Stirb, Schätzchen, Stirb
gut geschlafen hast. Ich laufe nur schnell los und hole Kaffee und ein paar Bagels oder süße Teilchen oder so. Ich finde es einfach nicht richtig, nichts anbieten zu können, wenn deine Freundin kommt. Ich hätte den AutoChef auffüllen sollen. Tut mir leid, Schätzchen. Ich bin in zwanzig Minuten wieder da, ich laufe nur schnell zu der Bäckerei ein paar Blocks weiter unten. Oder oben. Ich kenne mich in dieser Stadt einfach nicht aus. Wenn du aus der Dusche kommst, steht dein Kaffee auf dem Tisch. Ich liebe dich, mein Schatz.
Eve sah nach, um wie viel Uhr Zana die Nachricht für Bobby hinterlassen hatte, und bedachte Peabody mit einem vielsagenden Blick.
»Ich könnte ihr ja entgegengehen«, erklärte ihre Partnerin. »Damit sie nicht alles alleine tragen muss.«
»Setz dich, Bobby«, meinte Eve. »Ich habe noch ein paar Fragen.«
»Okay.« Er starrte auf die Tür, die Peabody hinter sich geschlossen hatte. »Ich sollte mir keine Sorgen um sie machen. Es ist nur einfach so, dass sie noch nie hier in New York war. Wahrscheinlich hat sie einfach die falsche Richtung eingeschlagen, ist irgendwo falsch abgebogen oder so.«
»Peabody wird sie finden. Bobby, wie lange kennst du deinen Partner schon?«
»D.K.? Seit dem College.«
»Dann steht ihr beide euch also auch persönlich nahe?«
»Ja, sicher. Ich war Trauzeuge bei seiner Hochzeit, und er war Trauzeuge bei meiner. Warum?«
»Dann hat er deine Mutter also gekannt?«
»Ich musste es ihm sagen, ich habe ihn gestern angerufen und es ihm gesagt.« Als seine Lippen anfingen zu zittern, presste Bobby sie zusammen und fuhr mit leiser Stimme fort: »Er hält mir zu Hause den Rücken frei. Er hat gesagt, er würde kommen, falls ich ihn hier bräuchte. Aber das habe ich nicht gewollt. Schließlich steht Weihnachten vor der Tür, und er hat eine eigene Familie.« Er vergrub den Kopf zwischen den Händen und fügte unglücklich hinzu: »Er könnte sowieso nichts tun. Er könnte sowieso nichts tun.«
»Was für eine Beziehung hatte er zu deiner Mutter?«
»Er ist ihr immer mit einer gewissen Vorsicht begegnet.« Als er Eve wieder ansah, hätte er es fast geschafft, zu lächeln. »Die beiden waren wie Feuer und Wasser.«
»Warum erklärst du mir das nicht ein bisschen genauer?«
»Nun, D.K., er ist das, was man risikofreudig nennt. Wenn er mich nicht bedrängt hätte, hätte ich mich nie selbstständig gemacht. Und meine Mama, nun, sie konnte anderen Menschen gegenüber ziemlich kritisch sein. Sie hat nicht geglaubt, dass wir es schaffen würden, aber wir kommen zurecht.«
»Die beiden haben sich also nicht verstanden?«
»D. K. und Marita sind ihr so gut wie möglich aus dem Weg gegangen. Marita ist seine Frau.«
»Gab es sonst noch jemanden, mit dem sie sich nicht verstanden hat?«
»Tja, ich würde sagen, Mama war kein allzu geselliger Mensch.«
»Wie steht es mit Leuten, mit denen sie zurechtgekommen ist, Leuten, denen sie nahestand?«
»Das waren ich und Zana. Sie hat mir immer erklärt, sie bräuchte keinen Menschen außer mir, aber für Zana hat sie Platz gemacht. Weißt du, sie hat mich alleine großgezogen. Das war nicht leicht für sie. Sie musste sehr viel aufgeben, um dafür zu sorgen, dass ich ein schönes Zuhause hatte. Ich kam für sie immer an erster Stelle. Sie hat mir immer gesagt, dass ich für sie an erster Stelle kam.«
»Ich weiß, das ist nicht leicht für dich. Wie sieht es mit ihrem Vermögen aus. Sie hatte das Haus, richtig?«
»Es ist ein wirklich hübsches Haus. Schließlich wäre es ein Unding gewesen, einen Sohn zu haben, der Immobilienmakler ist, und kein schönes Haus zu besitzen. Außerdem hatte sie noch etwas auf der hohen Kante. Sie hat ihr Leben lang hart gearbeitet und war immer vorsichtig mit ihrem Geld. Sie war wirklich sparsam.«
»Und das erbst jetzt alles du.«
Er starrte sie verwundert an. »Ich schätze, ja. Obwohl wir darüber nie gesprochen haben.«
»Wie kam sie mit Zana zurecht?«
»Gut. Anfangs war es etwas schwierig. Mama - ich war alles, was sie hatte, und sie war nicht gerade glücklich, als Zana plötzlich in mein Leben trat. Du weißt ja, wie Mütter sind.« Er merkte, was er da gesagt hatte, und wurde puterrot. »Tut mir leid, das war ziemlich dumm von mir.«
»Schon gut. Hatte sie ein Problem damit, dass du Zana geheiratet hast?«
»Ich würde sagen, nur damit, dass ich überhaupt geheiratet habe. Aber letztendlich hat Zana es geschafft, sie für sich einzunehmen. Die beiden kommen - kamen
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