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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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machende Farbe ist.
    Kaum hatten sie den Raum betreten, machte er sie schon als Bullen aus. Das sah Eve am Flackern seiner Augen und daran, wie er demonstrativ die Schultern kreisen ließ.
    Auch wenn der Boden nicht vibrierte, als er auf sie zukam, hätte sie den Kerl ganz sicher nicht als Leichtfuß tituliert.
    Er bleckte die Zähne, sah sie durchdringend aus seinen braunen Augen an und wollte von ihnen wissen: »Gibt es irgendein Problem?«
    Peabodys Antwort kam ein wenig spät, denn sie war es noch gewohnt, dass Eve die Führung übernahm. »Kommt drauf an. Wir möchten gern zu Ihrem Boss.«
    »Zero ist beschäftigt.«
    »Tja, dann müssen wir wohl warten.« Peabody sah sich langsam in der Kneipe um. »Während wir das tun, gucken wir uns einfach mal Ihre Lizenzen an.« Jetzt bleck te sie ebenfalls die Zähne, fügte aber gut gelaunt hinzu: »Schließlich sind wir im Dienst und wollen die Wartezeit nicht einfach sinnlos vertun. Vielleicht plaudern wir auch noch etwas mit Ihren Gästen. Sie wissen schon, Pflege der guten Beziehungen zur Bevölkerung und so.«
    Sie zog ihre Dienstmarke hervor. »Während wir beschäftigt sind, sagen Sie bitte Ihrem Boss, dass er von Detektive Peabody und ihrer Partnerin erwartet wird.«
    Damit marschierte sie zu einem Tisch, an dem ein Mann in einem teuren Anzug mit einer Frau saß, deren aus einem pinkfarbenen Glitzertop hervorquellende Brüste die Vermutung nahelegten, dass sie nicht seine Gattin war. »Guten Tag, Sir!«, meinte sie mit einem breiten Lächeln und fügte, während er erbleichte, nett hinzu: »Dürfte ich Sie vielleicht fragen, was der Grund Ihres Besuchs hier ist?«
    Er stand eilig auf, murmelte etwas von einem dringenden Termin, und während er die Flucht ergriff, erhob sich auch die Frau von ihrem Platz und rammte Peabody, die gute fünfzehn Zentimeter kleiner war als sie, ihre beeindruckenden Brüste ins Gesicht. »Sie machen mir mein Geschäft kaputt!«, fauchte sie erbost.
    Immer noch lächelnd zog Peabody einen kleinen Block aus ihrer Tasche, zückte einen Bleistift und fragte mit zuckersüßer Stimme: »Sie heißen?«
    »Das geht Sie einen feuchten Kehricht an.«
    »Frau Das-geht-Sie-einen-feuchten-Kehricht an, Sie haben doch bestimmt Ihre Lizenz dabei.«
    »Bull!«
    »Bull e. So viel Zeit muss sein. Und jetzt zeigen Sie mir bitte die Papiere, denn als Bulle bin ich nun einmal befugt, mir Ihre Arbeitserlaubnis anzusehen.«
    »Bull!« Die Frau wirbelte herum und wies mit ihren Brüsten auf den Rausschmeißer. »Die Tante hier hat mein Geschäft kaputt gemacht.«
    »Das tut mir leid, aber trotzdem zeigen Sie mir bitte erst mal Ihre Lizenz. Wenn Ihre Papiere in Ordnung sind, lasse ich Sie sofort mit der Arbeit weitermachen.«
    Bull - es schien ein Tag für Menschen zu sein, deren Namen zu ihrer äußeren Erscheinung passten - baute sich auf der anderen Seite von Peabody auf, die dadurch wie die kompakte Füllung zwischen zwei dicken Brotscheiben aussah.
    Eve stellte sich auf die Zehenspitzen, man wusste schließlich nie ...
    »Sie haben nicht das Recht, einfach hier aufzutauchen und die Kundschaft zu vertreiben.«
    »Ich nutze einfach die Zeit, während ich darauf warte, dass Mr Gant erscheint. Lieutenant, ich glaube Mr Bull mag keine Polizistinnen.«
    »Ich weiß einen besseren Verwendungszweck für Frauen.«
    Eve rollte sich noch einmal auf die Zehenspitzen und fragte mit einer Stimme, die kalt wie die Dezemberbrise war: »Willst du vielleicht mal sehen, wofür man mich verwenden kann? Bull?«
    Aus dem Augenwinkel nahm sie eine Bewegung wahr. Auf der schmalen Wendeltreppe, über die man in die obere Etage kam, blitzte etwas auf. »Sieht aus, als ob dein Boss doch Zeit für uns hat.«
    Auch sein Name passte zu seiner Erscheinung, dachte sie. Mit seinen kaum einen Meter fünfzig und höchstens fünfzig Kilo sah er wirklich aus wie eine Null. Wie so viele kleine Männer kompensierte er seinen geringen Wuchs durch einen breitbeinigen Gang, ein schrilles Outfit, das in seinem Fall aus einem leuchtend blauen Anzug und einem grellen, pinkfarbenes Rüschenhemd bestand, und im Stil von Julius Cäsar kurz geschnittenes, glattes, rabenschwarzes Haar.
    Auch seine Augen waren schwarz, und als er sie lächelnd ansah, blitzte zwischen seinen Lippen ein silberner Eckzahn auf.
    »Kann ich Ihnen helfen, Officers?«
    »Mr Gant?«
    Er breitete die Hände aus und nickte Peabody freundlich zu. »Bitte nennen Sie mich einfach Zero.«
    »Ich fürchte, dass es eine Beschwerde über

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