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Stirb, mein Prinz

Stirb, mein Prinz

Titel: Stirb, mein Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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und billig, aber was Besseres hatte sie nicht. Sie holte aus und erwischte Rose Martin damit am Wangenknochen. Danach schlug sie gleich noch ein zweites Mal zu, legte all ihre Kraft in den Schlag. Sah, wie der Kopf der Polizistin zurückflog und ihr ganzer Körper eine Pirouette drehte.
    Martin prallte gegen die Bettkante und ging zu Boden.
    Donna warf die Lampe weg, hob den Fuß, zielte und trat zu. Rose Martin stieß einen Schrei aus. Donna hörte und spürte Rippen knacken. Wollte erneut zutreten. Das Adrenalin jagte durch ihren Körper, sie war wie berauscht vom Machtgefühl. Sie lachte. Auf eine Bullenschlampe eintreten. Besser ging’s nicht.
    Aber ihr Triumph währte nur kurz. Mitten im Tritt packte Rose Martin ihren Knöchel und drehte ihn mit einem Ruck herum.
    Jetzt war Donna wieder diejenige, die schrie. Sie spürte, wie ihr Knie sich verdrehte, hörte Knorpel knirschen, merkte, wie ihr Bein in die falsche Richtung abzuknicken drohte. Sie versuchte, die Drehung mitzumachen, um sich nicht noch schlimmer zu verletzen. Sie taumelte herum und kam unsanft auf dem Boden auf.
    Von dort sah sie, wie Rose Martin sich mühsam aufrappelte und, den Arm auf die verletzten Rippen gepresst, in wilder Entschlossenheit auf sie zukroch.
    Donna sah sich nach einer Waffe um, fand aber keine.
    Sie tastete nach dem Küchenmesser. Im Liegen versuchte sie es aus ihrer Jacke zu zerren. Hoffentlich bekam sie es zu fassen, bevor Rose Martin bei ihr war. Donna riss die Klinge zurück, den Griff fest umklammert, bereit zuzustechen.
    Aber dazu kam es nicht. Ein spitzer Schrei zerriss die Luft. Die zwei Frauen erstarrten und drehten sich gleichzeitig um.
    Im Türrahmen stand Ben. Mit kreidebleichem, versteinertem Gesicht starrte er die beiden Frauen an.
    Rose Martin ließ die Faust sinken. Donna das Messer. Sie stützte sich auf den Ellbogen ab und stemmte sich in die Höhe.
    »Ben. Komm her …«
    Ben rührte sich nicht vom Fleck.
    »Ist schon gut«, sagte Rose Martin. Sie sah den Jungen an, konnte seinem Blick aber nicht lange standhalten. »Ich bin von der Polizei.«
    »Klar«, ächzte Donna. »Das wird ihn garantiert beruhigen.«
    Rose seufzte und musterte Donna. Die erwiderte den Blick. Ihr Kampfgeist war erloschen. Stattdessen herrschte nun eine Art taube Befangenheit zwischen ihnen.
    Rose warf einen Blick auf das Messer. »Das geben Sie mal besser her.«
    Donna sah erst das Messer an, dann Rose. Widerstrebend hielt sie es ihr hin. Rose nahm es und steckte es ein. Dann griff sie nach der Bettkante und versuchte sich aufzurichten.
    »Soll ich Ihnen hochhelfen?«
    Auch Donna war dabei, sich aufzurappeln.
    »Geht schon.«
    Die zwei Frauen kamen mühsam auf die Beine. Standen da und sahen sich an.
    Donnas erster Gedanke war, abzuhauen, aber sie unterdrückte ihren Fluchtimpuls. Ja, sie war drauf und dran gewesen, mit einem Messer auf eine Polizistin loszugehen. Ja, sie hatte der Frau ein paar Rippen gebrochen. Aber dieselbe Frau war in ihr Haus eingestiegen und hatte sie tätlich angegriffen. Vermutlich würde man sie deswegen also nicht einbuchten. Rose Martins Miene verriet, dass sie etwas Ähnliches dachte.
    Donna sah zu Ben. »Geh und setz Wasser auf, sei so lieb.«
    Noch immer wie betäubt, zog sich der Kleine aus dem Schlafzimmer zurück.
    Die zwei Frauen maßen einander mit abschätzenden Blicken.
    »Sie haben mich reingelegt«, meinte Rose Martin.
    »Tut mir leid«, sagte Donna. »Ich musste abhauen. Als ich erfahren hab, dass Faith was passiert ist, so wie sie es die ganze Zeit gesagt hat, da wusste ich, dass ich weg muss.«
    Rose runzelte die Stirn. »Was soll das heißen, so wie sie es die ganze Zeit gesagt hat?«
    »Sie hat gesagt, wenn ihr irgendwas zustößt, wenn sie unter rätselhaften Umständen ums Leben kommt, dann soll ich mir Ben schnappen und abhauen. Weil er nämlich als Nächster dran wäre. Und dann ich.«
    Rose wirkte, als sei sie bereit, ihr zu glauben, müsse aber noch überzeugt werden. »Und warum sind Sie dann zurückgekommen?«
    Donna zuckte die Achseln. Versuchte, ganz unverfänglich zu wirken. Was ihr gründlich misslang. »Hatte was vergessen.«
    »Und was?«
    Sie zögerte. Rose bemerkte es sofort.
    »Ich habe gefragt, was?«
    Donna seufzte. Es hatte keinen Sinn zu lügen. »Faith hatte so ein Heft. Ein Tagebuch. Darin hat sie alles aufgeschrieben, wer hinter ihr her war, was passiert ist und so weiter. Sie hat gesagt, die richtigen Leute würden eine Menge Geld dafür bezahlen.«
    »Wo ist das

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