
    »Ich … ich kann das nicht machen …« Er war den Tränen nahe. Kurz davor, einfach aufzugeben.
    »Doch, Sie können. Und Sie werden.«
    Er öffnete den Mund, um zu sprechen, doch ihm fiel keine Antwort ein. Es gab wohl auch keine.
    Schweigen.
    Irgendwann ein Seufzer. »Also gut. Was … was soll ich tun?«
    Die Stimme am anderen Ende erklärte es ihm.
    Und Samuel Lister wusste, dass es keine Rolle mehr spielte, was ab jetzt geschah.
    Dies war das Ende für ihn.
    53 »Es tut mir ja leid, aber so ist es nun mal.« Lynn Windsor kehrte Mickey den Rücken zu und entfernte sich, als sei er damit entlassen.
    Das wollen wir doch mal sehen , dachte Mickey und folgte ihr.
    Er war noch einmal in die Anwaltskanzlei gefahren, diesmal, um mehr über Adam Weaver in Erfahrung zu bringen. Weit war er nicht gekommen. Lynn Windsor mauerte.
    »Lynn, lassen Sie mich bitte nicht einfach so stehen.«
    Sie hielt an und drehte sich um. Stieß einen leidgeprüften Seufzer aus. Ihre Gesichtszüge wirkten anders als am Tag zuvor. Härter, abweisender. Ihr Verhalten hatte nichts Kokettes mehr an sich, sie dachte ausschließlich an die Arbeit, die sie zu erledigen hatte. Sobald sie Mickey, den Störenfried, losgeworden war.
    »Ich muss mit Ihnen sprechen. Und mit Ihrem Chef. Es geht um Adam Weaver. Ich habe ihn gestern hier gesehen, als er zu einem Termin kam. Am Abend habe ich ihn dann noch mal gesehen. Und da war er überaus tot.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Tot?«
    »Haben Sie heute noch keine Nachrichten gehört? Keine Zeitung gelesen?«
    »Nein …«
    »Er wurde gestern am späten Abend tot in seinem Hotel aufgefunden. Ermordet.«
    Sie wandte sich von ihm ab. »Um Gottes willen …«
    »Sie sagen es. Das heißt, ich gehe jeder nur erdenklichen Spur nach.«
    Lynn Windsor ließ den Kopf hängen, den Blick zu Boden gerichtet. Ihre Schultern hoben und senkten sich, als sie seufzte. Dann sah sie auf.
    »Sie … Sie kommen besser mit in mein Büro.«
    Sie ging. Mickey folgte ihr und schloss die Tür hinter sich. Sie setzten sich einander gegenüber an den Schreibtisch.
    »Also«, begann sie. Sie sah ihn nicht an, sondern blätterte geistesabwesend in einem Stapel Unterlagen. »Erklären Sie mir noch mal, was passiert ist und was genau Sie von mir wollen.«
    »Ich will wissen, wieso Adam Weaver gestern hier war. Mit wem er verabredet war, worum es bei dem Treffen ging, was er für Geschäfte gemacht hat.«
    »Er wollte zu meinem Chef. Zu der Frage, worüber sie geredet haben …« Sie hob die Schultern. »Ich fürchte, das kann ich nicht sagen.«
    »Dürfte ich dann bitte

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