Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
kaum so groß war wie ihr Daumen, legte ihn neben Roarkes Becher auf einen kleinen Teller und trug diesen zurück in ihr Büro.
    »Ich schätze, das Mindeste, was ich für dich tun kann, ist, dir einen Kaffee und ein Plätzchen zu besorgen, wenn du dir meinetwegen solche Arbeit machst.« Sie trat hinter ihn, beugte sich ein wenig vor und küsste ihn wie eine gute Ehefrau züchtig auf den Kopf.
    Dann stellte sie den Teller vor ihm auf den Tisch.
    Er blickte auf das winzige Gebäckstück und bedachte sie mit einem vorwurfsvollen Blick. »Das ist wirklich gemein. Selbst für jemanden wie dich.«
    »Ich weiß. Und vor allem ist es witzig. Wie weit bist du gekommen?«
    »Ich hacke mich gerade in ihr Konto ein, um zu gucken, welche Fluggesellschaft sie genommen hat. Wenn ich das herausgefunden habe, gebe ich die Daten ein, an denen sie ihrem Pass zufolge unterwegs gewesen ist, dann rufe ich die Passagierlisten der Fluggesellschaft auf, damit du deinen zweiten Namen suchen kannst. Ich finde, dafür habe ich zumindest einen richtigen Keks verdient.«
    »Wie diesen hier?« Sie zog einen riesengroßen Keks mit Zuckerguss hinter ihrem Rücken hervor und hielt ihn ihrem Gatten hin. Bei all den Dingen, die eindeutig gegen seinen Majordomus sprachen, musste sie ihm lassen, dass er zweifellos ein Meisterbäcker war.
    »So ist es schon besser. Warum kommst du jetzt nicht noch her und setzt dich auf meinen Schoß?«
    »Besorg mir einfach die Informationen, Kumpel. Ich weiß, es ist beleidigend zu fragen, aber bist du sicher, dass .du wegen dieser Sache keine Probleme mit der Computerüberwachung kriegst?«
    »Ich werde diese Frage ignorieren, denn du hast mir schließlich einen leckeren Keks besorgt.«
    Sie überließ ihn weiter seiner Arbeit und nahm vor dem Ersatzcomputer Platz.
    Was, überlegte sie, taten wohl andere verheiratete Paare nach dem Abendessen? Vielleicht sahen sie ja zusammen fern oder begaben sich in ihre jeweils eigenen Zimmer, um dort ihren Hobbys oder irgendeiner Arbeit nachzugehen. Um Freunde, Freundinnen oder Verwandte anzurufen. Oder sie luden irgendwelche anderen Leute ein.
    All das taten sie ebenfalls. Zumindest ab und zu. Roarke hatte eine gewisse Begeisterung für die alten Schwarz-Weiß-Filme aus der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts in ihr geweckt, hin und wieder brachten sie deshalb wie ganz normale Leute ein paar Stunden vor der Glotze zu.
    Allerdings war das Fernsehzimmer in normalen Häusern sicher nicht noch größer und vor allem luxuriöser als der Saal in einem durchschnittlichen Kino, so wie bei ihnen.
    Bevor Roarke in ihr Leben getreten war, hatte sie die meisten Abende allein zu Hause über ihrer Arbeit zugebracht. Wenn sie nicht von ihrer Freundin Mavis zu einem feuchtfröhlichen Abend in der Kneipe überredet worden war. Sie hätte nie gedacht, dass sie je so eng mit jemandem verbunden sein könnte wie mit diesem Mann. In einem solchen Einklang, trotz der grundlegenden Unterschiede, die es zwischen ihnen gab.
    Jetzt konnte sie sich nicht mehr vorstellen, dass es je anders gewesen war.
    Mit diesen Gedanken über die Ehe wandte sie sich wieder Bobby und Zana zu. Da sie noch nicht lange verheiratet waren, brachten sie bestimmt einen Großteil ihrer Zeit miteinander zu. Sie lebten und arbeiteten zusammen und waren, wenigstens auf dieser letzten, todbringenden Reise auch zusammen unterwegs.
    Eine kurze Suche zeigte, dass auch Bobby einen Pass besaß. Damit war er zum letzten Mal vier Jahre zuvor nach Australien und davor, jeweils im Abstand von einem Jahr, nach London und Portugal gereist.
    Das waren sicher Urlaube gewesen. Alljährliche Auszeiten von seinem Job. Seit seiner Reise nach Australien war er offenkundig nirgends mehr gewesen, wo es eine Ausweispflicht für Amerikaner gab.
    Sicher war er auch in dieser Zeit gereist. Aber er hatte mit seiner neuen Arbeit angefangen und deshalb vielleicht kürzere und billigere Urlaube gemacht.
    Zana hatte keinen Pass, weder auf ihren Mädchennamen noch auf den Namen Lombard, merkte Eve. Aber schließlich verließen viele Menschen nie ihr eigenes Land. Auch sie selbst hatte das nicht getan, bevor sie Roarke begegnet war.
    Trotzdem lehnte sie sich nachdenklich auf ihrem Stuhl zurück. Würde Bobby nicht eine große Reise mit seiner Liebsten unternehmen wollen? Eine Hochzeitsreise oder so? Ihr irgendwelche Orte zeigen, die er selber bereits kannte und von denen er begeistert war?
    Zumindest machte Roarke es so. Er genoss es, ihr die Welt zu

Weitere Kostenlose Bücher