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Stirb mit mir: Roman (German Edition)

Stirb mit mir: Roman (German Edition)

Titel: Stirb mit mir: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Dugdall
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einziger Zeuge war die summende Klimaanlage. »Es muss unser Geheimnis bleiben.«
    Alex kniff die Augen zusammen, interessiert und misstrauisch zugleich. »Wie sieht dieser Handel aus?«
    »Wenn Sie mir zwei Ampullen GHB besorgen, ändere ich Ihre Note für dieses Studienjahr, und Sie müssen es nicht wiederholen. Für den Kurs bei mir gebe ich Ihnen eine Drei, und meine Kollegen werde ich dazu überreden, Sie in den anderen Fächern auch nicht durchfallen zu lassen.«
    »Können Sie das denn?«
    Er war noch immer argwöhnisch, aber inzwischen hellwach. Ich dachte an meinen betagten Kollegen, der ein Seminar über die Literatur des Mittelalters hielt, und wusste, dass ich ihn problemlos beschwatzen konnte. »Ja. Ich kann Ihnen eine Gesamtnote versprechen, mit der Sie es ins nächste Jahr schaffen. Vorausgesetzt, Sie halten Ihren Teil der Abmachung ein.«
    »Was haben Sie mit den Ampullen vor?«
    »Ich werde vorsichtig sein. Sie bekommen Ihre Durchschnittsnote, damit Ihre Eltern nicht erfahren, was für eine Niete ihr kleiner Liebling geworden ist. Ich biete Ihnen eine Rettungsleine an und hoffe, der gelungene Abschluss Ihres Studienjahrs motiviert Sie, sich im Sommer professionelle Hilfe zu suchen und das nächste Jahr drogenfrei zu beginnen.«
    Später an dem Tag schickte ich Smith eine E -Mail.
    Robin:
Geschafft. Ich habe das, was wir brauchen. Jetzt können wir üben.
    Smith:
Was hast du besorgt?
    Robin:
Die perfekte Droge. Sie führt zu tiefem, gesegnetem Schlaf – hat mir ein Experte versichert.
    Smith:
Dann testen wir sie an diesem Wochenende. Ganz wenig, nur um sicherzugehen, dass sie das Richtige ist.
    Robin:
Aber anscheinend kann sie auch ganz leicht zum Tod führen. Durch einen Herzinfarkt.
    Smith:
Ich will mich lediglich vergewissern und sie vorab testen. Im Juni muss die Gefahr, dass etwas schiefgeht, bei null liegen.
    Robin:
Da spricht der Statistiker.
    Smith:
Ich fürchte, ja.
    Robin:
Gut. Dann machen wir es an diesem Wochenende. Ein Probelauf. Ich denke mir dazu etwas Besonderes aus.
    Smith:
Ich kann es kaum erwarten. Im Moment bin ich schrecklich verkrampft. Was machst du, wenn du nicht schlafen kannst?
    Robin:
Ich nehme ein Bad. Trinke warme Milch.
    Smith:
Das klappt bei mir nicht.
    Robin:
Was hast du denn?
    Smith:
Bin niedergeschlagen – deprimiert. Kommt manchmal vor.
    Robin:
Keats hätte das als »Melancholie« bezeichnet. Ist das nicht ein wunderschönes Wort?
    Smith:
Was empfiehlt er, um sich davon zu befreien?
    Robin:
Das hätte er nie getan. Er war der Ansicht, dass sämtliche Gefühle, auch die schmerzhaften, erkundet und genossen werden sollten. »Labe dich an deinen Sorgen.«
    Smith:
Wie bitte? War er ein Sadist?
    Robin:
Vielleicht. Er fand, dass die Melancholie zur größeren Wertschätzung sämtlicher Regungen führt. Nicht nur des Glücks, der Leidenschaft und der Liebe. Seiner Meinung nach sollten alle Emotionen intensiviert werden.
    Smith:
Apropos Liebe. Lieben wir uns?
    Robin:
Hm, oder verzehren wir uns?
    Smith:
Spielst du mit mir?
    Robin:
Niemals. Ich liebe dich.
    Smith:
Mehr als je zuvor?
    Robin:
Viel mehr. Schlaf jetzt, Liebster. Bald werden wir zusammen sein.
     
            
     
    Vor Aufregung machte ich kein Auge zu, das können Sie sich sicherlich denken. Die Vorstellung, dass ich jene Liebe, die Süße jenes perfekten Augenblicks bald wieder erleben durfte, nahm mir den Atem.
    Draußen verblasste die Nacht, nicht mehr lange, und die Sonne würde aufgehen. Laut Wetterbericht stand uns für Mai ein ungewöhnlich warmer Tag bevor. Der Tag, an dem wir unseren Probelauf durchführen wollten, versprach wundervoll zu werden. Dieser Probelauf war als Test gedacht, sowohl für Smith als auch mich.
    Ohne mich anzukleiden, ging ich in das Gästezimmer, wo er schlief. Das Fenster war geöffnet, die Vorhänge aufgezogen. Man konnte die Vögel zwitschern hören. Smith war in ein weißes Laken gehüllt und hatte die Augen geschlossen. Aber er war wach, das hörte ich an seinem Atem. Ich legte mich zu ihm. Durch mein Gewicht spannte sich das Laken um ihn.
    »Genug geschlafen«, sagte ich.
    Er schlug die Augen auf, versuchte blinzelnd, seinen Blick zu fokussieren. Ich nahm seine Brille vom Nachttisch und reichte sie ihm.
    »Jetzt machen wir etwas anderes.«
    »Fein«, entgegnete er aufgeregt und betrachtete meinen nackten Körper. »Schwebt dir so etwas vor?« Seine Hand wanderte über das Laken und griff nach meiner linken Brust.
    Ich stieß ihn sanft fort. Herumzufummeln war nicht

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