Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
aus Samt lag ein Vergrößerungsglas mit einem Silbergriff.
    »Es ist alt«, erklärte er. »Ich dachte mir, dass du als gute Detektivin so was einfach brauchst.«
    »Es ist wirklich toll.« Sie hielt das Glas vor ihre Hand, sah sie sich genauer an, schob sich grinsend an Roarke heran und unterzog ihn einer gründlichen Begutachtung. »Mein Gott. So bist du sogar noch hübscher als sonst.« Dann blickte sie auf den schnarchenden Galahad. »Du nicht. Danke.«
    Er klopfte sich mit einem Finger an die Lippen, und sie stieß einen gespielten Seufzer aus, beugte sich dann aber folgsam zu ihm herüber und gab ihm den gewünschten Kuss.
    »Hier, dann mach du als Nächstes das hier auf.« Sie schob ihm ein Päckchen hin und spielte weiter mit ihrem Vergrößerungsglas herum. »Wenn ich das Ding schon als Kind besessen hätte, hätte ich die Leute damit wahnsinnig gemacht.«
    »Was schließlich der Hauptzweck von Spielzeug ist.« Er hob den Kopf, sah, dass sie ihn erneut betrachtete, und warf ihr die Schleife seines Päckchens zu. »Hier, guck, ob du damit was anfangen kannst.«
    Er klappte die Schachtel auf und zog vorsichtig eine Taschenuhr daraus hervor. »Die ist einfach wunderschön.«
    »Sie ist ebenfalls ziemlich alt. Ich weiß, wie sehr du alte Sachen liebst. Ich dachte, dass du sie zu all den anderen alten Sachen legen kannst. Die Gravur war bereits drin«, fügte sie hinzu, als er sie aufklappte und in den Deckel sah. »Aber ich dachte -«
    »Die Zeit steht still«, las er mit leiser Stimme und sah sie aus seinen leuchtend blauen Augen an.
    »Ich dachte, dass das manchmal durchaus stimmt.« Sie griff nach seiner Hand. »Wie im Augenblick.«
    Er zog sie an seine Brust, presste seinen Mund an ihren Hals und hielt sie einfach fest. »Die Uhr ist wunderbar. Genau wie du.«
    »Das ist schön«, murmelte sie. Damit meinte sie nicht die Geschenke, sondern, dass sie ihre Freude daran teilten und dass er es genauso sah. »Ich liebe dich. Allmählich habe ich den Bogen raus.«
    Er lachte, und nach einem letzten Kuss ließ er sie wieder los. »Ein Päckchen hast du noch.«
    Wahrscheinlich noch ein Schmuckstück, überlegte sie, als sie die Größe des Päckchens sah. Er liebte es ganz einfach, sie mit Glitzersachen zu behängen. Manchmal glitzerten die Stücke heller als die Sonne.
    Es waren Ohrringe in Tropfenform - jeweils drei perfekte, runde Steine in verschiedenen Größen inmitten eines Haufens kleinerer Diamanten, die die Form einer brillanten Blüte ergaben.
    »Wahnsinn«, entfuhr es ihr, und als er wortlos lächelte, dämmerte es ihr. »Die Diamanten von Big Jack, aus dem Überfall in der Siebenundvierzigsten. Die, die wir wiedergefunden haben.«
    »Nachdem sie fast fünfzig Jahre versteckt waren.«
    »Aber sie wurden doch beschlagnahmt.«
    »Keine Angst, ich habe sie ganz sicher nicht gestohlen.« Lachend hielt er seine Spiele-Diskette hoch. »Du erinnerst dich? Heute tue ich so etwas nur noch virtuell. Ich habe zäh verhandelt und sie auf legalem Weg erworben. Sie haben es einfach verdient, wieder ans Licht gebracht zu werden. Sie haben dich verdient. Ohne dich wären sie vielleicht immer noch in einem Kinderspielzeug eingeschlossen. Ohne dich, Lieutenant, würde Chad Dix jetzt nicht Weihnachten feiern.«
    »Du hast die Ohrringe für mich machen lassen.« Das rührte sie mehr als alles andere; um sich das nicht allzu deutlich anmerken zu lassen, griff sie wieder nach der Lupe und tat, als sähe sie sich jeden Einzelnen der Steine gründlich an. »Lass mich gucken. Eine wirklich gute Arbeit«, stellte sie anerkennend fest.
    »Betrachte sie einfach als Medaille.«
    »Deutlich schicker als die Medaillen, die die Polizei verleiht.« Da sie wusste, dass er sich darüber freuen würde, legte sie die Ohrringe an.
    »Sie stehen dir«, stellte er zufrieden fest.
    »Klunker wie diese stehen einfach jedem.« Trotzdem schlang sie ihm die Arme um den Körper und schmiegte sich lächelnd an ihn an. »Es bedeutet mir sehr viel, zu wissen, woher die Steine stammen und weshalb du sie für mich bearbeiten lassen hast. Ich -«
    Plötzlich machte sie sich von ihm los und starrte ihn mit großen Augen an. »Du hast sie alle gekauft, stimmt's?«
    Er legte seinen Kopf ein wenig schräg. »Ich hätte nicht gedacht, dass du so gierig bist.«
    »Bin ich auch nicht, aber du. Du hast sie alle gekauft. Das weiß ich.«
    Er glitt mit einem Finger über das Grübchen in ihrem Kinn. »Ich glaube, wir brauchen mehr Champagner. Weil du nämlich

Weitere Kostenlose Bücher