Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
gesagt, da drinnen liegt ein wichtiger Zeuge auf dem Tisch. Ich bleibe also hier.«
    . Das Gesicht der Schwester drückte eine Spur von Ärger aus, dann aber winkte sie müde ab. »Okay, okay. Dann gehe ich also.«
    Eve blieb weiter vor der Glaswand stehen. Hinter sich hörte sie die Hektik und das Durcheinander, die in jeder Notaufnahme herrschten, das Piepsen und Zischen der Geräte, die schnellen Schritte eines Menschen, der eilig durch die Gegend lief.
    Irgendwann schrie jemand mit betrunkener Stimme »frohe Weihnachten!«, lachte und sang, während er sich auf einer Bahre durch die Gegend rollen ließ. Andere heulten und jammerten, als man eine Frau auf einer anderen Bahre eilig einen Gang hinunterschob. Ein Sanitäter lief mit einem Eimer, aus dem es nach Erbrochenem stank, an ihr vorbei.
    Jemand schlug ihr kräftig auf die Schulter, und als sie herumfuhr, wehte ihr der Geruch von selbst gebranntem Fusel und schlecht gepflegten Zähnen ins Gesicht. Der dafür verantwortliche Mann trug ein verschmutztes Weihnachtsmannkostüm und einen weißen Bart, der an der einen Seite abgerissen war.
    »Frohe Weihnachten! Wollen Sie vielleicht ein Geschenk? Ich habe ein Geschenk für Sie dabei!«
    Er griff sich in den Schritt und zerrte seinen Schwanz hervor. In irgendeinem nüchternen, aber nicht weniger verrückten Augenblick hatte er ihn wie eine Zuckerstange angemalt.
    Eve betrachtete die roten und die weißen Streifen.
    »Hm, sieht wirklich lecker aus, aber ich habe leider nichts für dich. Warte, ich habe doch was.«
    Sein breites Grinsen schwand, als er ihre Marke sah.
    »Kommen Sie.«
    »Ich schleife dich nur deshalb nicht wegen unzüchtigen Betragens, Erregung öffentlichen Ärgernisses - obwohl die Malerei nicht übel ist - und des wahrscheinlich fauligsten Atems im gesamten Universum aufs Revier, weil ich beschäftigt bin. Aber wenn ich zu dem Ergebnis komme, dass ich doch nicht zu beschäftigt bin, bringst du die Feiertage hinter Gittern zu. Also hau lieber ab.«
    »Kommen Sie.«
    »Und steck das Ding am besten wieder ein, bevor du irgendein Kind damit erschreckst.«
    »He, Weihnachtsmann, ich habe dich bereits gesucht.« Die Schwester, die vorhin aus dem Behandlungsraum gekommen war, rollte mit den Augen und packte den Weihnachtsmann am Arm. »Komm mit da rüber, ja?«
    »Wollen Sie ein Geschenk? Ich habe was für Sie.«
    »Ja, ja. Etwas Schöneres kann ich mir gar nicht wünschen. «
    Als die Tür geöffnet wurde, drehte Eve sich wieder um und stürzte auf den ersten Mann im grünen Kittel zu.
    »Wie geht es ihm?«
    »Sind Sie seine Frau?«
    »Nein, ich bin von der Polizei.«
    »Bei einem Zusammenstoß mit einem Taxi zieht der Mensch meistens den Kürzeren. Aber sein Zustand ist stabil.« Der Arzt spreizte die Finger, glitt damit über seine Nase und rieb sich die müden Augen. »Hat einen gebrochenen Arm, eine gebrochene Hüfte und eine geprellte Niere. Das Schädeltrauma macht uns die größten Sorgen, wenn es keine Komplikationen gibt, müsste er es schaffen. Er hat wirklich Glück gehabt.«
    »Ich muss mit ihm reden.«
    »Er steht unter Beruhigungsmitteln. Wir haben ihn stabilisiert und schicken ihn noch zu ein paar Tests. Wenn alles gut läuft, ist er vielleicht in ein, zwei Stunden ansprechbar.« Plötzlich blitzte in seinen Augen Neugier auf. »Kenne ich Sie nicht irgendwoher? Sie sind Polizistin, haben Sie gesagt? Ich habe meine Künste auch schon mal an Ihnen ausprobiert.«
    »Lieutenant Dallas. Möglich, dass ich schon mal hier war.«
    »Ja, Dallas. Bei Ihnen ist anscheinend immer etwas los. Hören Sie, ich muss mit seiner Frau reden.«
    »Okay. Ich postiere einen meiner Leute hier. Ich will nicht, dass irgendjemand mit ihm spricht, bevor er meine Erlaubnis dazu hat.«
    »Worum geht es überhaupt?«
    »Er ist ein wichtiger Zeuge. Ich bin von der Mordkommission.«
    »Oh, ja. Ja, genau! Der Fall Icove. Diese wahnsinnigen Schweinehunde. Tja, Ihr Zeuge müsste lange genug leben, um aussagen zu können. Das kriege ich ganz sicher hin.«
    Sie drehte den Kopf und sah, wie Bobby aus dem Raum geschoben wurde. Einen Teil von seiner Haut hatte er auf der Straße zurückgelassen. Das, was noch übrig war, war kreidebleich. Wenn sie die Medikamente runterführen, täte ihm wahrscheinlich jede Faser seines Körpers höllisch weh, aber er atmete allein.
    »Ich fahre mit ihm rauf, bis der Kollege kommt.«
    »Das können Sie halten, wie Sie wollen. Nur stehen Sie uns bitte nicht im Weg. Frohe Weihnachten und so«,

Weitere Kostenlose Bücher