Stirb mit mir: Roman (German Edition)
Teil meines Plans, außerdem hatten wir abgemacht, mit dem sexuellen Akt bis zum sechzehnten Juni zu warten – um seinen Tod weiter zu verschönen.
»Es ist eine Überraschung«, erklärte ich. »Komm in einer Viertelstunde nach unten. Du brauchst dich dazu nicht anzuziehen.«
Wegen des Sonnenaufgangs wollte ich, dass es draußen stattfand. Praktischer war es obendrein. Ich breitete einige Zeitungsseiten über das Gras und bildete so einen Teppich aus Wörtern. In meinem Garten stand eine Bank, auf die ich alles Notwendige legte, sorgfältig ausgerichtet wie auf dem Tablett eines Chirurgen. All das deckte ich mit einem weißen Laken zu, denn ich wollte Smith überraschen.
Er kam aus der Frühstücksecke und blieb im Türrahmen stehen. Ich rief ihn leise zu mir. Zwar konnten die Nachbarn uns nicht sehen, doch wenn sie die Fenster geöffnet hatten, würden sie eine laute Stimme hören.
»Sei nicht so schüchtern, und komm her.«
Nur mit seiner Brille bekleidet trat er zu mir. Auch ich war noch nackt, aber ich fühle mich wohl in meiner Haut und war kein bisschen verlegen. Ich hob das Laken von dem improvisierten Tisch und griff nach dem kleinsten und dennoch wirkungsvollsten Teil: der ersten Ampulle GHB .
Als er so dicht bei mir stand, dass unsere Körper sich berührten, zog ich den Plastikstopfen von dem winzigen Gefäß.
»Streck die Zunge heraus«, befahl ich.
Er lachte, doch dann wurde er ernst. »Weißt du überhaupt, wie viel man davon nehmen darf?«
»Keine Fragen«, antwortete ich. »Vertrau mir einfach.«
Ich träufelte ihm zwei Tropfen auf die Zunge. Während sein Körper die Droge absorbierte, beobachtete ich sein Gesicht. Die Wirkung setzte erstaunlich schnell ein. Seine Schultern entspannten sich, er lächelte breit. Aber ich war noch nicht fertig.
»Leg dich hin.«
Er betrachtete die Zeitungsseiten auf dem Boden.
»Leg dich hin«, wiederholte ich. Entspannt, wie er war, gehorchte er sofort.
Wieder hob ich das Laken auf der Bank hoch. Diesmal wählte ich den leichtesten Gegenstand, ein schwarzes Seidentuch. Ich kniete mich nieder und zog ihm die Brille ab.
»Du musst mir keine Augenbinde anlegen«, witzelte er. »Ohne Brille sehe ich so gut wie nichts.«
Trotzdem band ich ihm das Seidentuch um die Augen und hob seinen Kopf an, um es am Hinterkopf zu verknoten. Smiths nackter Körper war bleich, er hatte zarte Knochen. Unter dem schwarzen Seidentuch verzog sich sein Mund erneut zu einem Lächeln, denn er spürte bereits den ersten Rausch. Alles war perfekt.
Ohne ihm zu sagen, was ich vorhatte, wandte ich mich wieder der Bank zu. Ich schlug das Laken zurück und holte den Strick.
Dann drehte ich mich um und bewunderte die Szene, staunte über meine Fähigkeit, alles aus einer gewissen Distanz heraus zu betrachten und dennoch wie gebannt zu sein. Der Strick war blau und so dünn, dass man seine Stärke leicht unterschätzte. Zum letzten Mal war er bei meinem Einzug benutzt worden, um die Mahagonitruhe von außen durch das Fenster meines Schlafzimmers zu hieven. Smith lächelte, als dächte er an etwas Lustiges. Dass er nackt war, berührte ihn nicht mehr. Mit angezogenen Knien und ausgebreiteten Armen lag er da. Ich nahm seinen Arm und fuhr mit der Hand daran entlang. Smith kicherte. Lächelnd wand ich ihm den Strick um das Handgelenk.
Er fing an zu lachen, als hätte ich ihm gerade den tollsten Witz erzählt. Ich zog den Strick ein Stück zu, allerdings nicht zu fest. Ich wollte verhindern, dass auf seinem Handgelenk Spuren zurückblieben. Dann setzte ich mich auf ihn.
Mit der freien Hand tastete er nach meiner Brust, knetete sie und zog mich tiefer hinab. Sein Mund suchte nach einer Brustwarze. Ich beugte mich über ihn, überließ eine Brust seiner nassen Zunge und seiner grapschenden Hand, um die ich den Strick schlang. Dann zog ich ihm beide Hände hoch über den Kopf. Smith war in Ekstase, saugte an mir und wand sich unter mir. Ich konzentrierte mich darauf, seine Handgelenke aneinander zu fesseln. Dann hielt ich sein Kinn fest und befreite meine Brust sanft aus seinem unersättlichen Mund. Smith hielt das für eine Spielart, richtete sich auf und biss mir vor Lust in die Brustwarze, doch an solchen Spielereien war ich nicht interessiert.
Ich hatte etwas anderes im Sinn.
Er zwang mich, grob mit ihm zu verfahren. Ich schlug ihm ins Gesicht. Sein Lachen brach ab. Einen Moment später lächelte er schon wieder, und ich wusste, dass er das Ganze genoss.
Ich stemmte mich hoch und
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